Was ist ein Bauerngarten?
Wie Du Deinen Bauerngarten anlegen möchtest, liegt bei Dir. Für die Wege kannst Du z. B. die Erde einfach nur fest trampeln, mit Rindenmulch auslegen oder sogar pflastern. Dein Mittelrondell kann quadratisch oder rechteckig sein, bepflanzt mit einer Rose, einem Obstbaum oder einer Kräuterspirale. Alternativ macht auch ein Brunnen oder eine Skulptur was her.
Vorteile eines Bauerngartens
So ein naturnaher Bauerngarten ist nicht nur schön anzusehen, sondern hat auch zahlreiche Vorteile. Für viele Tiere und Insekten dient er als Unterschlupf und stellt Nahrung zur Verfügung.
Wenn Du noch etwas mehr für Insekten, wie z. B. Bienen tun möchtest, kannst Du eine Bienenweide anlegen oder ein Insektenhotel bauen und in Deinem Bauerngarten unterbringen.
Bauerngarten planen
Der dunkle kalte Winter ist die beste Zeit, um in Ruhe Deinen Bauerngarten zu planen. Je nachdem, wie groß Dein Garten ist, kannst Du den kompletten Garten als Bauerngarten gestalten, oder Du nutzt nur eine Ecke Deines Gartens. Achte bei der Planung vor allem auf den Standort. Dein Bauerngarten entwickelt sich am besten an einem sonnigen, maximal halbschattigen Platz mit nährstoffreicher Erde.
Größe und Standort sind klar? Greife zu Zettel und Stift und mach Dir eine Skizze Deines zukünftigen Bauerngartens.
Lege fest, für welchen Zaun Du Dich entscheidest und wie die Wege im Bauerngarten aussehen sollen. Letzter Punkt Deiner Bauerngarten-Planung: Überlege Dir, welche Nutzpflanzen und Zierpflanzen einziehen sollen. Jetzt kannst Du Dir eine Einkaufsliste schreiben und los geht’s.
Stammplatz für die Regentonne
Wenn Du schon am Planen bist, überleg Dir direkt einen strategisch klugen Platz für eine Regentonne. Zur Wassergewinnung im Bauerngarten gibt es nichts Besseres. Sie ist umweltfreundlich und das gesammelte, kalkarme Wasser gut für Deine Pflanzen. Je kürzer der Weg von Tonne zum Beet, desto weniger schleppst Du.
Bauerngarten anlegen
Im Frühjahr – sobald sich der Bodenfrost verabschiedet hat – kannst Du Deinen Bauerngarten anlegen.
Vermesse Deinen Garten und stecke zuerst Beete und Wege ab. Super geeignet dafür ist Maurerschnur. Für eine perfekte Symmetrie achte auf rechte Winkel.
Nach dem Vermessen und Abstecken ist der erste Schritt das Anlegen der Wege und der Wegkreuzung. Wie Du vorgehen musst? Das kommt natürlich darauf an, für welche Form des Weges Du Dich entscheidest.
- Die unkomplizierte Version: Du trampelst die Erde einfach fest.
- Die kostengünstige Version: Ein Weg aus Rindenmulch oder Hackschnitzel. Dafür den Weg etwa 15 cm tief ausheben, mit Unkrautvlies auskleiden, Rindenmulch verteilen – fertig. Behalte aber im Hinterkopf, dass die Mulchschicht langsam verrottet und Du entsprechend regelmäßig auffüllen musst.
- Die saubere Version: Pflastere Deinen Gartenweg im Bauerngarten – aber wasserdurchlässig, bitte. Welche Materialien sich eignen und wie das geht? Alle Infos findest Du in unseren Ratgebern zum Thema.
Der nächste Schritt, wenn Du einen Bauerngarten anlegen möchtest, ist die Beetumrandung. In einer Zeit vor dem Buchsbaumzünsler waren niedrige Buchsbaumhecken der Klassiker, um Beete im Bauerngarten einzufassen.
Aber keine Sorge, es gibt genügend Alternativen wie z. B. eine Hecke aus Lavendel, Kräutern oder Polsterpflanzen. Der Vorteil: Die grünen Beeteinfassungen sehen nicht nur gut aus, auch Insekten haben ihren Spaß.
Natürlich kannst Du Dich aber auch für eine Beetumrandung entscheiden, die härter im Nehmen ist wie ein niedriger Flechtzaun aus Weide, Holzpfosten oder niedrige Trockenmauern.
Pflanzplan für den Bauerngarten
Außerdem locken die Blühpflanzen Bienen und Hummeln an, die dann ganz nebenbei auch die Gemüsepflanzen bestäuben.
Klassiker sind folgende Bauerngartenblumen:
- Rittersporn
- Lavendel
- Nelke
- Glockenblume
- Pfingstrose
- Stockrose
- Sonnenhut
- Akelei
- Fingerhut
Fruchtfolge im Bauerngarten
Du hast vier Beete in Deinem Bauerngarten? Dann bietet sich eine 4-Felder-Wirtschaft an. Das bedeutet: Du bepflanzt je ein Beet mit
- starkzehrenden Nutz- und Zierpflanzen,
- mittelzehrenden Nutz- und Zierpflanzen und
- schwachzehrenden Nutz- und Zierpflanzen.
Im vierten Beet pflanzt Du standorttreue Pflanzen ein, wie z. B. Kräuter oder Obstpflanzen.
Stark vereinfacht: Gemüse entzieht dem Boden Nitrate und Nährstoffe. Manche Gemüsearten mehr, manche weniger. Entsprechend kann man Gemüse in sogenannte Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer aufteilen.
Ein paar Beispiele:
Starkzehrer | Mittelzehrer | Schwachzehrer |
---|---|---|
Kartoffeln | Salat | Radieschen |
Diverse Kohlsorten | Karotten | Zwiebeln |
Kürbis | Spinat | Bohnen |
Im ersten Jahr pflanzt Du in Beet 1 Starkzehrer. Im zweiten Jahr folgen in Beet 1 Mittelzehrer, im dritten Jahr dann Schwachzehrer. Im vierten Jahr gibt es eine Pause im Beet. Pflanze eine Gründungung, damit sich der Boden erholen kann. Dann geht der Fruchtwechsel in die nächste Runde.
Pflanzen mit Plan
Denk daran, Dir zu notieren, welche Pflanzen Du wann und wo gepflanzt hast. So behältst Du im Laufe der Jahre den Überblick.
Baust Du an der immer gleichen Stelle Starkzehrer an, laugt das den Boden auf Dauer aus. Die Folge: Deine Gemüsepflanzen können nicht mehr ausreichend versorgt werden. Der Fruchtwechsel erhöht die Fruchtbarkeit des Bodens. Letztlich kannst Du durch den Fruchtwechsel in der Regel also mehr ernten. Weitere Vorteile, vor allem bei der Kombination von Fruchtwechsel und Mischkultur: Du hast weniger mit Unkraut, lästigen Schädlingen oder Krankheiten zu tun.
Der Fruchtwechsel ist Dir zu viel Aufwand? Natürlich kannst Du Deinen Bauerngarten auch nur mit Zierpflanzen bepflanzen und genießen.
Bauerngarten anlegen: häufige Fragen
Wann Bauerngarten anlegen?
Deinen Bauerngarten legst Du am besten im Frühjahr an, sobald es keinen Frost mehr gibt.
Was ist die optimale Größe für den Bauerngarten?
Generell ist die Größe Dir überlassen. Auch ein kleiner Bauerngarten kann schön sein und viel bieten. Wir würden Dir jedoch mindestens vier Beete empfehlen, die um ein Wegekreuz liegen.
Welche Stauden im Bauerngarten?
Stauden verleihen Deinem Bauerngarten das gewisse Etwas. Du kannst unter anderem auf Tränendes Herz, Pfingstrosen, Frauenmantel, Lupinen oder Stockrosen setzen. Durch den Geruch stößen z. B. der Lavendel, Tagetes (Studentenblume) oder alle stark duftenden Kräuter wie Salbei, Ysop, Gewürztagetes oder Dill, Schädlinge ab.
Welche Blumen gehören zum Bauerngarten?
Zu einem bunten Bauerngarten gehören Blumen. Wähle z. B. Aster, Bechermalve, Ringelblume, Sonnenhut oder Zinnie. Zinnie, Ringelblume und Borretsch locken außerdem Bestäuber, insbesondere Schmetterlinge, Bienen und Hummeln, an. Im Gemüsebeet ernähren sich die Schmetterlinge mitunter von Fadenwürmern.