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Egal ob im Garten oder im Topf herangezogen: Deinen Lavendel solltest Du regelmäßig zurückzuschneiden. Andernfalls droht ihm ein kahler Kopf. Sich selbst überlassen, verholzen die Äste mit den Jahren und treiben höchstens noch an den Spitzen aus. In der Mitte bricht der Halbstrauch hingegen auseinander. Kein schöner Anblick. Deinen Lavendel zu schneiden, bringt also einige Vorteile:

  • Du förderst das Wachstum. Sauber gestutzt, verzweigt sich der Lavendel stärker und er wird buschiger und kompakter. So erhältst Du seine kugelige Form.
  • Indem Du jährlich die alten Blütenstände entfernst, regst Du die Bildung neuer Blüten an. Dadurch verlängerst Du die Blühzeit des Lavendels.

Der richtige Zeitpunkt ist alles. Auch beim Rückschnitt des Lavendels. Blöd nur, dass der je nach Sorte unterschiedlich ausfällt. Es gibt aber einen Trick, wie Du ihn für Deine spezielle Pflanze herausfindest. Und wie Du den Lavendel so schneidest, dass er viele Jahre lang Blüten trägt. Also ran an die Schere und los geht's!

Um den Lavendel buschig und kompakt zu halten, schneidest Du ihn i. d. R. nach der Hauptblühzeit. Je nach Lavendelsorte kann die schon im Mai oder aber erst im Juli bis August sein. Wenn Du Deine Sorte nicht kennst, orientiere Dich direkt an den Blütenständen Deiner Pflanze. Schneide den Lavendel zurück, kurz bevor die Blüten komplett verblüht sind. So kannst Du auch schlafende Seitentriebe zu neuem Austrieb anregen. Da der erste Frost noch weit entfernt hast, haben die Triebe genug Zeit auszureifen.

Der zweite Schnitt erfolgt im Frühjahr kurz vor dem Austrieb. Bei den meisten Sorten wäre das zwischen Ende Februar bis Anfang April.

Wichtig: Vermeide es, den Lavendel im Herbst zu schneiden. Durch die offenen Schnittstellen ist er umso gefährdeter bei Frost. Wenn Du es verpasst es, den Lavendel nach der Blüte im Sommer zu schneiden, warte bis zum Frühjahr, um die verblühten Stände zu entfernen.

Wichtig zu wissen ist, dass Du junge Lavendelpflanzen stärker schneiden solltest als ältere. Das liegt daran, dass ältere Pflanzen stärker verholzt sind und aus diesen Trieben nur noch schwer bis gar nicht mehr austreiben können. Hast Du es mehrere Jahre versäumt, den Lavendel zu schneiden, ist es deshalb auch so schwer, ihn nochmal zum Blühen zu bringen. Für den Lavendelschnitt brauchst Du:

  • Gartenhandschuhe
  • eine Bypass-Schere
  • bzw. eine Heckenschere für ältere Pflanzen

Schritt 1: Im Sommer nach der Blüte schneide die verblühten Triebe des Lavendels um ca. ein Drittel zurück. Setze die Schere über den Blättern an, sodass noch einige grüne Sprossspizzen zu sehen sind. Vermeide es möglichst, ins Holz zu schneiden.

Schritt 2: Im nächsten Frühjahr kannst Du einen stärkeren Rückschnitt vornehmen. Sobald kein Frost mehr zu erwartern ist, nimm die alten Blütenstände heraus. Schneide die Triebe dafür bis max. zur Hälfte zurück.

Tipp: Um Dir den Lavendelschnitt zu vereinfachen, kannst sämtliche Triebe oben zusammenbinden und dann das gesamte Büschel auf einmal abschneiden.

Denk daran, den Lavendel nach dem Schnitt ausreichend zu wässern und zu düngen.

Du musst den Lavendel nicht gleich kahl scheren. Aber ein regelmäßiger Rückschnitt der verblühten Blütenstände im Sommer hält ihn länger gesund und ansehnlich. Verblühte Blütenstände erkennst Du leicht. Sie haben eine graue bis braune Farbe angenommen.

Ebenso wie beim Frühjahrsschnitt (die Erklärung dazu findest Du im Kapitel Lavendel schneiden – so geht's), setze die Schere knapp über den ersten neuen Blattansätzen an, die sich über dem verholzten Triebteil zeigen. Wichtig ist, dass Du nicht in das alte, unbeblätterte Holz schneidest. Sonst bleibt dieser Trieb künftig blütenlos.

Lavendel ist wärmeliebend. Wenn es bei uns im Winter kalt und feucht wird, kann es für die mediterrane Pflanze schon mal ungemütlich werden. Manche Lavendelsorten sind winterhart und können im Beet bleiben. Empfindlichere Gewächse wie u. a. der Schopflavendel sollten über die kalte Jahreszeit lieber in einen kühlen, frostfreien Raum umziehen. Hier findest Du Infos, wie Du Lavendel im Topf überwintern kannst.

Das Problem: Es sind weniger die Minusgrade sind, die dem Lavendel im Winter zu schaffen machen, als die beständigen Temperaturschwankungen. Erwärmt sich die Erde an sonnigen Tagen zu stark, kann es sein, dass die Blätter früher austreiben. Wenn es dann in der Nacht gefriert, erleidet die Pflanze Frostschäden.

Lösung 1: Um den Lavendel vor Frostschäden zu bewahren, bedecke den Boden rund um die Pflanze mit Tannenreisig, Strohmatten oder eine Mulchschicht aus Laub. In Regionen mit Dauerfrösten von -15 °C, kannst Du zusätzlich ein Garten- bzw. Winterschutzvlies über die Pflanze stülpen.

Das Problem: Ein weiterer Knackpunkt ist, dass der Lavendel bei starker Wintersonne über seine Blätter zwar Wasser verdunstet, durch den gefrorenen Boden aber nicht genügend wieder aufnehmen kann. Die Pflanze vertrocknet.

Lösung 2: Vergiss nicht, Deinen Lavendel auch im Winter regelmäßig zu gießen. Am besten an einem frostfreien Morgen. Lockere den Boden um die Pflanze herum ggf. etwas auf, damit er das Wasser besser aufnehmen kann. Ist der Winter ohnehin schon nass, achte darauf, Staunässe im Beet zu vermeiden. Das wiederum kann neben Frostschäden auch zu Wurzelfäule führen. Hier hilft es, wenn Du den Boden mit etwas Sand durchmischst, um den Überschuss an Wasser versickern zu lassen.

Wichtig: Du kannst Deinen Lavendel nur dann im Garten überwintern lassen, wenn er sich bereits länger akklimatisieren und starke Wurzeln bilden konnte. Dafür sollte er bereits im vorherigen Frühjahr draußen gestanden haben.

Viele Lavendelarten wie der Schopflavendel ( Lavandula stoechas) sind nicht winterhart. Diese solltest Du am besten im Topf oder Kübel kultivieren, damit Du sie über die kalte Jahreszeit an einen frostgeschützten Ort stellen kannst.

Gut geeignet, um Deinen Lavendel im Topf zu überwintern, ist z. B. der Keller, das Treppenhaus oder jeder andere trockene, unbeheizte, gut durchlüftete Raum. Ein Gewächshaus und Wintergarten sind natürlich auch möglich. Oder Du findest eine Gärtnerei in Deiner Nähe, die einen Überwintersservice für Pflanzen anbietet.

Wenn Dein Lavendel im Topf draußen auf dem Balkon oder der Terrasse überwintern soll, achte darauf, dass Du einen halbschattigen Stellplatz auswählst. Am besten nahe der Hauswand, um ihn zusätzlich vor Wind zu schützen.

Selbst ein Lavendel im Topf ist vor Bodenfrost nicht gefeit. Im Gegenteil läuft er sogar stärker Gefahr, dass die Erde mitsamt den Wurzeln gefriert. Um das verhindern, stelle den Topf auf eine Unterlage aus Holz oder Styropor. Wenn die Grade dauerhaft in den Nullbereich sinken, ist eine zusätzliche Isolierschicht notwendig. Du kannst ihn mit einem Winterschutz- bzw. Gartenvlies, einer Stroh- oder einer Kokosmatte umwickeln. Wichtig ist, dass sie luftdurchlässig ist. Sonst fängt der Lavendel darunter an zu faulen.

Bedenke, dass Lavendel auch im Winter anfänglich für Staunässe ist. Um die Drainage im Topf zu verbessern, kannst Du etwas Sand oder Kies unter die Blumenerde mischen. Gießen musst Du natürlich trotzdem, wenn auch eher sporadisch: an sonnigen Tagen mehr, an dunklen weniger. Am besten machst Du regelmäßig die Fingerprobe. Ist die Erde auch nach 2 cm noch trocken, braucht der Lavendel Wasser.

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