Kein Hexenwerk
Muskelkater, Quetschungen, Schnittwunden: Dagegen ist ein Kraut gewachsen. Man muss nur wissen, welches. Wir verraten, wie aus Brennnessel und Co. die entsprechenden Salben, Öle und Bäder werden.
Das Kräuterbad mit Brennnessel und Schafgarbe ist perfekt nach einem langen Arbeitstag: Es entspannt, mindert Muskelkater und löst krampfartige Verspannungen. Als Tee wirkt Schafgarbe gegen Kopf- und Bauchschmerzen, die Brennnessel ist ein guter Entgifter.
- 2-3 Handvoll frische Wiesen-Schafgarbe (Blätter und Blüten) und Große Brennnessel (nur Blätter)
- 1 Liter heißes Wasser
Die Wildkräutermischung im Wasser aufkochen und 10-15 Minuten ziehen lassen. Absieben, den Sud dem Badewasser zugeben. Tipp: Um sich nicht an den Brennnesselblättern zu verbrennen, breitet man sie auf einem Küchentuch aus und rollt mit einem Nudelholz ein paar Mal darüber. Dadurch werden die Brennhaare zerstört.
Wie und wo man Brennnessel und Schafgarbe findet, erfährst du
Beifuß wärmt, beruhigt, entkrampft die Muskulatur und hilft ebenfalls bei rheumatisch bedingten Beschwerden. Getrunken, als Tee, wirkt das Kraut bei Schlafstörungen und fördert die Fettverdauung. Schwangere sollten ihn allerdings nicht trinken.
- 2 Handvoll frischer Beifuß
- 3 Liter heißes Wasser
Den Beifuß im heißen Wasser gut zehn Minuten lang ziehen lassen, anschließend die Füße mindestens 15 Minuten darin baden.
Schmerzhafte Quetschungen, Prellungen oder Stauchungen zwei bis drei Mal täglich mit dem Beinwellöl einreiben. Hilft auch gut bei Verletzungen des Bindegewebes, sollte allerdings nicht auf offene Wunden aufgetragen werden.
- 1-2 Handvoll Beinwellwurzeln (mit dem Spaten ausgraben)
- Olivenöl
- Sieb
- Trichter
Die Wurzeln mit einer Gemüsebürste gut waschen und in feine Scheiben schneiden. In einen Topf geben und mit Olivenöl bedecken. Erhitzen und 20 Minuten sieden lassen (nicht kochen). Absieben und das Öl mit einem Trichter in eine lichtundurchlässige Glasflasche abfüllen. Im Kühlschrank aufbewahrt ist das Öl mehrere Wochen haltbar.
Spitzwegerich desinfiziert, wirkt blutstillend und wundheilend. Zwei bis drei Mal täglich auf Schnittwunden, Insektenstiche, Blasen oder Verbrennungen auftragen. Als Tee wirkt das Wildkraut hervorragend gegen Husten und Heiserkeit.
- 2-3 Handvoll frische Blätter vom Spitzwegerich
- 500 Milliliter Olivenöl
- Mulltuch
- 50 Gramm Bienenwachs
Die Blätter quer zur Faser in grobe Streifen schneiden, in einen Topf geben und das Olivenöl zugeben. Erhitzen und 20 Minuten sieden lassen (nicht kochen). Durch das Mulltuch in eine Schüssel absieben und den Bienenwachs in heißem Öl auflösen. Mit einer Schöpfkelle in kleine Glastiegel abfüllen und im Kühlschrank lagern. Die Salbe ist so rund ein Jahr haltbar.
Text: Tobias Pützer / Fotos: Lucas Wahl