Fliesen legen und im Innenraum abdichten? Du bist Dir unsicher, ob Du so ein Projekt auch richtig umsetzen kannst? Das Ergebnis soll schließlich zu 100 % wasserdicht sein. Wir führen Dich ran ans Thema.
DIN 18534 – Innenräume abdichten
Seit 2017 gibt es eine auf dem neusten Stand der Technik entsprechende Abdichtungsnorm für Innenräume – die DIN 18534. Damit und mit genormten Abdichtungsprodukten kannst Du das Projekt "Abdichten" umsetzen.
- Dichtbänder und -manschetten, die verwendet werden, müssen im System mit dem Abdichtungsstoff geprüft und zugelassen sein. Vorgefertigte Formstücke sollten für rechtwinklige Innen- und Außenecken verwendet werden.
- Zudem muss die Abdichtungsschicht in mindestens zwei Lagen, bei Polymerdispersionen "Akkit 301 Flüssigabdichtung" in unterschiedlichen Farben ausgeführt sein.
- Werden ausschließlich Bodenflächen abgedichtet, ist die Abdichtung an den Wänden min. 5 cm hoch auszuführen.
- Bereiche unter und hinter Bade- und Duschwannen müssen entweder durch Fortführen der Abdichtung oder durch Anbringen von Wannendichtbändern o.ä. geschützt werden.
- Bodenabläufe, -rinnen und Einbauteile müssen eine Flanschbreite von min. 50 mm haben. In den Wassereinwirkungsklassen W0-I bis W2-I reichen min. 30 mm aus.
- Im Bereich von Türen muss die Abdichtung auch hinter den Zargen ausgeführt werden.
Wassereinwirkungsklassen und Anwendungsbereiche
Die folgende Tabelle zeigt Dir die verschiedenen Wassereinwirkungsklassen, was das für den Anwendungsbereich bedeutet und welche klassifizierten Produkte im System sich dort zur Abdichtung eignen.
Wassereinwirkungsklasse | Anwendung | klassifizierte Produkte von Akkit | klassifizierte Produkte von PCI | klassifizierte Produkte von Lugato |
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W0-I (gering) Flächen mit nicht häufiger Einwirkung aus Spritzwasser |
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W1-I (mäßig) Flächen mit häufiger Einwirkung aus Spritzwasser oder nicht häufiger Einwirkung aus Brauchwasser, ohne Intensivierung durch anstauendes Wasser |
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W2-I (hoch) Flächen mit häufiger Einwirkung aus Spritzwasser und/oder Brauchwasser, vor allem auf dem Boden zeitweise durch anstauendes Wasser intensiviert |
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W3-I (sehr hoch) Flächen mit sehr häufiger oder lang anhaltender Einwirkung aus Spritz- und/oder Brauchwasser und/oder Wasser aus intensiven Reinigungsverfahren, durch anstauendes Wasser intensiviert |
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Bad und Dusche abdichten
Hier erkennst Du die unterschiedlichen Wassereinwirkungsklassen je nach Bausituation im Badezimmer.
Welches Produkt wofür?
Hier bekommst Du übersichtlich für jeden Anwendungsbereich die Produkte aufgelistet, die sich für das jeweilige Vorhaben eignen, z. B. zur Bodenspachtelung, zum Abdichten sowie Verkleben und Verfugen der Fliesen.
Flächen müssen in diesem Bereich nicht abgedichtet werden, wenn wasserabweisende Oberflächen verwendet werden.
Bodenflächen sind hier abzudichten. Wandflächen sind nur dann abzudichten, wenn feuchteempfindliche Untergründe vorhanden sind oder wenn Wasser über nichtfeuchteempfindliche Untergründe in andere Bereiche gelangen kann.
Die Abdichtung muss mindestens 20 cm über die höchste Zapfstelle ausgeführt werden.
Hier müssen Flächen abgedichtet werden, an denen zusätzlich eine thermische oder mechanische Einwirkung zu erwarten ist.
Flächen, an denen zusätzlich eine thermische oder mechanische Einwirkung zu erwarten ist, müssen abgedichtet werden.
Bei der Abdichtung von Bade- und Duschwannen reichen Silikonfugen für das normgerechte Abdichten nicht aus. Ein Wannendichtband erfüllt die Norm. Einige Dichtbänder haben zudem den Vorteil, dass sie effektiv den Schall dämmen.
Bereiche um Bade- und Duschwannen schützen
Bereiche unter und hinter Bade- und Duschwannen müssen entweder durch Fortführen der Abdichtung oder durch das Anbringen eines Wannendichtbandes geschützt werden.