Wer muss Schneeräumen und wann?
An und für sich sind die Gemeinden und Städte für die Räumung von Straßen und Gehwegen verantwortlich. Diese Schneeräumpflicht geben sie allerdings an die Grundstückseigner weiter.
Und diese Pflicht solltest Du ernst nehmen. Stürzt ein Fußgänger vor Deinem Grundstück, weil Du den Schnee nicht geräumt hast, kann Dir eine Klage auf Schadenersatz drohen. In manchen Kommunen sind sogar Bußgelder fällig, wenn Du der Streu- und Schneeräumpflicht nicht nachkommst.
Du wohnst zur Miete? Wenn Du in einer Mietwohnung wohnst, ist es durchaus möglich, dass Dein Vermieter den Winterdienst an Dich überträgt. Beauftragt Dein Vermieter einen externen Dienstleister, kann er die Kosten auf die Nebenkosten aufschlagen.
Wie Du den Gehweg richtig räumst
Zwei Personen müssen locker aneinander vorbeipassen. Das ist die Faustregel beim Schneeräumen. Wie breit der vom Schnee befreite Streifen tatsächlich sein muss, legt jede Kommune individuell fest.
In der Regel sollte der schneefreie Bereich eine Breite von 1,20 bis 1,50 Meter haben.
Den Schnee darfst Du übrigens nicht auf die öffentliche Straße, den Gehweg oder aufs Nachbargrundstück schippen. Er gehört an den Straßenrand.
Wann Du Schnee räumen musst
Auch das Zeitfenster, in dem Schnee geräumt werden muss, legt Deine Kommune fest. Es gibt also keine einheitliche Regelung in Deutschland. Mach Dich bei Deiner Kommune schlau. Unabhängig der kommunalen Regelung, musst Du räumen, wenn es nötig ist – notfalls mehrmals am Tag.
Werktags müssen die Gehwege in der Regel um 7 Uhr morgens geräumt sein. Am Abend greift die Räumpflicht oft bis 20 Uhr. An Sonn- und Feiertagen sollten die Gehwege von 8 oder 9 bis 20 Uhr schneefrei sein.
Das kannst Du zum Schneeräumen gut gebrauchen
Darf ich Salz streuen?
Wenn sich Eis zum Schnee gesellt, kann es richtig gefährlich werden. Dann reicht oftmals das reine Schnee schippen nicht mehr aus. Aber ist Salz streuen in Deutschland erlaubt? Auf diese Frage gibt es leider keine einheitliche Antwort. Denn jede Kommune hat in Sachen Streusalz eine eigene Satzung. Wenn Du Dir unsicher bist, frag bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung Deines Wohnorts nach.
Allerdings ist es Dir als Privatperson mittlerweile in den meisten Kommunen verboten, Salz zu streuen.
Gute Gründe hierfür sind unteranderem:
- Umweltschutz: Bäume und Sträucher werden geschädigt. Das Spritzwasser und das salzige Abwasser führen zu Ablagerungen in den Blättern, Blüten und Trieben. Die Pflanzen können irgendwann kein Wasser mehr aufnehmen und verdursten.
- Grundwasser und Böden werden durch das Streusalz belastet.
- Die Pfoten von Hunden und Katzen werden wund und können sich entzünden.
- Das Streusalz greift unsere Schuhe, die Kleidung und sogar den Beton an.
Natürlich ist es für Dich am einfachsten, vereiste Flächen durch Salz aufzutauen. Aber Du siehst, das hat auch Nachteile.
Info zum Salzverbot
Das "Salzverbot" gilt nicht für Städte und Straßenmeistereien. Auf den Autobahnen wird also durchaus mit Salz gestreut.
Alternativen zum Streusalz
Auch wenn Du kein Salz streuen darfst, kannst Du trotzdem bei Glatteis für Sicherheit sorgen. Nachdem Du den Schnee geräumt hast, setzt Du einfach sogenannte abstumpfende Streumittel ein. Dazu gehören Split, Sand, Granulat oder Kies. Du hast einen Kamin? Perfekt, denn auch Asche eignet sich gut.