Wie funktioniert der Keramikgrill?
Wenn der Kamado auch optisch dem Kugelgrill etwas ähnelt, so waren das auch schon alle Gemeinsamkeiten. Denn das besondere am Keramikgrill ist – wie der Name schon sagt – dass seine Hülle komplett aus Keramik besteht. Diese Keramikwand ist 20 bis 35 mm stark und damit ein 1A Wärmespeicher. Sie ermöglicht es, dass der Kamado über mehrere Stunden die gleiche Temperatur halten kann.
Auf dem Korpus sitzt ein schwerer Keramikdeckel, der luftdicht mit dem Korpus abschließt. So kann keine Wärme entweichen. In diese Keramikhülle wird eine Keramikschale gestellt. Sie hat Füße und am Boden einen Rost. Sie wird Feuerschale oder Feuerbox genannt, weil darin die Holzkohle entzündet wird.
Keramikgrill Vorteile
Der Keramikgrill basiert auf dem Konzept japanischer Kamado-Öfen. Demnach kann auch der Keramikgrill für verschiedene Kochzwecke genutzt werden. Der Kamado ist ein echter Allrounder und für eingefleischte Grillfans nicht mehr wegzudenken. Warum?
Hier findest Du 6 gute Gründe, die für einen Keramikgrill sprechen:
- vielseitig anwendbar (grillen, räuchern, smoken, backen)
- robust und langlebig durch hochwertige Materialien
- energiesparend (effiziente Wärmespeicherung und Hitzeverteilung)
- präzise Temperatureinstellung möglich
- geringer Holzkohleverbrauch, trotz großer Grillfläche
- einzigartiger Geschmack
Was kann ein Keramikgrill?
Räuchern vs. Smoken
Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Räuchern und Smoken? Der ist ziemlich fein. Beim Räuchern – egal ob kalt oder heiß – wird das Fleisch in den Räucherofen gehängt und durch den Rauch gegart.
Beim Smoken liegt das Fleisch auf einem Rost und wird ebenfalls von heißem Rauch gegart. Durch den Rost ist es aber eher eine Kombination aus Grillen und Räuchern.
Mit dem kuppelförmigen Deckel eignet sich der Keramikgrill auch sehr gut zum Backen von Brot oder Pizza. Dafür brauchst Du den Deflektorstein, der die Glut abdeckt. Darauf musst Du einen Pizzastein platzieren und auf dem kannst Du dann backen was das Zeug hält.
Wie feure ich den Keramikgrill an?
Mit dem Grillgebläse geht es noch schneller. Du hältst das Gerät einfach in die Kohlen und schaltest es an. Es heizt sich an der Spitze auf und durch den Luftstrom wird die Hitze in die Kohlen "geblasen". Meist innerhalb einer Minute entsteht schon ein kleines Glutnest. Das reicht auch aus um die restlichen Kohlen zum Glühen zu bringen.
Beim Anfeuern ist es wichtig, dass der Deckel zunächst offen ist. Genauso die untere Luftzufuhr.
Holzkohle im Keramikgrill erhitzen
Beim Kugelgrill geht es ja besonders schnell, wenn die Kohlen außerhalb des Grills z. B. in einem Grillkamin erhitzt und dann in den Grill gefüllt werden. Das solltest Du beim Keramikgrill nicht machen.
Hier ist es besser die Kohlen erhitzen sich im Grill, wodurch auch das Keramik langsam auf Temperatur gebracht wird.
Keramikgrill reinigen und pflegen
Asche aus Keramikgrill entfernen
Verwende für die Entfernung der Asche auf keinen Fall Wasser und Reiniger. Das Keramik würde sich vollsaugen und das Aroma des Reinigers beim nächsten Grillen an das Grillgut abgeben. Im schlimmsten Fall könnte das Keramik sogar Schaden nehmen.
Am besten reinigst Du den Keramikgrill mit einem Aschesauger. Mit einem Schürhaken, einem Aschschieber oder einem Besen geht's auch.
Die gute Nachricht zuerst: Dein Keramikgrill macht den Großteil der Arbeit selbst. Stichwort Pyrolyse. Dabei werden Fett- und Speisereste bei extrem hohen Termperaturen einfach verbrannt.
Dafür heizt Du den Kamado auf ca. 300°C hoch und lässt ihn etwa 15 Minuten brennen. Der Schmutz wird verbrannt und zurück bleibt nur ein Aschefilm, den Du mit einem trockenen Tuch wegwischen kannst.
Dein Kamado ist ein sehr hochwertiger Grill. Damit Du lange was davon hast, solltest Du ihn gut pflegen. Neben der regelmäßigen Reinigung nach der Benutzung, kannst Du also immer mal wieder die Keramik außen und die Griffe mit einem feuchten Lappen abwischen.
Damit sich der Deckel einfach öffnen und schließen lässt, solltest Du die Scharniere regelmäßig schmieren.
Achte darauf, dass das Thermofilz sauber bleibt. Sollte es doch mal etwas schmutzig werden, wisch es mit einem feuchten Tuch weg. Trotzdem wirst Du irgendwann ein neues brauchen. Das alte lässt sich aber leicht austauschen.
Schimmel im Keramikgrill vermeiden
Wird der Keramikgrill länger nicht benutz kann es im Inneren zu Schimmelbildung kommen. Das ist zwar nicht schlimm weil die Hitze ihn abtötet, aber es muss auch nicht sein.
Lass einfach alle Zuluftventile offen stehen und entferne das Abluftventil aus dem Schornstein. Die Luft kann zirkulieren und Schimmel entsteht gar nicht erst.
Die Kälte im Winter macht dem Keramikgrill nichts aus, denn er ist ja auf große Temperaturschwankungen ausgelegt. Deshalb musst Du nur die flexiblen Teile entfernen, das Metall noch mal einölen und das Ganze mit einer Grillhaube abdecken. So kann Dein Kamado auch im Freien stehen bleiben.
Grillen mit langer Tradition – die Geschichte des Keramikgrills
Schon gewusst?
Das japanische Wort Kamado bedeutet übersetzt "Kochfeuer" oder "Ort des Kessels".
Da die ersten Kamados in der Küche fest eingelassen waren, wurde vor ca. 600 Jahren der erste sogenannte Mushi-Kamado mit Deckel konstruiert. Und um 1900 wurde der erste Kamado, wie wir ihn heute kennen gebrannt.
Amerikanische GIs, die im Zweiten Weltkrieg in Japan stationiert waren, sollen den Keramikgrill dann in die USA mitgebracht haben, wo er schon in den 1960er und 70er Jahren sehr beliebt war. In Europa ist er erst in den letzten 20 Jahren richtig bekannt geworden. Belgische und niederländische Spitzenrestaurants waren zuerst auf den Keramikgrill aufmerksam geworden.