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Simona Scarpaleggia: Ja, das ist schon eine Art Lebensaufgabe für mich geworden. Ich konnte in meinem Berufsleben früh beobachten, dass zwar viele Kolleginnen ins Unternehmen kommen, aber eben kaum eine von ihnen Karriere macht, obwohl sie kompetent und erfolgreich sind. Das habe ich als ungerecht empfunden und zugleich als großen Verlust – für die Unternehmen und auch für die Gesellschaft. Ich habe das hinterfragt und eine Reihe von Hindernissen gefunden: kulturelle, ökonomische und auch organisatorische. Je weiter ich beruflich kam, desto mehr habe ich mich damit beschäftigt, was ich als Managerin tun kann, um einen Teil dieser Hindernisse abzubauen.

In italienischen Unternehmen war es lange Zeit üblich, wichtige Meetings am Nachmittag beginnen zu lassen. Die Manager kamen dann oft erst am späteren Abend heim. Für viele Kolleginnen, insbesondere mit Familie und Kindern, ist das ein großes Hindernis. Als ich selbst in der Position war, die Regeln zu ändern, habe ich festgelegt, dass Meetings um 10 Uhr am Vormittag starten und spätestens um 16 Uhr beendet werden. Die Termine wurden sehr gut vorbereitet und sie waren auch sehr produktiv. Das hat letztlich sogar die Skeptiker überzeugt.

Als ich 2010 in die Schweiz kam, waren 62 Prozent der Beschäftigten bei IKEA Frauen, aber im mittleren Management betrug ihr Anteil nur 15 Prozent. Wir haben das genau gemessen und uns dann Ziele gesetzt. Tatsächlich haben sich viele Maßnahmen, die wir ergriffen haben, in kürzester Zeit herumgesprochen. Unser Ansehen als Arbeitgeber wuchs erheblich und bescherte uns echte Vorteile beim Werben um die besten Talente. Auch die Marke IKEA hat davon nachweislich profitiert. Genauso wichtig war aber, dass unsere Maßnahmen Frauen und Männern gleichermaßen zugutekamen. Viele Männer haben gerne die Option genutzt, in Teilzeit als Führungskraft zu arbeiten. Auch Remote Working – heute in aller Munde – wurde schon vor zehn Jahren bei uns begeistert von weiblichen und männlichen Kollegen angenommen. Außerdem haben wir dafür gesorgt, dass die gleiche Arbeit auch gleich bezahlt wird, unabhängig vom Geschlecht. All diese Maßnahmen haben die Zufriedenheit im Unternehmen stark gesteigert und auch einen wichtigen Beitrag zu den sehr guten wirtschaftlichen Ergebnissen geleistet.

Zuerst messen wir die Situation auf allen Ebenen des Unternehmens, schauen uns etwa die Repräsentanz in verschiedenen Führungsbereichen an und werten Gehaltsentwicklungen aus. Dann erarbeiten wir mögliche Lösungswege. Die Unternehmensführung entscheidet schließlich, welche Lücken geschlossen und welche Maßnahmen dazu umgesetzt werden sollen. Ob das Unternehmen dabei konsequent vorgeht und seine selbst gesteckten Ziele erreicht, wird wiederum von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle und ihren Wirtschaftsprüfern in regelmäßigen Abständen evaluiert.

Natürlich ist es ideal und auch nachhaltiger, wenn sich die Unternehmen eigene Ziele setzen. Auf der anderen Seite zeigen uns die Statistiken ganz deutlich, dass sich überall dort, wo Quoten eingeführt wurden, die Situation schneller und besser entwickelt hat. Und dann möchte ich den Blickwinkel gern etwas weiten: In der Berichterstattung ist meistens die Rede von einer ‚Frauenquote‘, in Italien sprechen die Medien gar von einer ‚rosa Quote‘. Dabei ist die Quote eine Art Sicherungsmechanismus für beide Geschlechter. Sie schützt das jeweils unterrepräsentierte Geschlecht – unabhängig davon, ob das nun Frauen oder Männer sind.

Zunächst hat uns Corona leider etwas Wind aus den Segeln genommen. Viele Meetings konnten nicht persönlich stattfinden. Im vergangenen Jahr bin ich dann bei HORNBACH gebeten worden, in einer Vorstandssitzung über Diversity und Inklusion zu sprechen und von meinen Erfahrungen zu berichten. Im Anschluss an diese Präsentation hatte ich zum gleichen Thema einen Austausch mit den HR-Leitern aus allen Regionen. Und dann wird im Unternehmen ja auch intensiv an den ESG- bzw. Nachhaltigkeitszielen gearbeitet. Das verfolge ich interessiert und das unterstütze ich auch sehr gerne mit Hinweisen und Anregungen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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