Jetzt oder nie: Benedikt baut sich ein Surfbrett
Surfen ist kein Sport, Surfen ist ein Lebensgefühl. Wer es ernst damit meint, baut sein Surfbrett selbst – findet unser Autor. Und geht zum Boardbau-Kurs.
Es ist Freitagmorgen, 9 Uhr, und ich finde mich mit vier anderen erwartungsvoll am Treffpunkt ein. Paul Reisberg, gelernter Bootsbauer, tingelt seit mehreren Jahren durch Europa und bietet Boardbau-Workshops an. Diesmal in Berlin-Friedrichshain.
Ein kurzes Hallo von Paul. Keine Willkommensreden, nichts zum Ablauf, keine Vorstellungsrunde. Ich bekomme meinen Rockertable zugewiesen, eine höhenverstellbare Werkbank speziell zur Fertigung von Surfbrettern. „Das ist kein Event, sondern harte Handarbeit“, sagt Paul. Und meint das auch so. Wer zu viel Zeit verliert, wird nicht fertig. Also los.
Paul Reisberg
Am Sonntagabend sind meine Hände verklebt mit Leim, Bart und Haare voller Sägespäne, und der Boden ist über und über mit Holzlocken bedeckt – aber meine Augen leuchten. Das Board ist fertig. Und einfach wunderschön.
Text: Benedikt Auer | Fotos: Jan Kraus