Apfelbaum pflanzen: der richtige Standort
Ein Apfelbaum soll es sein, so viel ist klar, Was Dir noch nicht klar ist: Wie sieht der optimale Standort für einen Apfelbaum aus?
Grundsätzlich schätzt der Apfelbaum einen sonnigen und windgeschützten Standort. Eine südliche Ausrichtung ist also ideal. Vermeide es Deinen Apfelbaum in eine Senke zu setzen. Dort sammelt sich gerne mal Regenwasser und sorgt für Staunässe – damit kann Dein Apfelbaum nichts anfangen.
Plane außerdem genug Platz für Deinen Apfelbaum ein.
Je nach Sorte und Wuchsform ist der Platzbedarf unterschiedlich groß. Als Faustregel gilt:
- Halbstämmige Apfelbäume brauchen etwa 16 qm,
- hochstämmige Apfelbäume 25 qm und
- Büsche etwa 12–15 qm Platz in Deinem Garten.
Bei einem Apfelbaum mit Hochstamm kannst Du also z. B. gut und gerne 5 m Abstand bis zum nächsten Hindernis einplanen.
Verfügbarkeit von Apfelbäumen
Apfelbaum pflanzen, los geht´s? Nicht ganz. Apfelbäume kannst Du übrigens nicht das ganze Jahr über kaufen. Obstbäume wie der Apfelbaum sind – je nach Witterung – von Ende Februar bis Ende April und dann wieder von Juli bis Mitte Oktober verfügbar.
Apfelbaum pflanzen
Endlich ist es so weit: Apfelbaum pflanzen ist angesagt. Das wichtigste Werkzeug sind Schaufel, Spatengabel und Gartenschere. Außerdem brauchst Du gute Pflanzerde, z. B. von FloraSelf, 1–3 Baumpfähle und Gartenschnur aus Kokos, auch Kokosgarn genannt.
Hilfreich ist außerdem eine sogenannte Pfahlramme. Damit kannst Du die Stützpfähle für Deinen Apfelbaum deutlich einfacher in den Boden rammen. Wenn Du nur einen Apfelbaum pflanzt, lohnt sich die Anschaffung einer Pfahlramme nicht unbedingt.
Apfelbaum pflanzen Schritt für Schritt
Du hast noch nie einen Baum gepflanzt? Du schaffst das. Unsere Schritt für Schritt Anleitung für Dein Projekt Apfelbäume pflanzen, hilft Dir dabei.
Übrigens: Falls Du in Deinem Garten Probleme mit Wühlmäusen hast, kannst Du Dir vor dem Pflanzen Deines Apfelbaums noch einen sogenannten Wühlmauskorb besorgen. Der Wühlmauskorb schützt Deinen jungen Apfelbaum vor Wurzelverbiss durch Nager.
Hebe das Pflanzloch 1/3 größer aus, als der Wurzelballen groß ist, damit noch genug Platz für den Wühlmauskorb bleibt. Wühlmauskorb entfalten und in das Loch stellen. Danach den Wurzelballen in den Korb stellen und Korb mit Erde anfüllen. Korb nach oben hin um den Stamm herum schließen.
Apfelbaum Pflanzloch ausheben
Greif Dir den Spaten und heb‘ ein Pflanzloch für den Apfelbaum aus. Das Pflanzloch sollte doppelt so breit sein wie der Wurzelballen Deines Apfelbaums und 40 cm tiefer. Lockere mit der Spatengabel den Boden des Pflanzlochs auf. So kann Dein Apfelbaum leichter anwachsen. Die ausgehobene Erde 1:1 mit guter Pflanzerde mischen, um den Boden anzureichern.
Apfelbaum einsetzen & Pflanzschnitt
Setze den Apfelbaum ins Pflanzloch ein. Achte darauf, dass die Veredlungsstelle etwa 10 cm über der Erdoberfläche liegt.
Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt für einen sogenannten Pflanzschnitt. Kürze die Spitze ein und entferne alle Triebe, die nach innen wachsen. Dein Apfelbaum sollte in etwa eine Pyramidenform haben, mit dem Mitteltrieb als längsten Punkt.
Apfelbaum abstützen & Pflanzloch füllen
Dein junger Apfelbaum braucht Stabilität. Das erreichst Du durch 1–3 Baumpfähle, je nachdem, für welche Technik Du Dich entscheidest. Ramme den Baumpfahl auf westlicher Seite (Wetterseite) in einem Abstand von etwa 40–45 cm zum Apfelbaum in den Boden – bis der Pfahl etwa 20 cm unter den Kronenansatz reicht.
Fülle die Erdmischung ins Pflanzloch und rüttle dabei regelmäßig am Apfelbaum, damit sich alles gut setzt. Erde vorsichtig festtreten und einen Gießrand formen.
Apfelbaum festbinden
Binde mit Gartenschnur aus Kokos oder Juteband Deinen Apfelbaum fest: Umwickle Stamm und Pfahl 3–4 Mal in Form einer Acht. Die so entstandene Acht dann fest umwickeln und die Eden der Gartenschnur aus Kokos am Pfahl festknoten. Das Kokosgarn zum Schluss mit einem Nagel am Pfahl fixieren.
Als letzten Schritt Deinen Apfelbaum kräftig angießen und eine etwa 10–15 cm dicke Schicht Mulch auf die Pflanzstelle geben. Das Rindenmulch schützt nicht nur vor Verdunstung, sondern auch vor Unkraut.
Wann Apfelbäume pflanzen?
Apfelbäume, die im Topf kultiviert wurden, kannst Du grundsätzlich von Frühling bis Herbst pflanzen.
Beste Pflanzzeit für Apfelbäume ist allerdings der Herbst, wenn die Blätter gerade abgefallen sind.
Warum? Ganz einfach: Wenn Du Deinen Apfelbaum im Herbst pflanzt, kann er gut anwachsen. Ohne die Hitze und Trockenheit des Sommers können sich die Wurzeln des Apfelbaums entspannt breit machen, ohne dass Du ständig gießen musst. Denn dann heißt es für Dich: Apfelbaum pflanzen mit Erfolg.
Achte bei der Herbstpflanzung Deines Apfelbaums auf einen milden und etwas feuchten Tag. So hat Dein Apfelbaum die besten Voraussetzungen zum Anwachsen.
In unserem Pflanz- und Erntekalender siehst Du nochmal ganz übersichtlich, wann Du einen Apfelbaum pflanzen und auch ernten kannst.
Apfelbaum braucht Befruchter
Wenn Du eine reiche Apfelernte einfahren willst, musst Du eine Sache wissen:
Apfelbäume sind Fremdbefruchter.
Das bedeutet, dass eine Bestäubung der Blüten mit Pollen derselben Sorte nicht möglich ist. Dein Apfelbaum braucht also mindestens einen Apfelbaum einer anderen Sorte in der Nähe. Das muss natürlich nicht unbedingt in Deinem Garten sein. Stehen in unmittelbarer Nachbarschaft weitere Apfelbäume, klappt das mit der Bestäubung. Hat kein Nachbar einen Apfelbaum, solltest Du zwei Apfelbäume in Deinen Garten pflanzen.
Achte beim Kauf Deines Apfelbaums auf die sogenannte Befruchtersorte. Hast Du z. B. einen Boskoop in Deinem Garten sitzen, pflanzt Du am besten einen Cox, Idared oder einen Klarapfel dazu. Dein Nachbar hat einen Cox Orange? Setz Du dann z. B. auf die Sorte Elstar oder James Grieve. Mehr Infos dazu gibt es in der Befruchter-Tabelle, damit Du auch erfolgreich Apfelbäume pflanzen kannst.
Apfelbaumsorten im Überblick
Boskoop, Cox Orange, Elstar: Rund 2.000 Apfelsorten gibt es in Deutschland. Da fällt die Entscheidung für den richtigen Apfelbaum nicht so leicht. Es gibt drei Kriterien, die Dir die Entscheidung erleichtern:
- Welche Apfelsorte schmeckt Dir?
- Wann sind die Äpfel reif?
- Wie gut lassen sich die Äpfel lagern?
Hier ein paar Beispiele für Dich:
Den säuerliche Boskoop kannst Du z. B. von Mitte Oktober bis November ernten. Die Lagerfähigkeit des Boskoop ist sehr gut. Richtig gelagert halten sich die Äpfel bis in den April hinein. Der Golden Delicious ist dagegen süß. Ernten kannst Du ihn schon ab Ende September und lagern bis in den März hinein.
Die Apfelsorte Idared ist fein säuerlich, mit einem Erntezeitpunkt Mitte Oktober. Lagern lässt sich Idared bis in den April hinein. Ganz anders sieht die Sache beim Weißen Klarapfel aus: Während die anderen Apfelsorten noch am Baum reifen, kannst Du den Klarapfel schon ernten – nämlich von Mitte Juli bis August. Dafür musst Du den Klarapfel dann aber auch direkt essen, damit backen oder zu Apfelmus einkochen, denn lagern kannst Du diese Sorte nicht.
Apfelbaum im Topf: ideal für den Balkon
Du hast nur einen kleinen Garten, Terrasse oder Balkon? Keine Sorge, Du musst nicht auf den Apfelbaum verzichten. Apfelbaum pflanzen geht auch auf kleinem Raum.
Grundsätzlich sind alle Apfelbäume veredelt. Bei den Sorten, die für den Balkon geeignet sind, wird eine spezielle, schwachwüchsige Unterlage verwendet. Das ist die Voraussetzung dafür, dass sich Dein Apfelbaum auch in einem ausreichend großen Topf oder Kübel wohlfühlt.
Der Apfelbaum auf dem Balkon funktioniert unter drei Voraussetzungen:
- Du musst Dich für die richtige Apfelbaum-Sorte entscheiden, nämlich eine kleinwüchsige Sorte.
- Auf die Form kommt es an: Den Apfelbaum im Topf kannst Du in Säulenform oder als Spalierobst anbauen.
- Apfelbäume sind Fremdbefruchter. Hat keiner Deiner Nachbarn einen Apfelbaum, musst Du zwei Apfelbäume im Topf auf Deinen Balkon stellen. Mehr Infos gibt es hier.
Staunässe im Topf vermeiden
Damit sich Dein Apfelbaum im Topf auf dem Balkon wohl fühlt, braucht der Topf oder Kübel unbedingt Bodenlöcher und eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton. So kann das überschüssige Gieß- und Regenwasser abfließen. Achte beim Kauf auch darauf, dass der Topf frostbeständig ist.
Kleinwüchsige Apfelbäume
Für Deinen Balkon muss es ein kleinwüchsiger Apfelbaum – also ein Zwerg-Apfelbaum – oder ein Säulenapfelbaum sein.
Säulenapfelbäume bilden keine breite Krone aus, die Äpfel wachsen an einem schlank aufragenden Stamm. Die Pflege ist denkbar einfach: Im Frühling schneidest Du Seitentriebe, die länger als 20 cm sind auf etwa 10–15 cm zurück.
Spalierobst
Du kannst Deinen Apfelbaum im Topf auf dem Balkon auch als Spalierobst ziehen. Das ist ähnlich platzsparend wie der Säulenapfelbaum. Vorteil von Spalierobst auf dem Balkon: Durch die Wuchsform bekommt der Apfelbaum viel Sonne ab. Das kommt der Qualität der Früchte zugute. Bester Standort ist direkt an der Hauswand. So ist Dein Apfelbaum im Topf vor Wind geschützt und bekommt im Sommer viel Wärme ab.
Und so funktioniert's:
Du richtest Deinen jungen Apfelbaum an einem Spalier aus und befestigst die Äste. Entscheidend ist, dass Dein Apfelbaum jung ist und biegsame Triebe hat.
Klassische Wuchsform beim Spalierobst ist die sogenannte Palmette: Der Haupttrieb geht senkrecht nach oben, die Seitentriebe befestigst Du waagerecht am Spalier.
Spalierobst in Deinem HORNBACH Markt
Spalierobst gibt es in Deinem HORNBACH Markt vor Ort. Prüf die Verfügbarkeiten in Deinem Markt und los geht‘s!
Apfelbaum im Topf überwintern
In Deinem Garten ist Dein Apfelbaum winterhart und braucht keinen besonderen Schutz. Beim Apfelbaum im Topf auf Deinem Balkon sieht das allerdings anders aus.
Stell den Topf im Winter z. B. auf eine Styroporplatte oder ein dickes Holzbrett. Sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt kannst Du den Kübel und den unteren Stammbereich in Vlies einwickeln. Und ab und zu gießen nicht vergessen, wenn es lange keinen Niederschlag gegeben hat.
Informiert bist Du jetzt. Es gibt keine Ausreden mehr: Apfelbäume pflanzen. Los geht´s, ran an die Arbeit.