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Sprossen sind junge Saatgut-Austriebe. Man nennt sie auch Keimlinge oder Sämlinge. Sprossen aus Gemüse- oder Getreidesamen wie Radieschen, Mungobohnen, Kresse oder Alfalfa bringen Dir vor allem im trüben Winter die Extraportion Nährstoffe. Nie mehr im Verlauf eines Pflanzenlebens ist die Konzentration an Mineralien, Vitaminen oder Ballaststoffen höher als im Keimling.

Sprossen kannst Du in Gläsern, in Keimgeräten aus Ton oder auf einem Küchenpapier anziehen. Jede Sprosse ist anders: Die genauen Anzucht-Bedingungen findest Du deshalb auf dem Sprossen-Tütchen.

Sprossen eignen sich zum Würzen von Salat, auf der Quarkstulle, in Suppen, Eintöpfen oder einfach als ein kleiner Snack zwischendurch. Du siehst also, Sprossen ziehen kann sich lohnen!

Sprossen ziehen ist sehr leicht. Doch welche Sorten eignen sich dafür? Statt sie im Supermarkt zu kaufen, kannst Du folgende Sorten auch einfach selbst ziehen:

  • Radieschen
  • Brokkoli
  • Linsen
  • Zwiebeln
  • Kichererbsen
  • Rettich
  • Senf
  • Gerste
  • Weizen

Ungeeignete Sorten sind hingegen Tomate, Kartoffel, Chili, Paprika und Aubergine. Generell sind Nachtschattengewächse eher ungeeignet, wenn Du Sprossen ziehen möchtest.

Sprossen ziehen ist wirklich einfach – schon nach wenigen Tagen kannst Du eine dicke Ernte einfahren. Wichtig: Sprossen brauchen unterschiedliche Anzucht-Bedingungen. Beachte deshalb die Packungsanleitung Deiner ausgewählten Sprosse.

Was Du zum Sprossen ziehen brauchst: Ein Sprossenglas, Samen und Wasser.

Mit den richtigen Tipps, kannst Du kinderleicht Sprossen ziehen. Worauf es dabei sonst noch ankommt, erfährst Du hier:

  • Wichtigster Faktor beim Sprossen Ziehen ist die Hygiene. Bedeutet: Nachdem Du Deine Sprossen geerntet hast, solltest Du das Sprossenglas sorgfältig reinigen – z. B. mit heißem, aber nicht mehr kochendem Wasser oder mit Obstessig und einer weichen Bürste. Danach mit frischem Wasser gründlich ausspülen.
  • Luftzirkulation ist beim Keimen entscheidend: Nutzt Du beim Sprossen Ziehen statt eines Sprossenglases beispielsweise eine Sprossenbox, lass den Deckel ein Stück offen. So kann die Luft zirkulieren und Du wirst überschüssige Feuchtigkeit einfach los.
  • Sogenannte Schleimsaaten – dazu gehört u. a. Kresse oder Rucola – solltest Du nicht in einem Sprossenglas ziehen. Kresse ziehst Du besser auf einem Küchenpapier.
  • Es gibt Samen, die beim Keimen flaumartige Wurzeln ausbilden. Das kann man schnell mal mit Schimmel verwechseln. Ist das bei Dir der Fall, mach einen Geruchstest: Hat sich Schimmel in Deinem Sprossenglas breit gemacht, riecht es modrig. Keimlinge riechen, je nach Sorte, frisch oder scharf-kräftig.

Wenn Du kein Sprossenglas nutzen willst, kannst Du beim Sprossen Ziehen auch auf eine sogenannte Sprossenbowl setzen. Bei der Sprossenbowl wachsen die Keimlinge direkt auf einem feinmaschigen Edelstahlsieb. Das Sieb liegt über dem Wasserspiegel der Bowl. So bleiben die Sprossen schön luftig – Stichwort Luftzirkulation –, während die Wurzeln unten ordentlich Platz haben.

sprossen ziehen sprossenbowl

Und so ziehst Du Sprossen in der Sprossenbowl:

  • Gib etwa einen Esslöffel Sprossensamen auf das Sieb der Sprossenbowl und spüle die Samen ab.
  • Weiche die Samen mehrere Stunden ein. Du kannst einfach die Bowl als Gefäß nutzen.
  • Spüle die Samen anfangs einmalig, tausche danach einmal täglich das Wasser aus.
  • Nach 4–7 Tagen sind Deine Sprossen bereit zum Essen.

Im besten Fall isst Du Deine Sprossen direkt nach der Ernte. Denk dran die Sprossen vor dem Verzehr immer gründlich zu waschen. Bei manchen Keimlingen macht auch ein kurzes Blanchieren Sinn. Dazu später mehr.

In einer luftdichten Schüssel verpackt, kannst Du die meisten Sprossen im Kühlschrank etwa zwei Tage lang lagern. Besser ist es aber ohnehin, immer wieder kleinere Mengen zum Keimen zu bringen, dafür aber alle paar Tage eine Keimung zu starten.

Sprossen gehören zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Sollten Deine Keimlinge modrig riechen oder schimmeln, musst Du sie entsorgen.

Tipp: Schimmel kann schnell mit den dunkel schattierten, unbedenklichen Haarwurzeln der Sprossen verwechselt werden – Schimmel zeigt sich an der gesamten Sprosse und nicht nur an der Wurzel.

Ausnahme sind übrigens Sprossen, die Du mit Wurzeln auf Küchenpapier züchtest, wie beispielsweise Rettich oder Kresse. Kresse und Rettich kannst Du auf der Fensterbank weiterwachsen lassen und immer nur die benötigte Menge mit einer Schere kurz über den Wurzeln abschneiden.

Viele zarte Sprossen und Sprossen mit Grün- und Wurzelanteil sind roh genießbar. Es reicht, wenn Du z. B. Alfalfa-, Kresse- oder Rote Bete Sprossen unter fließendem Wasser abspülst. Diese Sprossensorten eignen sich besonders gut als Brotbelag, auf Salaten oder Suppen oder als Zugabe zu pflanzlichem Quark.

Sprossen aus Hülsenfrüchten, beispielsweise Mungobohnensprossen solltest Du vor dem Verzehr kurz blanchieren. Diese Sprossen enthalten noch eine gewisse Menge Phytinsäure, die sowohl die Verdauung als auch die Nährstoffaufnahme negativ beeinflussen kann. Zum Blanchieren die Keimlinge in ein feines Sieb geben, mit kochendem Wasser überbrühen und anschließend kurz mit kaltem Wasser abspülen.

Sprossen aus Hülsenfrüchten sind sehr gut geeignet für bunte Gemüse-Bowls, als Brotbelag oder eiweißreiche Wrapfüllung, als Zugabe in Suppen oder auch als vitamin- und nährstoffreiche Aufwertung eines Salates.

Ob roh oder blanchiert, hier noch mal im Überblick:

Roh genießbare Sprossen Vor dem Verzehr blanchieren
Alfalfa Linsen
Brokkoli Sojabohnen
Rettich Mungobohnen
Senf
Kresse
Rote Beete

Sprossen ziehst Du in der Regel ohne Substrat, also Erde. Um Sprossen zu ziehen nutzt Du ein Sprossenglas, Sprossenbowl oder ein Küchentuch.

Keime und Sprossen lassen sich aus Samen (z. B. Kresse, Alfalfa, Brokkoli, Rettich), Getreide- und Pseudogetreidesorten (z. B. Weizen, Dinkel, Quinoa, Buchweizen) sowie aus Hülsenfrüchten (z.B. Linsen) ziehen.

Im Gegensatz dazu ziehst Du Microgreens in der Regel in Anzuchterde. Du kannst Microgreens dadurch erst später ernten, dafür aber in der Regel über mehrere Wochen hinweg.

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