Scheitern ist fantastisch
Was tun, wenn der Geistesblitz einschlägt? Und was, wenn nicht? Nils Holger Moormann ist Designer, Querkopf und Schrägdenker. Er muss es also wissen. Ein Gespräch über Ideentöter, die beste Erfindung der Menschheit und gute Gründe, warum man das innere Kind pflegen sollte.
Nils Holger Moormann
Sehr oft sogar. Man arbeitet sich ja gerne mal erfolglos an einem Gedanken ab, und dann kann das Scheitern fantastisch sein, weil es dich voranbringt. Es schmerzt, macht dich wütend, und ganz nebenbei schrammst du an einer völlig neuen Idee vorbei. Man muss neugierig bleiben, viel ausprobieren und immer damit rechnen, dass nicht alles so perfekt funktioniert wie geplant.
Absolut. Ich bin ein großer Fan von Kindlichkeit. Da liegt ganz viel Kreatives drin. Die Dinge wie ein Kind zu betrachten lässt Ideen gedeihen.
Nils Holger Moormann
Nils Holger Moormann (geb. 1953 in Stuttgart) ist ein deutscher Möbeldesigner. Er begann nach einem Jurastudium 1982 als Quereinsteiger, Möbel von Designern zu vertreiben. 1984 gründete er seine eigene Firma und feierte noch im ersten Jahr mit einem klappbaren Schuhschrank und dem „Gespannten Regal“ große Erfolge. Bei allen Moormann-Möbeln steht immer die Funktionalität, eine reduzierte Formensprache sowie die regionale Produktion im Vordergrund.
Interview: Tim Gutke | Fotos: Benjamin Antony Monn