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Balkonkraftwerke sind Mini-Solaranlagen – genauer kleine Photovoltaikanlagen * –, die Du nicht aufwendig auf dem Dach installieren musst, sondern ganz unkompliziert auf dem Balkon oder der Terrasse aufstellen kannst.

Selbst als Mieter kannst Du Dir damit den Luxus "kostenlosen" Sonnenstroms gönnen. Der Strom, den ein Balkonkraftwerk produziert, wird nämlich direkt ins Hausnetz eingespeist und verbraucht. Bezahlen musst Du nur noch das, was Du zusätzlich an Strom benötigst.

Kleines Beispiel: Es ist Nachmittag und die Sonne scheint auf Deine Solarpanels. Dein Balkonkraftwerk produziert 200 Watt. Verbrauchen tust Du 150 Watt für den Kühlschrank und den WLAN-Router. Das heißt, Dein Stromzähler steht gerade still und Du nutzt kostenlosen Strom. Die überschüssigen 50 Watt fließen ins Stromnetz. Die schenkst Du Deinem Netzbetreiber, aber dafür sparst Du Dir einen enormen bürokratischen Aufwand.

* Die Begriffe Balkonkraftwerk, Mini-Solaranlage oder auch Balkon-Solaranlage werden, wie umgangssprachlich üblich, hier synonym verwendet.

Balkonkraftwerke bestehen meist aus ein bis zwei Solarmodulen mit einer Leistung von je ca. 300–400 Watt. Diese Solarmodule bzw. Solarpanels befestigst Du an einem Ort mit möglichst hoher Sonneneinstrahlung. Das kann tatsächlich der Balkon oder die Terrasse sein, aber auch das Dach oder die Garage. Eben dort, wo die meiste Sonne hinkommt. An den Solarmodulen befinden sich ein Wechselrichter und ein Kabel für den Anschluss ans Stromnetz. Der Wechselrichter ist dringend notwendig, denn das Solarpanel produziert Gleichstrom, den Du nicht nutzen kannst. Der Wechselrichter wandelt ihn in nutzbaren Wechselstrom um.

Die Voraussetzung für die Einspeisung der Sonnenenergie ins Hausnetz ist eine Steckdose. Über diese Steckdose wird der Strom von Deinem Balkonkraftwerk ins Hausnetz eingespeist. Die Steckdose kann sich sowohl drinnen als auch draußen befinden, wenn Du sie entsprechend vor der Witterung schützt. Dazu kannst Du den berührungssicheren seplugs SEP Schutzkontaktstecker verwenden und Dein Balkonkraftwerk ganz ohne Elektromeister, mit den gleichen Schutzzielen einer Energiesteckdose, normensicher anschließen. Die seplugs SEP Stecker passen in jede handelsübliche SCHUKO-Steckdose.

Wichtig: Achte beim Kauf des Balkonkraftwerks darauf, dass Du das richtige Anschlusskabel dazunimmst.

solarstrom vom balkon illu

Wie viel Strom die Solarmodule produzieren, ist erst mal nicht so wichtig. Wichtiger ist die Anschlussleistung des Wechselrichters auf der Stromnetz-Seite. Die darf 800 Watt nicht überschreiten. Das heißt: Hast Du zwei Solarmodule, die jeweils 420 Watt produzieren, passt das, solange der Wechselrichter nicht mehr als die vorgegebenen 800 Watt weitergibt.

Du willst mehr Strom produzieren und ins Hausnetz einspeisen? Auch das ist mit einem Balkonkraftwerk möglich. Allerdings brauchst Du dann einen Elektromeister. Der muss zuvor die normale Steckdose gegen eine Energiesteckvorrichtung (z. B. nach DIN VDE 0628-1) austauschen und diese neue Energiesteckvorrichtung mit der max. zulässigen Leistung kennzeichnen. Hier stellt sich die Frage, ob sich der Aufwand und die Kosten für Dich lohnen. Beachte: In Ländern außerhalb Deutschlands gelten andere Vorschriften für Balkonkraftwerke und der Anschluss mittels normalem Schuko-Stecker ist zum Teil möglich.

Du solltest grundsätzlich auch prüfen, ob das Maximum an produziertem Strom für Dich überhaupt sinnvoll ist. Wenn Du den Strom nicht unmittelbar verbrauchen kannst und er ohnehin ins Netz eingespeist würde, dann tut es für Dich womöglich eine kleinere Solaranlage für den Balkon.

Du willst mit Deiner Mini-Solaranlage bzw. Deinem Balkonkraftwerk nicht nur jährlich Strom, sondern auch bei der Anschaffung schon Geld sparen? Stadt, Land, Bund machen es möglich:

  • Immer mehr Städte zahlen Dir einen Zuschuss für Balkon-Solaranlagen. Dieser kann zwischen 50–500 Euro betragen. Die Voraussetzungen sind je nach Stadt unterschiedlich, können von der max. Leistung des Balkonkraftwerks, einer gewissen Mindestbetriebsdauer o. ä. abhängen.
  • Einzelnen Bundesländer bieten Förderprogramme für Balkonkraftwerke an. Hier sind ebenfalls bis zu 500 Euro für den Kauf und die fachgerechte Installation des Kraftwerks möglich.

Wichtig: Beachte, dass Du bei einigen Programmen den Antrag auf Förderung bereits vor dem Kauf der Balkon-Solaranlage stellen musst, um den Zuschuss zu erhalten. Bei anderen genügt es, die Rechnung nachzureichen. Am besten erkundigst Du Dich vorab bei Kommune und Bundesland nach den Richtlinien.

Mit unserem Fördermittelkonfigurator bekommst Du nach einer kurzen Online-Abfrage eine Übersicht mit den passenden Förderungen und deren Voraussetzungen für Dein Balkonkraftwerk.

Es heißt zwar Balkonkraftwerk, aber das bedeutet nicht, dass Du Deine Solarmodule zwangsläufig am Balkon befestigen musst. Zunächst sind Standort und Ausrichtung der wichtigste Faktor. Die Solarmodule müssen so viel Sonne wie möglich abbekommen, damit sie rentabel arbeiten. Am besten ist deshalb eine Ausrichtung nach Süden oder Südosten. Achte darauf, dass die Fläche, die Du nutzen möchtest, nicht beschattet ist – also weder Bäume noch Strommasten, usw. dauerhaft Schatten werfen. Am besten beobachtest Du die Fläche eine Zeitlang im Tagesverlauf und schaust, ob auch wirklich genug Sonne bei den Solarmodulen ankommt.

Hast Du den richtigen Standort gefunden, stellt sich die Frage, wie du die Balkon-Solaranlage befestigen sollst. Dafür ist der Untergrund entscheidend: Geht es um ein Ziegeldach, das Flachdach einer Garage, die Hauswand oder das Balkongeländer?

Die Montage der Mini-Solaranlage am Balkon gehört zu den einfachsten Möglichkeiten der Anbringung. Dafür verwendest Du einen Montagerahmen, auf den Du das Solarmodul aufschraubst. Erst mit diesem Rahmen kannst Du das Solarmodul an der Brüstung des Balkons befestigen. Achte aber darauf, dass Du das Solarmodul zusätzlich am Boden verankerst, z. B. mit Gewichten. So ist es am besten vor starkem Wind geschützt.

solar am balkon 02

Ist Deine Terrasse der sonnigste Ort, dann gehört dort Deine Mini-Photovoltaikanlage hin. Wie bei der Montage am Balkon brauchst Du dafür einen Aufstellrahmen, auf dem Du das Solarmodul befestigst. Auf der Terrasse ist die Bodenverankerung besonders wichtig, denn das Solarmodul muss bei Wind und Wetter sicher stehen. Deshalb solltest Du auch auf einen fahrbaren Untersatz verzichten, auch wenn es verlockend klingt, das Balkonkraftwerk immer nur Sonne hin ausrichten zu können.

Tipp: Achte zudem darauf, dass die Balkon-Solaranlage möglichst nicht im Weg steht – vor allem wenn Kinder auf der Terrasse toben.

Möchtest Du Dein Balkonkraftwerk auf einem schrägen Ziegeldach montieren, kannst Du im Grunde die gleichen Befestigungen nutzen wie für eine große Photovoltaikanlage. Hier solltest Du aber schon etwas handwerkliches Geschick mitbringen. Für diese Art der Befestigung musst Du Haken an den Sparren des Dachs befestigen, die dann an der Unterkante der Ziegel wieder nach außen geführt werden. Damit die Ziegel auch mit dem Haken richtig aufliegen, musst Du eine kleine Aussparung in die Dachziegel schleifen. Das erfordert schon etwas Erfahrung. Dann sitzt das Solarmodul aber auch richtig fest.

Willst Du Deine Solarmodule auf dem Flachdach der Garage montieren, brauchst Du wieder einen Montagerahmen. Achte auch hier auf eine sichere Befestigung, die Sturm und Regen standhält.

Den Strom, den Dein Balkonkraftwerk produziert, kannst Du nicht speichern. Deshalb ergibt es Sinn, den Strom direkt zu verbrauchen – andernfalls würde er ins Netz eingespeist und Du hättest nichts davon. Am besten passt Du Deinen Stromverbrauch an die produktivsten Stunden des Tages an. Ist über den Tag, wenn die Balkon-Solaranlage den meisten Strom produziert, selten jemand im Haus, der den Strom sinnvoll nutzen kann, lohnt sich ein Balkonkraftwerk wohl eher nicht. Denn abends, wenn Deine Mini-Solaranlage nicht mehr produziert, musst Du wieder den "gekauften" Strom nutzen.

Wenn Du es allerdings so einrichten kannst, dass Du in den sonnenreichsten Stunden auch viel Strom abnimmst, also z. B. mit dem Strom Deine Waschmaschine oder den Geschirrspüler betreibst, kannst Du mit einem Balkonkraftwerk wirklich Geld sparen. Und Du tust was gutes fürs Klima.

smart home eingliederung abstand v1 oben

Dich interessiert, wie viel Strom Dein Balkonkraftwerk gerade produziert? Bei manchen Balkonkraftwerken kannst Du das dank Hersteller-App einfach nachschauen. Wenn nicht, gibt es eine smarte Lösung:

Verbaue an der Einspeisedose ein Unterputzmodul. Mit einem Unterputzmodul kannst Du Steckdosen, Lichtschalter oder elektrische Rollläden auch nachträglich smart machen.

Ist das Unterputzmodul kompatibel mit dem SMART HOME by hornbach Gateway, kannst Du Dir mit der dazugehörigen App jederzeit Deine aktuelle Stromproduktion anschauen.

Und das ist noch nicht alles. Für jedes Gerät, das Du über die SMART HOME by hornbach App verknüpft hast, kannst Du individuelle Regeln erstellen. Du kannst so z. B. regeln, dass ein Gerät nur eingeschaltet wird, wenn Dein Balkonkraftwerk genug Watt dafür erzeugt.

Wenn Du nach einer Möglichkeit suchst, wie Du Deinen selbst produzierten Strom doch speichern kannst, haben wir einen kleinen Trick für Dich:

Du schließt das Balkonkraftwerk über eine smarte Steckdose an. Das Ladegerät einer Powerstation schließt Du ebenfalls mit Hilfe einer solchen smarten Steckdose an Dein Hausnetz. Die beiden smarten Steckdosen konfigurierst Du jetzt so, dass die Powerstation nur lädt, wenn genügend Leistung aus Deinem Balkonkraftwerk zur Verfügung steht.

Mit Hilfe der geladenen Powerstation kannst Du dann größere Verbraucher wie Waschmaschine oder Bügeleisen unabhängig vom Stromnetz betreiben. Klingt etwas umständlich – macht aber unabhängiger vom Stromanbieter.

Mehr Infos zu smarten Möglichkeiten haben wir in unseren Ratgebern für Dich zusammengestellt:

smart home eingliederung abstand v1 unten

Ein aufwendiges Genehmigungsverfahren gibt es für Balkonkraftwerke nicht. Allerdings musst Du Deine Balkon-Solaranlage beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anmelden. Das geht online unter www.marktstammdatenregister.de.

Beachte: Eine Photovoltaikanlage mit mehr als 800 Watt Peakleistung muss immer vom Elektroinstallateur beim Netzbetreiber angemeldet werden.

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