Kohlrabi zu pflanzen und das Gemüse erfolgreich vom Samen zur erntereifen Pflanze zu bringen, ist nicht schwer. Nicht umsonst gelten Kohlrabis als „Einsteigerpflanzen“ unter den Kohlsorten. Wir verraten Dir, wie Du den
Pflanzzeit | Vorziehen im Innenbereich: ab Mitte Februar, Direktaussaat in Beet oder Topf sowie Auspflanzen ab April |
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Ernteperiode | Ende April bis Oktober (Freiland), ganzjährig (Gewächshaus) |
Sorten | viele verschiedene Sorten mit grüner oder roter Schale und unterschiedlichen Knollengrößen |
Pflege in Topf und Beet | Boden feucht halten, Staunässe vermeiden, gelegentlich düngen |
Geeigneter Standort und Boden für Kohlrabi
Kohlrabis sind pflegeleichtes Gemüse, das in beinahe jedem Garten gedeiht. Besonders gut entwickeln sich die Pflanzen in schweren oder mittelschweren, kalkhaltigen Böden. Ideal ist ein pH-Wert (Säuregrad)von etwa 7,5. Den pH-Wert in Deinem Garten kannst Du übrigens ganz einfach mit speziellen Bodentests ermitteln.
Wähle zum Kohlrabi pflanzen einen Standort in Sonne oder Halbschatten. Kohlrabis benötigen außerdem gleichmäßige Feuchtigkeit, denn sie haben einen hohen Wasserbedarf. Dennoch dürfen sich im Beet weder Staunässe noch Pfützen bilden. Zu viel Wasser oder unregelmäßiges Gießen bekommt den Pflanzen nicht, aber auch auf Trockenheit reagieren sie empfindlich. Die Knollen können aufplatzen.
Kohlrabis zählen (je nach Sorte) zur Gruppe der sogenannten „Starkzehrer“ oder „Mittelzehrer“. Sie brauchen entsprechend viele Nährstoffe. Damit sie gut wachsen, muss das Beet vorbereitet werden. Gute Startvoraussetzungen schaffst Du mit vollständig zersetztem Kompost, den Du am besten schon im Herbst ins Beet einarbeitest. Zur Mengenabschätzung: Pro Quadratmeter benötigst Du etwa drei bis vier Liter Kompost. Dazu mischst Du einen organischen Dünger unter, zum Beispiel Hornspäne. So können die ausgepflanzten Jungpflanzen im Frühling gut durchstarten. Später genügt es, wenn Du nach Bedarf alle zwei Wochen oder monatlich etwas Gemüse-Flüssigdünger per Gießwasser ausbringst.
Wichtig am Standort ist außerdem das Platzangebot. Kohlrabi pflanzen kannst Du auch in kleinen Beeten, Hochbeet und sogar größeren Kübeln. Allerdings benötigen die einzelnen Pflanzen ausreichend Abstand. Bei zu dichter Pflanzung ist die Nährstoffversorgung über die Wurzeln und die Belüftung erschwert. Die ist notwendig, damit sich keine Luftfeuchtigkeit staut und kein Pilzbefall entsteht. Je nach Format der Kohlrabisorte setzt Du daher pro Pflanze eine Grundfläche zwischen 30 x 40 cm bis 50 x 60 cm an.
Du hast nur Platz für wenige Pflanzen? Kein Problem: Kohlrabi kannst Du fast das ganze Jahr über ernten. Damit Dir die leckeren Knollen nicht ausgehen, setze einfach immer neue Pflanzen auf die jeweils abgeerntete Fläche.
Das Wichtigste zum Standort für Kohlrabi
Das optimale Gemüsebeet für Kohlrabi:
- sonnig bis halbschattig
- pH-Wert von 7,5 bis 9
- schweren bis mittelschweren, kalkhaltigen Boden
- gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit
- nährstoffreicher Boden
- groß genug für den erforderlichen Pflanzabstand (ab 30 x 40 cm je Pflanze)
Aussaat und Pflanzen von Kohlrabi
Wenn Du Kohlrabi anbauen möchtest, kannst Du natürlich gleich Setzlinge kaufen. Solche jungen Kohlrabi-Pflanzen aus dem Gewächshaus kommen meist ab März in den Handel und sind stark genug, um im April ins Freiland umzuziehen. Alternativ kannst Du ab Mitte Februar aus Samen Kohlrabipflanzen vorziehen und ebenfalls ab April auspflanzen.
Du willst Kolrabi selbst säen? Kein Problem! Wir zeigen Dir, wie Du vom Samen zur Jungpflanze kommst. Voraussetzung für eine erfolgreiche Anzucht von Kohlrabi ist, dass die Pflänzchen es hell und warm genug haben. Die Umgebungstemperatur in der Keimphase sollte bei etwa 16 bis 20 °C liegen. Geeignet wäre zum Beispiel eine Fensterbank in einem nicht zu stark geheizten Raum. Wird es den Sämlingen zu kalt, bilden sie später möglicherweise keine Knolle.
Das brauchst Du für Deine Anzucht:
- Kohlrabisamen
- hochwertige Anzuchterde
- Anzuchttöpfchen
- eine Sprühflasche
Wichtig ist auch eine Möglichkeit, um anfänglich ein feuchtes „Klima“ zu schaffen. Dazu eignen sich Anzuchtschalen mit Deckel, sogenannte Zimmergewächshäuser. Alternativ kannst Du Frischhaltefolie oder ein Stück Acrylglasplatte auf die Schale legen.
Bei Direktaussaat im Beet gehst Du ganz ähnlich vor: Die Samen werden nur ganz leicht mit Erde bedeckt und feucht gehalten. Sei behutsam beim Gießen, damit Du die Sämlinge nicht wegschwemmst. Tipp: Ein Schneckenkragen, Schafwolle oder Kupferband schützen die jungen Pflanzen vor „Fressfeinden“.
Auspflanzen kannst Du die selbstgezogenen Jungpflanzen ab Ende März. Bis nach den Eisheiligen (15. Mai) bietet ein Frühbeet oder Vlies Schutz bei Temperaturstürzen. Damit die Übersiedlung ins Freiland gut verläuft, beachte folgende Checkliste:
✓ | Zeitpunkt: Beim Einsetzen ins Beet sollten die Kohlrabis maximal vier Laubblätter haben. Bereits zu weit entwickelte Setzlinge neigen dazu, vorzeitig zu blühen. |
✓ | Pflanztiefe: Kohlrabi-Setzlinge benötigen nur ein flaches Pflanzloch von etwa 2 - 4 cm. Wichtig ist, dass die Keimblätter beim Auspflanzen nicht unter die Erde geraten. Das könnte Wachstumsstockungen auslösen. |
✓ | Zwischenraum: Ganz wichtig ist beim Kohlrabipflanzen, dass die Blätter keinen direkten Kontakt zum Boden haben. So kann die spätere Kohlrabiknolle sich oberhalb der Erde bilden, ohne zu faulen. |
✓ | Pflanzabstand: Abhängig von der Größe der gewählten Sorte hältst Du beim Pflanzen von Kohlrabi einen Abstand zwischen 30 x 40 cm und 50 x 60 cm ein. Das stellt sicher, dass die Kohlrabis im Beet sich nicht gegenseitig die Nährstoffe wegnehmen. |
✓ | Mulchen: Mulch ist eine Schicht aus Material wie Stroh, Grasschnitt oder Rindenstückchen, die um und unter Pflanzen auf die Erde gelegt wird. Das sorgt dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet. Außerdem wird dadurch Unkraut unterdrückt. |
✓ | Gießhilfe: Der Boden muss zwar feucht gehalten werden, von oben zu gießen bekommt den Kohlrabis aber nicht. Nasses Laub begünstigt Pilzerkrankungen. Die clevere Idee: Lege einen Bewässerungsgraben im Beet an (ein seichter Graben zwischen den Reihen, in den Du das Gießwasser hineinfüllst). |
Kohlrabi pflegen und ernten
Kohlrabi wird in Mitteleuropa im Freiland von April bis Oktober hinein gepflanzt und geerntet. Aus dem Gewächshaus ist er rund ums Jahr verfügbar. Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen je nach Sorte zwischen acht und 20 Wochen. Bei zeitversetzter Pflanzung ist das Gemüse also jederzeit erntebereit.
Aber wann ist Kohlrabi reif für die Ernte? Das erkennst Du daran, dass die Knolle den für die Sorte üblichen Durchmesser erreicht hat. Tipp: Warte lieber nicht zu lange mit der Ernte. Je größer die Knolle wird, desto eher verholzt sie. Zum Abernten benötigst Du nur ein scharfes Messer. Damit schneidest Du die Knolle am Strunk einfach ab.
Krankheiten und Schädlinge beim Kohlrabi
Auch Kohlrabi können erkranken oder von Schädlingen befallen werden. Je früher Du das bemerkst, desto wirkungsvoller kannst Du eingreifen. Das sind einige typische Gefahren für das Gemüse:
Krankheit/Schädling | Schadbild | Ursache | Behandlung |
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Kohlweißling (Schmetterling) |
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Kohlgallenrüssler (Rüsselkäferart) |
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Weiße Fliege (Kohlmottenschildlaus) |
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Falscher Mehltau (Pilzerkrankung) |
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Kohlhernie (Pilzerkrankung) |
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Fruchtwechsel und Fruchtfolge: bessere Ernte, gesündere Pflanzen
Gemüsepflanzen werden aufgrund ihres jeweiligen Nährstoffbedarfs in drei Gruppen unterteilt:
In Deinem Gemüsegarten bietet es sich an, Beetflächen in drei Bereiche zu unterteilen. Ein Beet für Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf wird vor der Pflanzsaison mit Dünger und Kompost aufbereitet. Kohlrabis als Stark- bis Mittelzehrer werden auf diese Fläche gepflanzt. Im Folgejahr finden Mittelzehrer, im zweiten Jahr Schwachzehrer auf der abgeernteten Fläche Platz. Danach sind die Nährstoffe so weit abgebaut, dass der Boden wieder mit Kompost und Dünger angereichert werden muss. Das jeweilige Schwachzehrer-Beet wird also im Folgejahr zum neuen Starkzehrer-Bereich. Auf diese Weise kreist Du die Pflanzengruppen auf Deinen Beeten im Dreijahresrhythmus durch.
Fruchtfolge für Kohlrabi
Eine mögliche Fruchtfolge bei Kohlrabi könnte also in einem Beetbereich so aussehen:
1. Jahr: Beetvorbereitung mit Dünger im Herbst des Vorjahres, dann Kohlrabi pflanzen
2. Jahr: Mittelzehrer wie Möhren, Knoblauch, Radieschen, Zwiebeln, Artischocken, Spinat, Paprika, Rote Bete
3. Jahr: Schwachzehrer wie Bohnen, Erbsen, Sonnenblumen, Feldsalat, Kräuter; nach dem Abernten im Herbst Bodenverbesserung mit Kompost
4. Jahr: erneutKohlrabi (oder andere Starkzehrer wie Kohlsorten, Zucchini, Kürbis, Tomaten, Sellerie)
Wissenswertes rund um Kohlrabi
Kohlrabi gibt es in unterschiedlichsten Größen und Formen. Runde, ovale oder abgeplattete Knollenformen, kleine Kugeln oder Exemplare, die mehrere Kilo wiegen können. Es gibt rote und grüne Sorten. Allein in Deutschland sind etwa 30 grüne und gut ein Dutzend rotschalige Sorten bekannt. Die grünen und roten Kohlrabi-Sorten unterscheiden sich aber nur in der Farbe der Schale. Das Fleisch von Kohlrabi ist immer weiß. Hier eine kleine Auswahl beliebter Kulturformen:
Sorte | Farbe | Form | Größe | Besonderheit |
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Blaro | violett | abgeflacht | mittel | frostverträglich |
Lanro | hellgrün | rund | mittel | für Gewächshäuser geeignet |
Kossak | grün | rund | sehr groß | sehr gut lagerfähig |
Superschmelz | grün | rund | groß | empfindlicher bei Temperaturstürzen |
Konmar | hellgrün | rund | groß | gute Frosthärte |
Kohlrabis vermehren sich nur durch Samen. Dazu brauchst Du zwei blühende Pflanzen, denn Kohlrabi sind sogenannte Kreuzblütler, also befruchten sich nicht selbst. Für die Bestäubung sind Fluginsekten zuständig. Blüten bildet Kohlrabi aber erst im zweiten Wachstumsjahr. Willst Du Samen gewinnen, musst Du also mindestens zwei Kohlrabis im Beet stehen lassen. In Regionen mit milden Wintern ist das kein Problem, weil bei Kohlrabi die Pflanzen Frost in Maßen vertragen.
Kohlrabis sollten geerntet werden, wenn sie noch jung und zart sind. Sie zu überwintern, ist deshalb eigentlich nicht üblich. In Gegenden mit sehr kalten Wintern gehst Du für die Saatgutgewinnung jedoch auf Nummer sicher, wenn Du die Pflanzen im Haus überwinterst. Das geht so:
- Grabe im Herbst den Kohlrabi aus und entferne das Laub. Achte darauf, dass die Knolle unbeschädigt ist.
- Setze die Knolle in einen Topf mit feuchtem Sandoder humoser Erde, also Erde mit einem hohen Anteil organischer Bestandteile.
- Stelle ihn an einen dunklen, kühlen Ort, zum Beispiel in den Keller oder die Garage.
- Gieße die Knolle über den Winter sehr sparsam, sodass die Erde leicht feucht bleibt.
- Treibt die Knolle im Frühjahr neu aus, kannst Du sie wieder auspflanzen und auf die Blüten warten.
Kohlrabi als Blattgemüse
Nicht nur die Knolle schmeckt gut, auch das Laub der Kohlrabi ist eine Delikatesse. Du kannst es zum Beispiel dünsten und wie Spinat verzehren. Der Geschmack der Blätter ist ähnlich wie der der Knolle. Sie enthalten aber deutlich mehr Vitamin A und C.
Häufig gestellte Fragen zum Pflanzen von Kohlrabi
Warum bildet mein Kohlrabi keine Knolle?
Bei Kohlpflanzen gibt es das Phänomen „Herzlosigkeit“. Gemeint ist damit, dass die Pflanze aufhört, Blätter zu bilden und sich dann der Spross nicht verdicken kann. Herzlosigkeit kann genetische Ursachen haben oder durch ungünstige Bedingungen bei der Aussaat ausgelöst werden, zum Beispiel zu niedrige Temperaturen oder zu starke Düngung. Zu dichtes oder tiefes Auspflanzen kann auch die Knollenbildung stören.
Kohlrabi aus Samen anzüchten oder Jungpflanzen kaufen?
Der Vorteil beim Kauf von
Wann ist die beste Zeit, um Kohlrabi zu pflanzen?
Kohlrabi ins Beet auspflanzen kannst Du von März bis in den Spätsommer hinein, Direktsaat ins Beet ist ab Mitte April möglich. Mit dem Auspflanzen vorgezogener Pflanzen solltest Du nicht zu lange warten. Die Jungpflanzen sollten die ersten Laubblätter ausgebildet haben, aber nicht zu lange im Anzuchtgefäß bleiben. Sie wurzeln dann nicht mehr so gut an und blühen früher.
Wann Kohlrabi ins Hochbeet pflanzen?
Auch für das Auspflanzen ins Hochbeet gilt: Ab Ende März dürfen die Jungpflanzen ins Freie. Ein Schutzvlies schirmt bis zu den Eisheiligen gegen Temperaturstürze ab. Beachte bei der Pflanzung ins Hochbeet, dass die Erde dort schneller trocknet als im Bodenbeet. Das musst Du beim Wässern der Pflanzen im Blick behalten.