Was ist eine Rollstuhlrampe?
Eine Rollstuhlrampe hilft bei Hindernissen, die für Rollstuhlfahrer ohne Hilfsmittel nicht überwindbar wären. Hierzu zählen z. B. Treppen oder Türschwellen in und am Haus. Rollstuhlrampen sind daher ein wichtiges Hilfsmittel für körperlich beeinträchtigte Menschen und unersetzlich im Sinne der Barrierefreiheit. Je nach Einsatzbereich kann eine barrierefreie Rampe fest installiert sein oder flexibel angebracht werden.
Neben der festen Installation und der mobilen Nutzung, gibt es noch weitere Punkte, in denen sich barrierefreie Rampen unterscheiden. So gibt es z. B. durchgehende Rollstuhlrampen, welche eine durchgehende Fläche, so genannte Flächenrampen. Eine kleine Variante davon sind Stufenrampen bzw. Keilbrücken, die sich für geringe Höhenunterschiede wie bei Bordsteinen oder Stufen eignen. Die hohe Seite einer solchen Rampe wird direkt an die zu überwindende Stufe angelegt. Schwellenrampen wirken auf den ersten Blick ähnlich, sind allerdings am besten für Absätze an Türen oder im Übergang von Wohnbereich zu Terrasse geeignet. Darüber hinaus gibt es noch Schienenrampen, welche aus zwei parallel angeordneten Auffahrtschienen bestehen. Diese werden gerne für Autos benutzt.
Es gibt viele Rollstuhlrampen aus Aluminium, die Du kaufen kannst. Diese erfüllen allerdings häufig nicht alle Anforderungen. Du kannst Dir stattdessen auch selbst eine Rampe aus Holz oder Beton bauen.
Welche barrierefreie Rampe ist die richtige?
Wenn Du auf der Suche nach der richtigen Rollstuhlrampe bist, solltest Du Dir folgende Fragen stellen:
- Wird die Rampe alleine oder mit einer Hilfsperson benutzt?
- Wird die Rampe fest installiert, gelegentlich oder unterwegs genutzt?
- Welches Hindernis soll damit überwunden werden?
Flächenrampen eignen sich überall dort, wo Treppen, Absätze oder andere Hindernisse dauerhaft überwunden werden müssen. Ein klassischer Anwendungsbereich sit die Rollstuhlrampe Hauseingang. Rollstuhlfahrer, Kinderwägen oder Rollatoren können sie benutzen. Bei einer niedrigen Stiegung können Rollstuhlfahrer sie sogar alleine befahren.
Schienenrampen sind ideal für unterwegs, da sie sich leicht verstauen lassen. Schienenrampen dürfen jedoch nicht ohne Hilfsperson benutzt werden und müssen jedes Mal neu ausgerichtet werden.
Stufenrampen bzw. Keilbrücken kannst Du für kleine Höhenunterschiede wie z. B. eine Stufe oder den Bordstein einsetzen. Sie können leicht von Rollstuhlfahrer, Kinderwägen oder Rollatoren benutzt werden.
Die richtige Neigung für Rollstuhlrampen
Barrierefreie Rampe bauen
Wenn Du eine Rollstuhlrampe bauen möchtest, haben wir noch ein paar Tipps für Dich. Errichte bei einer Länge von über 600 cm ein Zwischenpodest, auf dem Du eine Pause machen kannst. Das Zwischenpodest muss mindestens 150 cm lang sein, damit Du auch genug Platz zum Rangieren hast.
Für die Handläufe der Rollstuhlrampe links und rechts gelten folgende Regeln:
- Der Durchmesser muss zwischen 3 und 4,5 cm und die Montagehöhe bei 85 cm liegen.
- Die Handläufe sollen darüber hinaus 30 cm in den Treppenanfang und das Treppenende hineinragen.
Sowohl am Anfang als auch am Ende der Rampe muss genug Platz für Dich und Deinen Rollstuhl sein. Diese Bewegungs- und Wendeflächen sollen 150 x 150 cm groß sein. Die Rampe ist komplett, wenn auf beiden Seiten 10 cm hohe Radabweiser stehen. Die befinden sich idealerweise auf einer Linie mit den Handläufen.
Barrierefreie Rampen müssen sowohl drinnen als auch draußen einfach zu benutzen und sicher befahrbar sein. Sie sollten eine stabile, ebenmäßige Oberfläche haben, die auch bei schlechtem Wetter sicher zu befahren ist. Die Rutschhemmung einer Platte erkennst Du am R-Wert. Alles ab R11 eignet sich für eine Rampe im Außenbereich. Gut sind Plattenbeläge mit rutschfesten Oberflächen aus Beton, Kunst- oder Naturstein sowie Asphalt. Je nach Situation können auch wasserdurchlässige, Polyurethan-gebundene mineralische Beläge sinnvoll sein. Bei einer Rollstuhlrampe Hauseingang ist besonders wichtig, dass Feuchtigkeit nicht in die Rampen eindringt und ihre Nutzung gefährdet. Achte darauf, dass die Oberfläche eben ist und Fugen möglichst schmal und bündig gefüllt sind. Pflasterbeläge müssen gut geplant und ordentlich verlegt werden, da schon kleine Unebenheiten Stolperfallen verursachen können – bereits 3 bis 5 mm können schon gefährlich werden.

Barrierefreie Rampe: häufige Fragen
Welche Vorschriften gibt es für barrierefreie Rampen?
Vorschriften für barrierefreie Rampen gelten vor allem für den öffentlichen Raum. Im Privaten bist Du etwas flexibler. Dennoch macht es Sinn sich an den Vorschriften zu orientieren:
- Maximale Steigung 6%
- Mindestbreite 120 cm
- Am Anfang und Ende der Rampe jeweils eine Bewegungsfläche von 150 x 150 cm
- Ab einer Länge von 600 cm ist ein Zwischenpodest von mindestens 150 cm erforderlich
- 10 cm hohe Radabweiser an den Seitenkanten
Ist eine Rollstuhlrampe genehmigungspflichtig?
Das kommt vor allem auf Standort und Größe der Rampe an. Kleinere Rollstuhlrampen benötigen in der Regel keine Genehmigung. Größere und solche, die das äußere Erscheinungsbild eines Gebäudes verändern, können eine Genehmigung erforderlich machen. Ob das auf Dich zutrifft, erfährst Du bei Deinem Bauamt.
Wie breit muss eine barrierefreie Rampe sein?
Im öffentlichen Raum müssen barrierefreie Rampen mindestens 120 cm breit sein. Im Privaten kannst Du sie auch etwas schmäler machen. Achte aber darauf, dass sie für ihren Zweck bequem benutzt werden kann.
Wer zahlt eine Rollstuhlrampe?
Je nach Deiner individuellen Situation, können die Kosten für Deine Rollstuhlrampe von verschiedenen Stellen übernommen werden:
- Krankenkasse: Wenn die Rampe der Krankenbehandlung dient, können Krankenkassen die Kosten übernehmen. Das ist oft bei mobilen Rampen der Fall, die nur vorübergehend benötigt werden.
- Pflegekassen: Bei anerkanntem Pflegegrad können Pflegekassen die Kosten für fest verbaute oder mobile Rampen übernehmen.
- Rentenversicherung: Wenn die Rampe der Rehabilitation dient, kann die Rentenversicherung die Kosten übernehmen.
- Unfallversicherung: Bei Gehbehinderungen, die durch einen Arbeitsunfall oder Berufsunfähigkeit entstanden sind, kann die Unfallversicherung die Kosten übernehmen.
Am besten setzt Du Dich vor dem Kauf oder Bau Deiner barrierefreien Rampe mit dem jeweiligen Kostenträger in Verbindung und klärst die Finanzierung.