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Der Saatschuss ist gefallen. Jetzt heißt es: Ran ans Hochbeet! Die Pflanzzeit beginnt im Hochbeet bereits ab März bzw. mit einem Frühbeetaufsatz ab Februar ( Frühbeet bepflanzen) und geht bis Oktober. Grund dafür ist, dass durch die Verrottung der organischen Materialien im Inneren des Hochbeets Wärme entsteht. Außerdem werden dauerhaft Nährstoffe freigesetzt. Das fördert das Wachstum der Pflanzen enorm.

Wenn es darum geht, mit was Du Dein Hochbeet bepflanzen kannst, sind Dir kaum Grenzen gesetzt: Obst, Gemüse, Kräuter, ein- oder mehrjährige Blumen ... alles drin. Nur auf große Gewächse, die viel Platz einnehmen wie Kürbisse, Rhabarber, Zucchini, Beerensträucher oder Obstbäume, solltest Du eher verzichten.

Gemüse kannst Du gemäß seinem Nährstoffbedarf in Fruchtfolge oder nacheinander in Mischkultur anpflanzen. Um den Überblick zu behalten, erstellst Du Dir vorab am besten einen Jahresplan. Eine Anleitung und mögliche Beispiel-Beetpläne findest Du unter Hochbeet bepflanzen: Jahresplan.

Tipp: Pflanzen, die ab Mai ins Hochbeet dürfen, setz am besten erst nach den Eisheiligen ein.

Es ist gut, wenn Du beim Hochbeet bepflanzen generell zu kompakteren Sorten greifst. Bei Erbsen wären das Delikatessensorten, die Du mit Schale essen kannst. Zeit sparst Du, wenn Du bereits vorgezogene Pflanzen ins Hochbeet setzt. Um Lücken im Beet zu schließen, nimm schnell wachsende Sorten, die nur wenige Nährstoffe entziehen wie z. B. Salate, mediterrane Kräuter oder essbare Blumen wie Gewürztagetes.

Drei Fragen, die Du Dir bei der Wahl der Pflanzen stellen solltest, sind also:

  • Welchen Nährstoffbedarf haben die Pflanzen?
  • Wie groß werden die Pflanzen?
  • Welche Pflanzen vertragen sich im Hochbeet?

Hier ist eine Übersicht, mit was Du das Hochbeet bepflanzen kannst:

März – April:

  • Frühjahrsspinat
  • Karotten
  • Kohlrabi
  • Kopfsalat
  • Mairübe
  • Pastinaken
  • Rucola
  • Radieschen (frühe Sorte)
  • Zwiebeln

Mai – Juni:

  • Auberginen
  • Buschbohnen
  • Brokkoli
  • Grünkohl
  • Gurken
  • Kohlrabi
  • Paprika
  • Radiesenchen (Folgesaat)
  • Rosenkohl
  • Tomaten

Juli – August:

  • Feldsalat
  • Porree
  • Grünkohl
  • Endivien
  • Herbstspinat
  • Radicchio
  • Radieschen

September – Oktober:

  • Feldsalat
  • Mangold
  • Rucola
  • Spinat
  • Sellerie
  • Wintergemüse
  • Winter-Portulak

März – April:

  • Gartenkresse
  • Petersilie
  • Schnittlauch
  • Zitronenmelisse

Mai – Juni:

  • Basilikum
  • Blattkoriander
  • Dill
  • Gartenkresse
  • Lavendel
  • Salbei

Juli – August:

  • Dill
  • Gartenkresse
  • Lavendel

September – Oktober:

  • Gartenkresse
  • Winterknoblauch

März – April:

  • Primeln
  • Stiefmütterchen
  • Rosen

Mai – Juni:

  • Azaleen
  • Begonien
  • Chrysanthemen
  • Dahlien
  • Geranien
  • Kapuzinerkresse
  • Löwenmäulchen
  • Sonnenblumen
  • Stiefmütterchen
  • Zinnien

Juli – August:

  • Stiefmütterchen

September – Oktober:

  • Rosen
  • Stiefmütterchen
  • Tulpen

Du weißt, mit welchem Gemüse und welchen Blumen Du Dein Hochbeet bepflanzen willst? Jetzt geht es darum, diese im Hochbeet richtig anzuordnen. Du kannst Dich ganz leicht an der Größe, die die Pflanzen erreichen können, orientieren.

Als Faustregeln beim Hochbeet bepflanzen gilt:

1. Pflanzen, die hohe Stauden bilden wie Paprika oder Tomaten, solltest Du in die Mitte des Hochbeets setzen, damit sie den anderen Pflanzen nicht die Sonne wegnehmen.

2. Rankende Pflanzen wie Gurken und Erdbeeren, aber auch Kapuzinerkresse pflanzt Du am besten entlang der Seiten des Hochbeets, damit die Austriebe nach außen runterhängen können. Das spart Platz und reduziert das Mehltau-Risiko.

3. Im Hochbeet musst Du dichter bepflanzen als im Gartenbeet. Daher ist es wichtig, dass die einzelnen Pflanzen nicht um Platz konkurrieren. Pflanzen, die in die Höhe wachsen wie Erbsen, sollten eher neben Pflanzen wachsen, die mehr Wurzelraum einnehmen wie z. B. Möhren.

4. Du willst Deine Pflanzen in einer Mischkultur aus gleichzeitig Stark- und Schwachzehrern anbauen? Besser wäre es, die beiden getrennt zu pflanzen, aber unmöglich ist es nicht. Wenn Du einen Starkzehrer wie Kohl neben Schwachzehrern wie mediterranen Kärutern anpflanzen willst, solltest Du den Teil des Beetes mit dem Kohl zusätzlich aufdüngen. Den Teil mit den Kräutern kannst Du mineralisch abmagern, z. B. mit Gesteinssplitt.

Beachte beim Hochbeet bepflanzen zudem, dass Du die richtige Fruchtfolge einhältst. Der Boden im Hochbeet hat, je nach Standauer und dem zuvor ausgesäten Pflanzen, einen unterschiedlich hohen Nährstoffgehalt. In den ersten beiden Jahren enthält es noch die meisten Nährstoffe. Deswegen lohnt es sich, das Hochbeet anfangs mit so genannten stark zehrenden Pflanzen zu bepflanzen. Sie entziehen dem Boden beim Wachsen besonders viele Nährstoffe, vor allem Stickstoff. Starkzehrer sind schnell wachsende Pflanzen, die eher große Früchte tragen.

Stark zehrendes Gemüse: Tomaten, Gurken, Lauch, Brokkoli, Blumenkohl oder andere Kohlsorten.

Stark zehrende Blumen: Chrysanthemen, Dahlien, Petunien, Sonnenblumen und Tulpen.

Die Starkzehrer kannst Du auch mit Mittelzehrern mischen wie Mangold, rote Beete, Kohlrabi oder Zwiebeln. Ab dem dritten Jahr, wenn der Boden ausgelaugt ist, greif auf Pflanzen mit geringerem Nährstoffbedarf zurück, so genannten Schwachzehrern, wie Salate, Bohnen, Erbsen, Radieschen und Spinat.

Du willst Gemüse im Hochbeet anpflanzen? Grundsätzlich eignen sich fast alle Gemüsearten und Kräuter. Bei der Sortenauswahl solltest Du jedoch die Wuchskraft und Wuchshöhe berücksichtigen. Der Platz, um Gemüse im Hochbeet anzubauen, ist endlich. Nutze ihn möglichst clever. Hier sind ein paar Empfehlungen:

  • Bei den Tomaten empfehlen wir die buschig wachsenden Balkon- oder Strauchtomaten (z.B. die Sorten ‚Primabell‘ oder ‚Primagold‘).
  • Dasselbe gilt für Bohnen: Buschbohnen ja, Stangenbohnen nein. Zuckererbsen ja, Zuckermais nein.
  • Gut geeignet sind Gurken im Hochbeet, am besten die Sorten, die nicht hochgebunden werden müssen. Hier ist z.B. die Salatgurke ‚Kenia‘ eine gute Wahl.
  • Problemlos sind Radieschen und Rettiche, Salate und Mangold, Gelbe Rüben und Rote Bete, Zwiebeln und Lauch oder Stangen- und Knollensellerie.
  • Zucchini, Melonen oder Kürbisse sprengen im Hochbeet den Rahmen.

Manche mögen sich, manche mögen sich nicht – das gilt auch für Pflanzen. Das geht soweit, dass sich manche Pflanzen gegenseitig in ihrem Wachstum unterstützen oder behindern. Bevor Du deshalb eine Mischkultur im Hochbeet anpflanzt, prüf mit der Tabelle, welche Pflanzenkombinationen sich gut oder weniger als Mischkultur im Hochbeet eignen. Oder welche Pflanzenkulturen durch ihren Geruch bzw. ihre Inhaltsstoffe Schädlinge fernhalten können.

Die mögen sich:
  • Tomaten und Petersilie
  • Karotten, Salat und Schnittlauch
  • Buschbohnen und Rote Rübe
  • Tomaten und Sellerie
  • Salat, Radieschen und Kohlrabi
  • Bohnenkraut, Gurke und Dill
Die mögen sich nicht:
  • Kartoffeln und Tomaten
  • Erbsen und Bohnen
  • Kartoffeln und Sonnenblumen
  • Tomaten und Fenchel
  • Salat und Petersilie
  • Zwiebeln und Kohl
Die halten Schädlinge fern:
  • Lavendel (Blattläuse bei Rosen)
  • Salbei, Thymian, Pfefferminze (Kohlweißling bei Kohlgewächsen)
  • Schnittsellerie (Erdflöhe und Raupen bei Kohlgewächsen)
  • Kapuzinerkresse (Blatt- und Blutläuse bei Tomaten und Obst)
  • Bohnenkraut (Schwarze Läuse bei Buschbohnen)
  • Ringelblume ( tötet Nematoden im Boden ab)

Als Faustregel gilt: Je näher Pflanzen miteinander verwandt sind, desto weniger eignen sie sich als Beetnachbarn. Achte darauf, Pflanzen derselben Familie nicht nacheinander auf derselben Stelle einzusetzen. Wenn Du im ersten Jahr Radieschen angebaut hast, sollten im nächsten Jahr nicht erneut ein so genannter Kreuzblütler dort stehen.

Du willst Dein Hochbeet bepflanzen und das ganze Jahr über ernten? Mit dem richtigen Jahresplan ist das möglich. Du kannst Dein Gemüse sogar über drei Jahre hinweg in derselben Hochbeetfüllung anpflanzen. Die Nährstoffe im Boden reichen dafür aus, wenn Du Dein Hochbeet mit einer Mischkultur bepflanzt und die passenden Pflanzen auswählst. Um die richtigen Pflanzen auszuwählen, orientiere Dich an.

  • ihrem Nährstoffbedarf (sind sie stark zehrend oder schwach?)
  • dem Erntezeitpunkt (sind sie frühreif, schnell wachsend oder kaltkeimend bzw. frostverträglich?)
  • ihrer Toleranz gegenüber den Beetnachbarn

Als Faustregel für den Jahresplan gilt: Im ersten Jahr pflanzt Du Starkzehrer, im zweiten Jahr Mittelzehrer und im dritten Jahr Schwachzehrer.

Fang damit an, eine Vorkultur auszuäen, die bereits im Frühjahr erntereif ist. Für die Hauptvegetationszeit pflanzt Du schnell wachsende Pflanzen und danach eine Nachkultur, sodass Du auch im Spätherbst und Winter ernten kannst. Wichtig ist, dass die unterschiedlichen Kulturen zeitversetzt reifen können.

Im ersten Jahr, wenn Du Dein Hochbeet frisch befüllt hast, sind noch die meisten Nährstoffe im Boden erhalten. Deshalb solltest Du jetzt die Pflanzen anbauen, die die meisten Nährstoffe brauchen, um wachsen zu können. Natürlich kannst Du auch ein paar Mittelzehrer unter die Starkzehrer mischen – und im zweiten Jahr entsprechend ein paar Starkzehrer unter die Mittelzehrer. Nur im dritten Jahr sollltest Du vollständig auf stark zehrende Pflanzen verzichten.

Der richtige Zeitpunkt, um eine Vorkultur auszusäen, ist ab März.

  • Blattkohl
  • Speiserüben

  • Auberginen
  • Basilikum
  • Blumenkohl
  • Brokkoli
  • Erdbeeren
  • Gurken
  • Himbeeren
  • Paprika
  • Rhabarber
  • Süßkartoffeln
  • Tomaten

  • Artischocke
  • Borretsch
  • Grünkohl
  • Lauch
  • Rosenkohl
  • Sellerie
  • Weißkohl

Die Pflanzen aus dem ersten Jahr haben dem Boden im zweiten schon viele Nährstoffe entzogen. Zum Glück gibt es mittel zehrende Pflanzen, die nicht ganz so viele Nährstoffe brauchen, um sich richtig entwickeln zu können. Hier findest Du eine Auswahl an Mittelzehrern für die Vor-, Haupt- und Nachkultur in Deinem Hochbeet.

  • Petersilie
  • Pflücksalat
  • Radieschen
  • Spinat

  • Dill
  • Fenchel
  • Karotten
  • Kohlrabi
  • Mangold
  • Rote Bete
  • Zwiebeln

  • Chicorée
  • Endivien
  • Feldsalat
  • Schwarzwurzeln

Im dritten Jahr ist die Erde im Hochbeet schon ziemlich abgemagert. Am besten pflanzt Du jetzt ausschließlich schwach zehrende Pflanzen, um noch regelmäßig ernten zu können. Ggf. könntest Du ein paar Mittel- unter die Schwachzehrer mischen. Wichtig ist, dass Du Dich an die Fruchtfolge der Pflanzen hältst.

  • Bärlauch
  • Kopf- und Pflücksalat
  • Radieschen

  • Ackerbohnen
  • Erbsen
  • Grüne Bohnen
  • Rucola
  • Portulak
  • Schnittlauch
  • Majoran
  • Salbei
  • Oregano

  • Bohnenkraut
  • Gartenkresse
  • Feldsalat
  • Wintererbse

Wenn Du Dein Hochbeet im dritten Jahr abgeerntet hast, kannst Du den ausgelaugten Boden aktivieren – mit einer Gründüngung oder neuem nährstoffreichem Substrat. Dann kannst Du direkt im vierten Jahr neue Stark- und Mittelzehrer pflanzen. Oder Du setzt Kräutersetzlinge ein. Die wachsen auch auf einem nährstoffarmen Boden noch gut.

Wichtig: Alle vier bis fünf bzw. spätestens im siebten Jahr solltest Du die alte Hochbeeterde komplett austauschen.

Wenn Du Dir ein Frühbeet oder einen Frühbeetaufsatz für Dein Hochbeet zulegst, kannst Du bereits ab Februar Dein erstes Gemüse pflanzen: Entweder als Vorkultur von frostempfindlichen oder lang reifenden Gemüsearten wie Tomaten, Gurken und Kohl, die Du nochmal pikieren musst, bevor Du sie im Gartenbeet auspflanzt. Oder als Dauerkultur von wärmeliebendem Obst bzw. Gemüse wie Wintersalaten, die Du im Winter ernten willst.

Ab Februar
  • Gartenkresse
  • Radieschen
  • Rettich
  • frühe Kopfsalatsorten
  • Spinat
Ab März
  • Diverse Kohlarten und Salate
  • manche Sommerblumen (Ringelblume, Kalifornischer Mohn, Löwenmaul)
Ab April
  • Selbst gezogene und gekaufte Pflanzen
Im Herbst
  • Radieschen
  • Kopfsalate
  • Endivien (durch Folientunnel oder Frühbeetkasten vor den ersten kalten Nächten schützen)
Im September oder Oktober
  • Feldsalat (kannst Du in milden Wintern durchgehend ernten)
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