Gut besucht auch außerhalb der Ferienzeit: Insektenhotels. Das sind kleine oder große Kästen in Gärten, Parks, neben Feldern oder auch am Straßenrand, die mit Naturmaterialien befüllt sind. Zum Schutz der Artenvielfalt soll so Insekten unter die Arme gegriffen werden, damit sie Nistplätze finden. Das willst Du auch? Ein Insektenhotel für Garten oder Balkon ist aus wenigen Mitteln gebaut. Doch damit darin auch was nistet, solltest Du ein paar Punkte beachten, bevor Du zu Säge und Schleifpapier greifst.

Wer soll ins Insektenhotel einziehen? Mit der Popularität der kleinen und großen Nistkästen, hat sich auch der Begriff Insektenhotel etabliert. Ursprünglich waren die Nistplätze vor allem für Wildbienen gedacht. Denn im Gegensatz zu Honigbienen leben und nisten sie alleine, also solitär, und haben damit auch keinen Bienenstock. Es gibt über 500 heimische Wildbienenarten, ein großer Teil davon nistet im Boden. Doch es gibt einige Arten die gerne Totholz und Pflanzenstängeln als Nistplätze nutzen. In unseren gepflegten Gärten und Landschaften haben diese Wildbienenarten zunehmend Schwierigkeiten Nistplätze zu finden, dabei tragen sie einen großen Teil zur Bestäubung von Blüten und somit letztlich unserer Ernte bei.

Durch ein Insektenhotel oder ein Wildbienenhotel soll ihnen eine Nistmöglichkeit geboten werden. Natürlich kann man im Garten auch noch weitere Insekten und Nützlinge fördern, denen durch weniger Totholz Nistplätze und Unterschlupf fehlen. In unserer Anleitung zeigen wir, wie Du ein Wildbienenhotel baust. Weiter unten auf der Seite haben wir aber auch Ideen für Dich, wie Du Nistplätze und Unterschlupf für viele weitere Insekten und Nützlinge bereitstellen kannst.

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Ein Insektenhotel soll möglichst naturnah Nistmöglichkeiten für die Wildbiene nachstellen. Vieles was Du brauchst, kannst Du auch in der Natur sammeln. Damit Dein Insektenhotel auch bezogen wird und die Bienen sich daran nicht verletzen, kommt's auf ein paar Dinge an:

  • Das Holz, das Du für das Insektenhotel verwendest, muss frei von Lack, Lösungsmitteln und Holzschutz sein, also unbehandelt.
  • Für den Bau solltest Du gut abgelagtertes Holz nutzen.
  • Auch alle anderen Materialien die Du verwendest, sollten komplett trocken sein.
  • Benutze kein Weichholz, das reißt leicht auf & nimmt Wasser auf. Für den Bau eines Insektenhotels eignet sich Holz von Obstbäumen, Eiche oder Esche.
  • Bohre Holz immer im 90 Grad Winkel & in Längsrichtung von der Rindenseite her. Schleife alle Löcher sauber ab, damit die Wildbienen sich nicht verletzen.
  • Bohre Löcher im Spektrum von 3-9 mm, um möglichst vielen verschiedenen Wildbienen eine Nistmöglichkeit zu bieten.
  • Schleife auch Röhren wie Bambus oder Schilfhalme, damit die Wildbienen sich die Flügel nicht verletzen.
  • Vermeide Zugluft im Insektenhotel und stopfe Hohlräume aus.

Und jetzt ran ans Bienenhotel. In unserem Fall verwenden wir eine Möbelpalette, um ein Insektenhotel mit verschiedenen Nistmöglichkeiten zu bauen. Das Insektenhotel hat drei Teile, die Du entweder zusammen oder an verschiedenen Stellen in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon anbringen kannst.

Dein Insektenhotel ist jetzt artgerecht gebaut, aber für volle Zimmer ist auch der richtige Standort wichtig. Suche für Dein Insektenhotel einen sonnigen Standort (Südwest bis Südost) und sorge dafür, dass es vor Regen geschützt ist. Du solltest das Insektenhotel mindestens 50 cm über dem Boden anbringen, um es vor Räubern zu schützen. Befestige es gut, damit es nicht im Wind schwingt.

Solltest Du das Insektenhotel mal reinigen, nutze nur Wasser, die Pflege übernehmen die Bienen eigentlich selbst. Der beste Zeitpunkt, um das Insektenhotel aufzustellen ist im Februar oder März, bevor die Insekten aus dem Winterschlaf erwachen. Hole das Insektenhotel im Winter auf keinen Fall nach drinnen. Das stört den Biorhythmus der Insekten, sie erwachen & finden dann kein Futter.

Dein Garten. Ein Insektenparadies. Wenn Dir ein naturnaher Garten gefällt, musst Du nicht extra was bauen. Die heimischen Wildbienen nisten gerne in Totholz oder Erdhügeln. Platzierst Du das Totholz regengeschützt und lässt Erdhügel einfach wo sie entstehen, kommen Wildbienen und andere Insekten gerne in Deinen Garten.

Auch für viele weitere Nützlinge kannst Du in Deinem Garten was tun. Ohrwürmer beispielsweise mögen Tontöpfe, die mit Stroh gefüllt sind. Für Marienkäfer sind Natursteinmauer, Steinhaufen oder Laubhaufen gute Überwinterungsorte. Schmetterlinge, die draußen überwintern, bevorzugen Laub- oder Reisighaufen. Verziehen Schmetterlinge sich nach drinnen, überwintern sie in Geräteschuppen oder auf dem Dachboden.