10 Tipps zum Holzmachen
Wetter, Klotzhöhe, Stapeldichte: Der Bestsellerautor Lars Mytting weiß alles über Holz – und wie man es macht. Hier seine zehn Tipps zum Hacken und Stapeln.
Holzhacken klappt am besten, wenn es kalt ist: Gefrorenes Holz teilt sich leichter und gerader. Daher macht man allerspätestens im April das Holz für den kommenden Winter. So kann es im Frühling und Sommer im Stapel trocknen und wird bis November zu trockenem Brennholz.
In der Regel reicht Dir eine kleine handliche Axt, die nicht mehr als 1,6 Kilogramm wiegt. So hältst Du länger durch. Schwerere Äxte mit längeren Klingen brauchst Du nur bei besonders widerspenstigen Holzarten oder bei mit Ästen zersetzten Klötzen.
Der Hauklotz sollte Dir bis zum Knie reichen, nicht höher. Sonst kann die Axt nicht die höchste Geschwindigkeit erreichen, ehe sie einschlägt. Die stärkste Wirkung hat sie übrigens, wenn die Klinge etwa im rechten Winkel auf den Scheit trifft.
Eine Alternative zum freistehenden Scheit: Besorge Dir einen alten Autoreifen und stelle drei, vier Scheite hinein. So fixieren sie sich gegenseitig, und Du kannst einen nach dem anderen spalten. Das spart Zeit, und Du musst Dich nicht dauernd bücken. Dein Rücken wird es Dir danken.
Führe den Schlag immer mit dem ganzen Körper aus, nicht mit den Armen allein. So erhöhst Du die Kraft. Und geht der Schlag daneben, landet er nicht im Schienbein. Das kann nämlich leicht passieren, wenn man mit steifen Knien am Hauklotz steht.
Denk beim Holzhacken an die Karatemeister, die mit der Handkante Ziegelsteine zertrümmern: Sie zielen nicht auf einen Punkt auf dem Stein, sondern auf einen Punkt direkt darunter. Genauso machst Du es auch.
Wie immer im Leben, zählt auch beim Holzhacken die mentale Einstellung: Du musst entschlossen sein, den Klotz vor Dir zu spalten. Dann klappt es auch. Nicht zögern oder zweifeln. Einfach zuschlagen. Das macht den Reiz des Holzhackens aus.
Damit Deine frisch gespaltenen Scheite gutes Brennholz werden können, müssen sie trocknen. Dein Holzstoß sollte an einem windigen, regengeschützten Ort stehen.
Faustregel: Wo man eine Wäscheleine spannen würde, steht auch der Holzstapel gut.
Frisches Holz muss man locker stapeln, damit die Luft zirkulieren kann, aber nicht so locker, dass der Stapel instabil wird.
Faustregel: Eine Maus sollte zwischen den Scheiten hindurchpassen, aber wenn eine Katze hinterherspringen kann, ist der Abstand zu groß.
Deinen Stapel musst Du vor Regen schützen. Wenn Du keinen überdachten Unterstand hast, musst Du ihn abdecken. Aber nicht mit einer Plastikplane: Profis nehmen Wellblech, weil es die Feuchtigkeit des Holzes nicht staut, sondern entweichen lässt. Damit es beim nächsten Windstoß nicht wegfliegt, beschweren sie es mit Autoreifen. Das schwarze Material ist besonders geeignet, weil es Wärme speichert und so die Trocknung unterstützt.
Text: Reinhard Keck | Fotos: Verena Berg