Fliesen sind ein absolut robuster Bodenbelag, aber auch hier kann es zu Unfällen kommen. Der Topf rutscht aus der Hand und plötzlich ist ein Riss in der Fliese. Sieht nicht schön aus, ist aber auch kein Drama. Kleinere Risse und Abplatzungen kannst Du leicht bei Fliesen reparieren. Alter Bohrlöcher kannst Du auffüllen. Und wenn der Schaden doch mal größer ist, tauschst Du die einzelnen Fliesen einfach aus.

Die Anleitungen, wie Du kaputte Fliesen reparieren kannst, findest Du hier:

1. Fliesen ausbessern – so geht's

2. Fliesenfugen ausbessern

3. Fliesen austauschen

4. Abgeplatzte Fliesen reparieren

5. Risse in Fliesen reparieren

6. Löcher in Fliesen reparieren

• Um eine kaputte Fliese reparieren zu können, musst Du zunächst die scharfen, überstehenden Kanten abschleifen. Am besten nutzt Du dafür Schleifpapier mit 120er-Körnung. Wenn Du danach mit dem Spachtel über die Oberfläche fährst, kannst Du prüfen, ob Du alle Unebenheiten beseitigt hast.
• Entferne Staub und Schmutz mit einem Fliesenreiniger.
• Für den nächsten Schritt brauchst Du eine Fliesenfüllmasse oder ein spezielles Fliesenreparaturset in derselben Farbe wie Deine Fliesen. Die Fliesenfüllmasse trägst Du gleichmäßig auf die beschädigte Stelle auf und entfernst den Überschuss mit dem Spachtel.
• Alternativ kannst Du die Fliesen ausbessern, indem Du ein Fliesenreparaturset nutzt. Hier musst Du erst den Schmelzblock erhitzen. Dann träufelst Du die flüssige Masse auf die beschädigte Stelle, bis sie leicht über den Fliesenrand hinaustritt. Warte bis die Masse ausgehärtet ist, schleife die Unebenheiten nach und reinige die Fliese mit einem Fliesenreiniger.
• Zum Abschluss musst Du die ausgebesserte Stelle lackieren. Für Bodenfliesen sollte der Fliesenlack möglichst strapazierfähig sein. Klebe die umliegenden Fliesen mit Malerkrepp ab und trage den Lack auf. Wenn er vollständig getrocknet ist, kannst Du die Fliese wieder begehen.

Egal ob im Bad oder in der Küche – Fliesenfugen werden mit der Zeit schmutzig, rissig oder schimmelig. Da hilft alles nichts, Du musst die Fliesenfugen ausbessern oder erneuern. Kleine Löcher kannst Du einfach mit Fugenmasse und einem Spachtel füllen. Nimm nicht zu viel Fugenmassen, ein ca. fingernagelgroßer Klecks reicht, sonst musst Du am Ende mehr putzen. Zieh die Fugenmasse mit einem Spachtel über dem Loch glatt. Beachte: Trage dabei unbedingt Handschuhe, die Fugenmasse kann die Haut angreifen.

Wie Du die Fliesenfugen komplett erneuern kannst, hängt davon ab, ob Dein Fugenmaterial aus Zement oder Silikon ist.

• Beim Fliesenfugen ausbessern wird es schnell staubig. Decke am besten all umliegenden Möbel oder Sanitäranlagen mit Malerfolie ab und entferne Nägel und Schrauben aus den Fugen.
• Danach entferne das alte Fugenmaterial. Das klappt gut mit einem Multifunktionsgerät und Fräsaufsatz. Fang oben an und führe die Fräse entlang der Fuge nach unten. So verhinderst Du, dass der Mörtelstaub die bereits gefrästen Fugen wieder verstopft. Am besten saugst Du den Mörtelstaub direkt mit dem Staubsauger weg.
• Kratze den restlichen Mörtel mit einem Fugenkratzer oder Cuttermesser weg.
• Sauge die Fugen erneut gründlich aus bzw. reinige sie mit einer Fugenbürste. Wische mit einem feuchten Lappten und etwas Fugenreiniger nach. Bei Schimmelbefall nimm besser ein spezielles Anti-Schimmel-Reinigungsmittel.
• Jetzt kannst Du die Fugen mit Fugenmasse neu verfugen. Am besten nutzt Du einen Fugenmörtel, der schimmelabweisend ist. Mische den Mörtel nach Herstellerangaben mit einer Bohrmaschine mit Quirl an, lass ihn ein paar Minuten absetzen und rühr ihn nochmal auf. Dann trägst Du den Mörtel mit einem Gummiwischer diagonal zu den Fugen auf die Fliese auf, bis die Fugenmasse die Fuge gleichmäßig auffüllt.
• Nachdem der Mörtel vollständig durchgetrocknet ist, kannst Du den zurückgebliebenen Zementschleier mit einem weichen, feuchten Schwamm entfernen. Ggf. mische etwas Zementschleier-Entferner ins Wischwasser. Fertig!

• Um Silikon-Fliesenfugen ausbessern bzw. austauschen zu können, musst Du ebenfalls erst das alte Fugenmaterial herauslösen. Stich mit der Spitze des Fugenkratzers in die Dichtmasse und schneide sie mit der ganzen Messerlänge der Länge nach aus, hebe den Fugenstrang leicht an und schäle ihn vorsichtig heraus.
• Nimm Lösungsmittel, Aceton oder einen Silikonentferner, trage das Mittel mit dem Pinsel im Fugenzwischenraum auf und lass es einwirken.
• Entferne anschließend die Silikonrückstände mit einem Kunststoffspachtel und wische mit einem Putzlappen nach.
• Reinige die Fugen mit einem Fugenreiniger; bei Schimmelbefall nimmer besser einen hochprozentigen Brennspiritus oder ein chlorhaltiges Schimmelspray.
• Bring entlang der Fliesenkanten Malerkrepp an, bevor Du die Fugen mit neuem Sanitärsilikon füllst. So kannst Du das überschüssige Silikon einfach mit abziehen und musst die Fliesen nicht aufwendig reinigen.
• Mit einer Kartusche spritzt Du den Silikon im 45°-Winkel in die Fugen – ohne zwischendurch abzusetzen. Versuch den Druck gleichmäßig zu halten.
• Glätte die Fuge direkt im Anschluss mit dem Finger oder einem Fugenglätter. Wichtig ist, dass Du diesen zuvor in Spül- oder Glättmittel tauchst. So bekommst Du ein sauberes Ergebnis.
• Lass das Silikon ca. 24 h aushärten – fertig!

Die Risse sind so groß oder zahlreich, dass es sich nicht lohnt, die Fliesen ausbessern zu wollen? In dem Fall kannst Du einzelnen Fliesen austauschen. So gehst Du vor:

• Trenne die Mörtelfuge rund um die Fliese vorsichtig heraus. Am besten eignet sich dafür eine kleine Fräse mit einem Hartmetallfräseinsatz. Arbeite sorgfältig, benachbarte Fliesen sollen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
• Meißle die beschädigte Fliese heraus und entferne mit einem Spachtel alten Kleber und Fugenmasse restlos.
• Trage einen gebrauchsfertigen Fliesenkleber oder Flexkleber in der entstandenen Lücke auf und setze die neue Fliese ein. Bei kleineren Fliesen kannst Du den Kleber auf die Rückseite der Fliese geben. Kleber, der beim Eindrücken der neuen Fliese in die seitlichen Fugen quillt, solltest Du direkt entfernen. Verwende für einen gleichmäßigen Fugenabstand Fugenkreuze.
• Nach der Trockenzeit des Klebers (Herstellerangaben beachten!) kannst Du mit dem Verfugen beginnen.
• Die Fugenmasse mit einer Gummirakel in die Fliesenfugen streichen. Mit einem feuchten Schwamm die herausgequollene Masse abwischen.
• Im letzten Schritt wird die noch offene Dehnfuge entlang der Wand mit Silikon dauerelastisch versiegelt.

Wenn Du abgeplatzte Fliesen reparieren willst, brauchst Du dafür einen speziellen Keramikkleber. Wichtig ist allerdings, dass die abegplatzen Fliesenstücke möglichst ganz und nicht in einzelne Teile zersprungen sind.

• Trage eine dünne Schicht des Keramiklebers auf die abgeplatzte Fliesenoberfläche und die Rückseite des abegplatzten Stücks.
• Presse das Fliesentück auf die Fliese und justiere bei Bedarf möglichst schnell nach.
• Halte beide Teile zusammengepresst, bis der Kleber getrocknet ist, und schabe die Überreste nach dem Aushärten ab.

Um kleine Macken oder Risse in Fliesen reparieren zu können, brauchst Du einen Fliesenstift oder einen Reparaturlackstift. Reingige die Fliese zunächst gründlich, trage den Lackstift auf und lass ihn trocknen. Das wiederholst Du so oft, bis Du keinen Unebenheit mehr auf der Fliesenoberfläche spürst.

Wenn Du alte Bohrlöcher oder generell Löcher in Fliesen reparieren willst, brauchst Du zum Auffüllen entweder Sanitärsilikon oder Fliesenspachtelmasse. Denk daran, etwaige alte Dübel zuvor mit der Zange herauszuholen. Zum korrekten Auffüllen des Bohrlochs kannst Du Dich an die Anleitung zum Fliesen reparieren halten.