Hecke schneiden: wann?
Wenn Du Dich auf eine Hecke einlässt, gehört auch eine regelmäßige Pflege dazu. Hecke schneiden ist nicht nur wichtig, damit Deine Hecke die Form behält, sondern sorgt auch dafür, dass sie dicht und kompakt bleibt.
Laut Bundesnaturschutzgesetz darf Deine Hecke zwischen 1. März und 30. September weder auf Stock gesetzt oder gefällt noch stark zurückgeschnitten werden. Einen radikalen Rückschnitt solltest Du daher außerhalb dieses Zeitraums durchführen.
Werfe während der Brutzeit unbedingt einen Blick in die Hecken, wenn Du die Hecke schneiden möchtest. Brüten Vögel in der Hecke, verschiebe den Schnitt auf einen späteren Zeitpunkt. Doch wie unterscheiden sich Radikalschnitt und Pflegeschnitt? Und was ist eigentlich ein Erhaltungsschnitt und Formschnitt und worauf solltest Du jeweils bei Deiner Heckenschere achten? Wir haben die Antworten auf Deine Fragen.

Der Erhaltungsschnitt dient dazu, dass Gehölze ihre Wuchs- und Blühkraft behalten. Während der Erziehungsphase in den ersten drei Jahren solltest Du die Hecke einmal im Jahr schneiden. Entferne ca. 1/3 der Astmasse. Totes Holz und Äste, die sich kreuzen, kannst Du herausschneiden. Je stärker eine Pflanze beschnitten wird, umso stärker treibt sie danach aus. Achte beim Schnitt immer darauf, auf Außenknospen zu schneiden.
Bei Rückschnitten sollte der Messerabstand Deiner Heckenschere größer sein, als die Astdicke der Hecke. Wähle für den Rückschnitt frostfreie Tage, und kürze die fruchttragenden Triebe um 2/3. So entfernst Du Konkurrenztriebe und die Äste können wieder stärker neu austreiben. Bei Heckengewächsen, die vom Baum abstammen, wie Feldahorn oder Hainbuche, kannst Du im ersten Jahr 3/4 der Triebspitzen abschneiden, so verzweigen sich die Äste stärker, und Deine Hecke wird dichter.
Bei alten Hecken hilft manchmal nur noch ein Radikalschnitt, damit sie wieder in neuem Glanz erstrahlen können und die Lücken verschwinden. Frostfreie Tage im Winter sind perfekt für den Verjüngungsschnitt. Verwende dafür eine Heckenschere mit großer Messeröffnung und einem starken Motor. Schneide die Äste bis auf den dicksten Stamm zurück, damit sie im Frühjahr dichter und stärker nachwachsen können.
Bei Form- und Pflegeschnitten genügt eine Heckenschere mit einem geringen Messerabstand, da hauptsächlich junge und dünne Äste geschnitten werden. Idealerweise solltest Du Deine Hecke leicht trapezförmig schneiden: Dazu lässt Du die unteren Äste etwas länger stehen als die oberen; so bekommen alle Bereiche der Hecke viel Licht. Von den neu gewachsenen Trieben kannst Du 10 bis 15 cm geradlinig abschneiden. Spann Dir eine Schnur als Orientierungshilfe, damit die Hecke gerade wird.
Immergrüne Gehölze werden oft zu formschönen Figuren geschnitten. Hier solltest im Mai/Juni den ersten Schnitt setzen und im Herbst noch einmal nachschneiden. Schneide die Hecke bei bewölktem Wetter, um einen Sonnenbrand zu vermeiden. Die elegante Wirkung von z. B. Buchs kann sich nur entfalten, wenn er absolut präzise geschnitten ist.
Welche Heckenschere ist die richtige?
Schnittlänge vs. Schwertlänge
Die Schnittlänge ist nicht gleich Schwertlänge. Die Schwertlänge sagt Dir, wie lang die eigentliche Säge ist. Die Schnittlänge ist immer etwas kleiner als die Schwertlänge. Schließlich kann nicht das komplette Schwert zum Schneiden verwendet werden.

Wenn Du Dir eine motorisierte Heckenschere zulegen möchtest, hast Du Die Wahl zwischen Elektro-Heckenschere, Benzin-Heckenscheren und Akku-Heckenscheren. Jede Art hat Vor- und Nachteile. Es kommt darauf an, wie groß Deine Hecke ist und was Dir bei Deiner Heckenschere wichtig ist.
Vorteile | Nachteile | |
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Elektro-Heckenschere |
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Benzin-Heckenschere |
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Akku-Heckenschere |
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Achte bei allen Werkzeugen darauf, dass die Klingen scharf sind. Ansonsten klappt das Heckeschneiden nicht so gut und Du machst im schlimmsten Fall etwas kaputt. Genrell gibt es bei Heckenscheren zwei Arten von Messern:
- Beim einfach gegenläufigen Messer ist eine Schneide unbeweglich, die andere bewegt sich und führt die Schnittbewegung aus.
- Beim doppelt gegenläufigen Messer bewegen sich beide Schneiden. Das sorgt für eine bessere Schnittqualität.
Hecke schneiden: Schritt für Schritt
Heckenschnitt bei unterschiedlichen Hecken
Die Pflanze rechts zeigt den Schnitt bei stammartigem Mitteltrieb, die beiden anderen den Schnitt von Pflanzen ohne Ballen mit strauchartigem Aufbau.
Schnur spannen
Wer im Heckeschneiden nicht geübt ist, sollte entlang einer gespannten Schnur schneiden. Hecken werden trapezförmig geschnitten: unten breiter als oben. Richte Dich bei der Heckenbreite nach dem natürlichen Wuchs der Heckenpflanzen.
Seitenflächen der Hecke schneiden
Schneide zuerst die Seitenflächen – stell Dich dazu seitlich in Blickrichtung der ungeschnittenen Hecke auf.
Obere Fläche der Hecke schneiden
Schneide anschließend die obere Fläche. Ist die Hecke höher als Du selbst? Dann solltest Du mit einer Teleskopschere arbeiten.
Hecken schneiden mit Handheckenschere
Manche Heckengewächse lassen sich am besten mit einer Handheckenschere schneiden. Bei immergrünen Laubhecken werden mit der Handschere weniger Blätter verletzt. Auch beim Formenschnitt ist sie eine gute Wahl.
Hecken schneiden mit Motor-Heckenschere
Beim Heckenschnitt mit der Motor-Heckenschere seitlich neben der Hecke in Arbeitsrichtung aufstellen und die Hecke mit bogenförmigen Schneidbewegungen schneiden. Dabei werden beide Messerseiten genutzt.
Sicherheitshinweis Motor-Heckenscheren
Beachte beim Umgang mit Motor-Heckenscheren die Sicherheitshinweise des Herstellers!
Hohe Hecken schneiden
Verwende für hohe Hecken den abgewinkelten Messerbalken. Halte die Heckenschere dabei gleichmäßig auf einer Höhe.
Kurze Hecken schneiden
Ist die Heckenoberseite gut erreichbar? Dann kürze die Hecke mit sichelartigen Schnittbewegungen.
- Nadelgehölze von Anfang an schneiden, sonst sind sie nicht an den Schnitt gewöhnt. Lieber öfter schneiden, dafür weniger kürzen. Nadelgehölze treiben schlecht bis gar nicht aus altem Holz aus.
- Schneide großblättrige Hecken nicht mit der elektrischen Heckenschere. Dabei werden zwangsläufig viele Blätter verletzt. Das sieht nicht nur unschön aus, durch die offenen Wunden können Krankheitserreger eindringen.
- Nicht in der prallen Sonne schneiden! Besser den Heckenschnitt auf einen wolkigen Tagen legen, sonst droht „Sonnenbrand".
- Immer von unten nach oben schneiden.