Unebenen Boden ausgleichen
Jeder Untergrund ist anders – auch beim Verlegen von Laminat, Parkett, Vinylboden, Kork, (Keramik-)Fliesen und Teppichboden. Ein guter Estrich ist das A und O. Estrich ist eine Nutzschicht unter dem Bodenbelag, die auf einem tragenden Untergrund verlegt wird. Er eignet sich ideal zum Fußboden ausgleichen. Im Idealfall ist der Estrich absolut eben, tragfähig, trocken sowie staub- und rissfrei.
Boden ausgleichen bei kleineren Unebenheiten
Bei Bereichen mit kleineren Unebenheiten im Estrich musst Du nicht gleich den kompletten Boden neu ausgießen. Hier reicht es meist aus, die betroffenen Stellen mit Ausgleichsmasse oder Ausgleichs- und Gefällemörtel auszugleichen.
Ausgleichsmasse: für welche Unebenheiten/Höhe geeignet?
Die minimale und maximale Schichtsstärke von Ausgleichsmassen hängt vom gewählten Produkt sowie vom späteren Bodenbelag ab. Achte auf die Hinweise der Hersteller zu den empfohlenen Schichtstärken in den Datenblättern der Produkte.
Ab 5 mm Schichtdicke muss ein Randdämmstreifen in die Anschlussfuge zwischen Boden und Wand gesetzt werden.
Ausgleichsmasse berechnen
Die erforderliche Menge der Ausgleichsmasse richtet sich nach der Stärke der Unebenheit Deines Bodens. Dafür musst Du zunächst die Schichtstärke bestimmen. Teile dafür Deinen Boden in Zonen von je einem Quadratmeter ein. Anschließend legst Du eine Wasserwaage an und misst die Höhe der größten Vertiefung pro Zone.
Beispiel für einen Raum mit 10 qm²
Zone 1 4 mm | Zone 2 7 mm | Zone 3 5 mm | Zone 4 3 mm | Zone 5 5 mm |
Zone 6 3 mm | Zone 7 5 mm | Zone 8 6 mm | Zone 9 2 mm | Zone 10 4 mm |
Anschließend addierst Du alle Werte und teilst sie durch die Anzahl der Zonen, d. h. 4 + 7 + 5 + 3 + 5 + 3 + 5 + 6 + 2 + 4 = 44 : 10 = 4,4. Danach teilst Du diesen Wert noch durch zwei 4,4 : 2 = 2,2. Das bedeutet in diesem Beispiel also, dass Du durchschnittlich 2,2 mm Ausgleichsmasse benötigst. Für einen zusätzliche Puffer kannst Du noch zwei Millimeter addieren, sodass Du insgesamt auf eine Schichtstärke von 4,2 mm kommst.
In einem zweiten Schritt berechnest Du nun noch die eigentliche Menge der Ausgleichsmasse. Schaue dafür zunächst beim jeweiligen Produkt nach, wie der Verbrauch pro Quadratmeter und Millimeter Schichtstärke ist. Liegt dieser z. B. bei 1,9 kg, dann multiplizierst Du nun abschließend diesen Wert mit der errechneten Schichtstärke und der Größe des Raumes. In unserem Beispiel also 1,9 x 4,2 x 10 = 79,8. Insgesamt würdest Du also für diesen Raum ca. 79,8 kg Ausgleichsmasse benötigen.
Untergrund vorbereiten
Vor dem Fußboden ausgleichen mit Ausgleichsmasse muss der Untergrund unbedingt trocken, frostfrei, fest, tragfähig, formstabil und frei von Staub, Schmutz, Öl, Fett, Trennmitteln und losen Teilen sein und den aktuell gültigen Normen entsprechen. Beachte bitte immer die Herstellerangaben zu Verarbeitung und Trocknungszeiten.
Holzboden ausgleichen
Du willst einen alten Holzboden, z. B. Holzdielen mit Nut und Feder, für einen neuen Bodenbelag ausgleichen? Auch dafür gibt es spezielle Produkte, mit denen Du den Holzboden ganz einfach für den neuen Bodenbelag vorbereiten kannst.
Nivelliermasse
Nivelliermasse bezeichnet einen bestimmten Typ von Ausgleichsmasse, welcher selbstnivellierend ist. Das bedeutet, dass die Masse von selbst zu einer ebenen Schicht wird. Bei anderen Ausgleichsmassen musst Du unter Umständen etwas nachhelfen, damit sich eine gleichmäßige, ebene Fläche bildet.
LEWIS®-System Schwalbenschwanzplatten
Wenn Du einen unebenen Boden ausgleichen oder einen Fußboden neu aufbauen willst, dann hast Du verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist die Verwendung von LEWIS®-System Schwalbenschwanzplatten. Diese S-förmig gewalzten Stahlplatten werden verlegt und mit Beton oder Estrich ausgegossen. Sie sind nicht nur eine einfache und schnelle Art um den Boden auszugleichen sondern sie sind auch Schalung und Bewehrung in einem Arbeitsgang. So schaffst Du einen Boden, der besonders stabil und langlebig ist.
Für diese Anwendungsbereiche eignen sich die Schwalbenschwanzplatten:
- Fußbodensanierung in Altbauten, Dachgeschossausbauten
- Umnutzung von Gebäuden, Neubau mit stählernen oder Holzbalkenkonstruktionen
- Wohnungstrennende Fußböden mit entsprechenden Schall- und Brandschutzwerten
- Wasserbeständige Fußböden mit keramischen Belägen auf Holzbalkenkonstruktion für Feuchträume und Küchen
- Fußbodenheizung auf Holzbalkenkonstruktion
- Fußböden mit erhöhten Verkehrslasten
- Sonderkonstruktionen wie z. B. Bühnenbau, Galerien, Terrassen, Balkone etc.
- Verbundkonstruktion zur Aussteifung der Holzbalken
- Trägerplatte Fußbodenheizung (Boden, Wand, Decke)
Ein Bodenaufbau mit Schwalbenschwanzplatten kombiniert viele Eigenschaften, die sowohl für eine Nutzung in privaten Wohnräumen als auch für Gewerbeflächen sprechen.
Estrich verlegen
Dein Boden weist stärkere Unebenheiten auf und Du möchtest zunächst einen Estrich verlegen? Bist Dir dabei aber noch nicht sicher welcher am besten zu Deinem Projekt passt? Dann schau Dir unseren Ratgeber und die beiden Anleitungen zu dem Thema an. Alle Vorteile der jeweiligen Art und weitere hilfreiche Tipps werden darin aufgeführt.
Schalldämmung beachten
Vergiss die Randdämmstreifen nicht, wenn Du Estrich verlegst. Diese musst Du an allen aufsteigenden Bauteilen befestigen, um Schallbrücken und Kontakte zu vermeiden, die die Schalldämmung beeinträchtigen.
Welcher Bodenbelag bei Fußbodenheizung?
Ob Du Deine Fliesen oder Deinen Laminat-, Parkett-, Vinyl-, Teppich- oder Korkboden auf Fußbodenheizung verlegen kannst, variiert je nach Hersteller und Boden. Welche Böden optimal für die Verlegung auf einer Fußbodenheizung geeignet sind, entnimmst Du daher bitte den Herstellerangaben oder fragst einfach einen Fachberater in Deinem HORNBACH Markt. Im Onlineshop kannst Du viele Bodenbeläge auch danach filtern.
Wenn der Bodenbelag auf einer Fußbodenheizung verlegt werden kann, gilt:
Bevor mit der Verlegung begonnen wird, muss beim Bodenbelag auf Heizestriche zuerst ein Auf- und Abheizprotokoll vom Heizungsbauer erstellt werden.
Bodenbelag auf Bodenbelag verlegen
Nicht für jeden neuen Bodenbelag musst Du den alten komplett entfernen. Bei einigen Kombinationen kannst Du den neuen direkt auf den alten Bodenbelag verlegen oder mit wenigen Handgriffen den alten belegbar machen.
Boden verlegen auf Teppichboden
Alte Teppichböden oder Nadelfilzböden müssen vor der Verlegung Deines neuen Laminat-, Parkett- oder Korkbodens entfernt werden. Durch einen Teppichboden kann es nämlich beim Begehen des neuen Bodenbelags zu einer erhöhten Bewegung im Bereich der Nut- und Federbindung kommen. Nut und Feder können so nachgeben, es kann zu Höhenunterschieden und schließlich zur Öffnung der Fugen des neuen Bodenbelags kommen.
Laminat auf Fliesen verlegen
Einen alten Fliesenbelag musst Du vor der Laminat-, Parkett- oder Korkverlegung nicht aufwändig entfernen. Achte aber darauf, dass eine Dampfbremse und eine Trittschalldämmung unter den Dielen mitverlegt wird. Repariere unbedingt lose und kaputte Fliesen, bevor Du mit den nächsten Schritten startest.
Vinylboden auf Fliesen verlegen
Die Ebenheit und Fugenbreite Deiner Fliesen gibt vor, welchen Vinylboden Du direkt auf den Fliesen verlegen kannst. ab. Je schmaler die Fugen und ebener die Fliesen, desto eher kannst Du Vollvinyl zum Klicken oder Meterware auf Deinen Fliesen verlegen. Bei breiteren Fugen oder unebenen Fliesen brauchst Du einen Vinylboden mit fester Trägerplatte. Lose Fliesen musst Du auf jeden Fall wieder ankleben und kaputte Fliesen austauschen, bevor Du Vinylboden darauf verlegst.
Boden verlegen mit niedriger Aufbauhöhe
Du renovierst Deinen Boden und hast nur wenig Luft nach oben für Deinen neuen Bodenbelag?
Bei Renovierungen und Modernisierungen sind oft nur geringe Aufbauhöhen neuer Bodenbeläge möglich. Hier eignen sich generell Laminat- und Holzböden.