Jetzt oder nie: Sascha schmiedet ein Beil
Ein Mann ohne Beil? Eine traurige Figur, findet unser Autor Sascha Borrée, und nimmt sich vor, selbst eins zu schmieden. Mit Schweiß, Schmerz – und am Ende auch Stolz.
Der Schweiß: rinnt von meiner Stirn. Der Stahl: heiß wie ein Tanz auf dem Vulkan. Ich tanze aber nicht, stattdessen schmiede ich. Keine Axt, kein Messer. Ein anderes Werkzeug soll es werden. Ein Beil. Dafür schwinge ich den Hammer, komme mir vor wie Thor, der germanische Donnergott. Nur Schmiedemeister Nico sieht mich nicht ganz so heldenhaft. Bei ihm absolviere ich heute einen Schmiedekurs. „Mensch, hau mal richtig drauf auf den Stahl“, motzt er, „damit du ihn formen kannst wie Knete.“
Wie Knete? So fühlt sich jetzt höchstens meine Oberarmmuskulatur an. Egal, ich hämmere. Hoffe, dass der Stahl schnell ausglüht. Dann muss er zurück ins Feuer. Und ich kann ausschnaufen, kurz. Ich bin schon gespannt, wie es gleich weiter geht in meinem Schmiedekurs.
Nico Runge, Schmied
Axt oder Beil: Das richtige Werkzeug finden
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Äxten und Beilen? Beile haben einen kurzen Stiel, nur rund halb so lang wie bei Äxten. Durch den kürzeren Hebel werden sie für präzisere und feinere Arbeiten eingesetzt, zum Beispiel um Holz in geringen Mengen oder kleinere Holzstücke zu zerteilen. Man benutzt sie einhändig.
Der Stiel der Axt ist doppelt so lang, um sie mit zwei Händen umgreifen zu können und so weiter ausholen und kraftvoller zuschlagen zu können. Außerdem ist die Klinge von Äxten meist auf beiden Seiten angeschliffen, sodass sie leichter in die Holzfasern eindringen kann. Die Axt wird meist zum Spalten größerer Hölzer oder zum Baum fällen eingesetzt.
Text: Sascha Borée | Fotos: Lucas Wahl
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Ob Thor-Hammer, Beil, Damast-Messer, Schwert oder Axt selbst schmieden? Das alles geht zum Beispiel in einem