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Schwachstellen sind Deine Baustellen von morgen. Und wenn Fenster eine Schwachstelle haben, dann ist das die Fensteranschlussfuge zwischen Fenster und Mauerwerk. Beim Einbau Deiner neuen Fenster solltest Du darauf achten, dass Du die Fuge richtig abdichtest. Sonst kann es passieren, dass Dir im Laufe der Zeit Zugwind oder sogar Schimmel "Hallo" sagen. Die Lösung? Die RAL-Montage Deiner Fenster.

RAL steht für ein Gütezeichen, um das zu erreichen, Hersteller und Dienstleister hohen Qualitätskriterien gerecht werden müssen. Bei RAL geprüften Produkten und Angeboten kannst Du darauf bauen, dass die Qualtität weit über die Mindeststandards bzw. gesetzlichen Bestimmungen und Normen hinausgeht. Überwacht wird das ganze von der RAL Gütegemeinschaft.

Laut den Anforderungen der RAL-Montage bei Fenstern muss die Fensteranschlussfuge luftundurchlässig und dauerhaft dicht gegenüber Schlagregen sein. Es darf sich auch kein Tauwasser in der Fuge bilden. Willst Du Dein Fenster selbst nach RAL einbauen, musst Du die Fensteranschlussfuge in drei Ebenen unterteilen. Erst wenn Du diese Ebenen entsprechend aufeinander abstimmst, kann jede einzelne optimal funktionieren:

  • Innere Ebene
  • Mittlere Ebene
  • Äußere Ebene

Fenster unten ans Mauerwerk angeschlossen oder seitlich; Laibung unverputzt oder nicht: Je nach Einbausituation stehst Du beim Fenstereinbau nach RAL vor unterschiedlichen Herausforderungen. Hier siehst Du übersichtlich und für jede Einbausituation aufgelistet, welche Abdichtungsprodukte sich für das jeweilige Vorhaben eignen.

Einbausituation 1:

  • Neubau und Sanierung
  • Fugen gleichmäßig breit
  • Sanierung:
    - mit Glattstrich
    - Sitz des neuen Fensters entspricht in etwa altem

Einbausituation 2:

  • Neubau und Sanierung
  • Laibung innen und außen unverputzt bzw. nicht verkleidet

Einbausituation 3:

  • Innere Laibung: Fensterrahmen überdeckt innere Verkleidung ausreichend
  • Innere Verkleidung luftdicht
  • Äußere Laibung unverputzt bzw. unverkleidet

Einbausituation 4:

  • Sanierung
  • Innere Laibung: unverputzt bzw. nicht verkleidet
  • Äußere Laibung: Fenster reicht bis an bestehenden Putz/Verkleidung bzw. Dämmung ran

Einbausituation 5:

  • Innere Laibung: Fensterrahmen überdeckt innere Verkleidung
    ausreichend
  • Innere Verkleidung luftdicht
  • Äußere Laibung: Fenster reicht bis an bestehenden Putz/Verkleidung bzw. Dämmung ran

Einbausituation 6:

  • Neubau und Sanierung
  • Innere Laibung: unverputzt bzw. nicht verkleidet

Einbausituation 7:

  • Neubau und Sanierung
  • Innere Laibung: Fensterrahmen überdeckt
  • Verkleidung/Putz ausreichend
  • Innere Verkleidung luftdicht

Einbausituation 8:

  • Unterer Anschluss Fenster
  • Gefahr durch aufgestautes Wasser
  • 2. wasserführende Ebene notwendig
  • Fehlstellen mit Dichtstoff ausbessern
  • Einsatz von Fugendichtband wegen Verklotzung der Fenster nicht möglich

Einbausituation 9:

  • Unterer bodentiefer Anschluss
  • Bis 15 cm über wasserführende Ebene notwendig
  • Gefahr durch drückendes und stehendes Wasser

Einbausituation 10:

  • unzugängliche Bereiche innen und außen
  • schwer zugängliche Anschlüsse, Ausbesserungen und Bauteile mit schwieriger Geometrie (z. B. Unterkonstruktionen von Fassaden/Fenster)

Du nimmst die RAL-Montage Deiner Fenster selbst vor? Dann sind Kompribänder bzw. Dichtungsbänder Dein Freund. Sie helfen Dir, Fenster- und Türfugen vollständig gegen Regen und Kälte abzudichten.

Kompribänder bestehen aus einem vorkomprimierten PU-Schaumstoff, der sich nach dem Einbauen langsam in der Fuge ausdehnt und so die Hohlräume füllt. Sie haften adhäsiv, d. h. sie sind mit einem Klebestreifen ausgestattet. Dadurch kannst Du sie leicht montieren. Außerdem sind Kompribänder imprägiert, was sie wasserabweisend und langlebig macht.

Wichtig ist, dass Du beim Kauf eines Kompribandes auf die richtige Abmessung achtest. Diese richtet sich nach der Größe der Fuge und dem Abdichtungsbereich.

Bei einer umlaufenden 15-mm-Fuge nutzt Du am besten ein Band mit den Maßen 20 / 9–20. 20 (mm) bezeichnet die Bandbreite; 9–20 (mm) steht für den Arbeitsbereich. Die Zahl des Arbeitsbereiches sollte stets größer als die eigentlichen Fugenmaße sein, da man den Arbeitsbereich nie vollständig ausreizt. Das Dichtungsband hier kannst Du für eine Fuge mit bis zu ca. 18 mm nutzen.

Beim Fenstereinbau nach RAL unterscheidet man zudem zwischen verschiedenen Beanspruchungsgruppen (BG). Als Faustregel gilt:

  • Innere Ebene: Für die Innenabdichtung von Fenstern gibt es die Kompribänder BGR (R für raumseitig). Die Montage ist allerdings echte Millimeterarbeit. Leichter und effizienter geht es bei Altbauten mit einem Fensterdichtstoff und einer Hinterfüllschnur. Bei Neubauten tut es auch eine Fensterfolie.
  • Mittlere Ebene: Am besten nutzt Du einen flexiblen Montageschaum für die mittlere Dichtungsebene. Der kann Bewegungen aus dem Bauwerk aufnehmen, ohne zu reißen. So bleibt der Schall- und Wärmedämmschutz erhalten.
  • Äußere Ebene: Ideal sind Kompribänder BG1 mit mind. 600 PA, um die Schlagregendichte sicherzustellen. Sie sind diffusionsoffen, witterungsbeständig, winddicht und UV-resistent. Auch denkbar sind Kompribänder BG2 – diese darfst Du aber nur unter einer Abdeckung von 600 PA Schlagregendichte (z. B. eine entsprechenden Fassadenverkleidung) anbringen. BG2 sind nicht UV-beständig.

Die Beanspruchungsgruppe sind u. a. in der aktuellen Fassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG, § 13 „Dichtheit“) festgelegt.

Kompribänder werden für die Lieferung i. d. R. auf unter 20 % der Originaldicke vorkomprimiert. Damit das Fugendband optimal aufgeht, solltest Du es vor dem Gebrauch mind. 24 h bei ca. 15–25°C lagern. Je höher die Temperatur ist, desto schneller expandiert es wieder. Bei über 30° lohnt sich die Lagerung im Kühlschrank, um zu verhindern, dass das Dichtungsband vor der Montage aufgeht.

Wichtig: Um ein Kompriband optimal montieren zu können, müssen die Fensterrahmen nahezu parallel und lückenfrei zum Baukörper anliegen. Nimm vor der Montage ggf. einen Glattstrich bei der Fensterlaibung vor.

Säubere die Fuge von groben Schmutz – Feinstaubreste oder bauübliche raue Materialstellen stören nicht.

Je nach Verlegeart solltest Du beim Zurechtschneiden des Kompribands stets eine Dehnungsreserve einplanen. 1–3 % bzw. 1 cm pro laufender Meter sind meist ausreichend. Setzt Du das Fugenband leicht gestaucht ein, ist die Dehnungsreserve nicht nötig.

Wenn Du das Kompriband verlegst, achte darauf, dass Du das Abdeckpapier nach und nach entfernst. Setze das Dichtungsband ca. 4–5 mm zurück und drücke es an die Fugenflanke. Damit das Band nicht nachsackt oder sich überdehnt, verlege es stets von unten nach oben. Um undichte Stelle zu vermeiden, solltest Du Kompribände nicht um Ecken verlegen. Ecken und Stöße verlegst Du gestaucht und mit leichtem Druck gegeneinander. Die gegenüberliegenden Bandenden dürfen sich nicht überlappen. Vermeide es zudem, sie anzuschrägen.

Achte darauf, dass das Kompriband (Äußere Ebene) vollständig expandiert ist, bevor Du den Fensterrahmen umschäumst. So garantierst Du, dass die ganze Konstruktion möglichst beweglich bleibt und kein Schaum nach außen tritt.

Tipp: In nassen oder staubigen Fugen kannst Du das Kompriband mit Keilen sichern, bis es vollständig expandiert ist.

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