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Der Beetplan im Kopf und die Gartenerde unter den Fingernägeln. Im Herbst ist beste Zeit, um Stauden zu pflanzen. Von September bis Oktober ist die Erde warm genug, dass sich die Pflanzen über den Winter gut verwurzeln können – ideale Pflanzzeit also. Eine Ausnahme bilden nässempfindliche Stauden wie Pfingstrosen oder Herbstblüher wie Chrysanthemen. Diese pflanzt Du am besten im Frühjahr von März bis April.

Bevor Du Deine Beete füllst, prüfe, welche Stauden sich in Deinem Garten am wohlsten fühlen.

Stauden gibt es in zahlreichen Formen und Farben. Genauso unterschiedlich sind auch ihre Ansprüche an ihren Standort. Die richtigen Lichtverhältnisse sind dabei ebenso entscheidend für das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen wie die Bodenbeschaffenheit.

Lichtverhältnisse Merkmale Passende Staude
sonnig
  • spätestens ab Mittag direkte Sonneneinstrahlung
  • benötigen je nach Art wenig bis viel Nährstoffe bzw. Wasser
Für trockene und nährstoffarme Steingärten:
  • Hornkraut
  • Fetthenne
  • Königskerzen
  • Spornblume
  • Mauerpfeffer
Für feuchte, humusreiche Böden:
  • Rittersporn
  • Aster
  • Taglilie
  • Indianernessel
  • Phlox
halbschattig
  • warm
  • wenige Sonnenstunden
  • oftmals an Gehölzrändern gelegen
  • Blut-Storchschnabel
  • Fingerhut
  • Astilbe
  • Purpurglöckchen
  • Waldwindröschen
schattig
  • kühles Klima
  • gefiltertes Licht, keine direkte Sonneneinstrahlung
  • oftmals unter Bäumen oder Sträuchern gelegen
  • humoser, durchlässiger Boden
  • Bergenie
  • Elfenblume
  • Funkie
  • Farne
  • Gräser

Der Standort für Dein neues Staudenbeet ist gefunden, die passende Pflanze ausgewählt, aber der Boden nicht ganz optimal? Mit nur wenigen Handgriffen bereitest Du ihn auf.

Je nach Bodenart benötigst Du dafür einen unterschiedlichen Bodenaktivator:

1. Sandböden sind grobkörnig. Das heißt, sie sind gut durchlüftet, speichern Wasser und Nährstoffe aber nur schlecht. Um im Sandboden ein Staudenbeet anzulegen, arbeite Tonmehl ein. Alternativ ist abgelagerter Kompost denkbar.

Das brauchst Du: 0,5–1 kg/m 2 Tonmehl, z.B. Bentonit

2. Tonböden sind feinkörnig, aber schwer. Sie haben eine hohe Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, neigen jedoch zur Staunässe.

Das brauchst Du: organische Dünger wie Steinmehl, abgestandener Kompost oder Rindenhumus. Für vollsonnige Standorte kannst Du den Boden mit mineralischem Material wie Splitt (Körnung 4–8 mm) oder Kalkschotter abmagern, ca. 10–20 l/m 2 genügen.

3. Lehmböden sind humusreich, sowohl fein- als auch grobkörnig. Ihre Speicherfähigkeit von Wasser und Nährstoffen ist für Stauden ideal.

Das brauchst Du: Um Lehmböden weiter anzureichern, arbeite organische Dünge wie Kompost oder Mulch ein. Eine Schicht von 7–10 cm Mulch hält den Boden langfristig feucht.

Bevor Du Stauden pflanzen kannst, solltest Du Dir Gedanken über Dein Staudenbeet machen. Fertige Dir einen Beetplan im Maßstab 1:20 oder 1:50 an. Wichtig ist, dass Du die Pflanzen im ausgewachsenen Zustand einplanst. Pro m 2 kannst Du pflanzen:

  • 2–3 hohe bzw. breitwüchsige Stauden
  • 4–6 mittelgroße Stauden (40–60 cm)
  • 7–9 niedrige Stauden (20–40 cm)
  • 10–16 zwergige Stauden (5–20 cm)

Der richtige Pflanzabstand bei Stauden hängt davon ab, wie breit sie werden.

Hier ein Beispielbeet:

Um ein möglichst dicht blühendes Beet zu bekommen, pflanzt Du in unregelmäßigen Abständen ein paar Leitstauden. Damit sind Stauden gemeint, die entweder eine lange Lebensdauer oder einen hohen, üppigen Wuchs haben wie z. B. hohe Gräser oder Sonnenbraut (Helenium).

Frühlingsblüher wie Tränendes Herz setzt Du in den Hintergrund. So fällt es später im Jahr nicht auf, dass sie bereits verblüht sind.

Niedrige Sommer- und Herbstblüher wie Kissenastern wiederum kommen nach vorne.

Mit Begleitstauden wie dem Frauenmantel schließt Du die Lücken.

Stauden pflanzen ist nicht schwer. Egal, ob Staudenbeet vorbereiten oder spätere Anwachspflege für Stauden. In diesem Kapitel erfährst Du, wie Du dabei vorgehen sollst. Los geht's!

Entferne alle Wurzelunkräuter wie Löwenzahn, Quecke und Giersch. Bei letzteren hilft Dir zum Ausstechen eine Grabegabel am besten. Danach lockerst Du den Boden spatentief bzw. gräbst ihn 30 cm tief um.

Je nach Bodenbeschaffenheit kannst Du Kompost oder einen anderen Bodenaktivator einarbeiten, um ihn mit Nährstoffen anzureichern.

Mit der Harke ziehst Du das Beet glatt und markierst mit Vogelsand die einzelnen Pflanzflächen entsprechend Deinem Beetplan.

Bevor Du die Stauden pflanzt, solltest Du sie durchdringend wässern und den Ballen etwas anlockern. Die Tiefe der Pflanzlöcher richtet sich nach der Höhe des Topfballens. Setze Stauden nur so tief ein, dass der Topfballen max. 1 cm mit Erde bzw. Mulch bedeckt ist.

Tipp: Eine Mulchschicht von 5–7 cm ist ideal, um den Boden lange feucht zu halten.

Damit Deine Stauden gut anwachsen, solltest Du sie die ersten 3–4 Wochen einmal wöchentlich an regenfreien Tag kräftig gießen. Im Sommer erhöht sich die Gießrate je nach Witterung auf 2–3 mal pro Woche.

Kontrolliere das Beet einmal im Monat auf Wildkräuter und jäte ggf. ab. Hast Du Deine Stauden im Spätherbst gepflanzt, deckst Du die Jungpflanzen über den Winter mit einem Gartenvlies oder Tannenreisig ab. So verhinderst Du Frostschäden.

Manchmal hebt es die Stauden über den Winter aus der Erde. In diesem Fall solltest Du sie spätestens im Frühjahr wieder gut andrücken.

Verpass Deinen Stauden einen neuen Schnitt. Die Vorteile sind zahlreich: Du stärkst sie für den Winter, hältst sie länger gesund und sorgst für schöne Blüten.

Du liebst die Herausforderung? Dann schau nicht weiter als Dein Staudenbeet. Der richtige Zeitpunkt und die Art des Schnitts variieren je nach Staude. Für einen Überblick orientiere Dich einfach an der Tabelle.

Schnittart Zeitpunkt So geht's Vorteile Geeignete Stauden
Remontierschnitt bzw. Totalrückschnitt

Wichtig: nicht alle Stauden remontieren, d. h. blühen mehrmals im Jahr auf
unmittelbar nach der Blüte
  • schneide sämtliche Pflanzenteile bodennah bzw. ca. 5–10 cm über dem Boden ab
  • Tipp: dünge ggf. kräftig nach
Ausnahmen:
  • den Blütenstiel des Rittersporns (Delphinium) etwa eine Handbreit über dem Boden abschneiden
  • beim Storchschnabel (Geranium) die verwelkten Blütenstängel bis auf eine Handbreit abschneiden
  • beim Lavendel (Lavendula) die verwelkten Blütenstände mit einer Heckenschere um etwa 1/3 Länge zurückschneiden, die beblätteren Seitenzweige stehen lassen
  • fördert je nach Sorte einen zweiten Blütenflor
  • verhindert den Neuaustrieb bzw. die Selbstaussaat der Stauden

  • Frauenmantel (Alchemilla mollis)
  • Feinstrahlastern (Erigeron Hybride)
  • Katzenminze (Nepata)
  • Zier- und Steppensalbei (Salvia nemorosa)
Ausnahmen:
  • Rittersporn (Delphinium Hybride)
  • Storchschnabel (Geranium z. B. 'Rozanne', x magnificum, himalayense)
  • Lavendel (Lavendula angustifolia)
Nachblüteschnitt unmittelbar nach der Blüte
  • schneide das alte Laub ca. 30 cm handbreit über dem Boden ab
  • schneide ggf. die Samenstände aus
Ausnahmen:
  • Polsterstauden schneidest Du am besten mit einer Rasenkantenschere, damit die Polster kompakt bleiben
  • fördert einen vitalen Neutrieb und eine zweite Laubbildung
  • beugt Pilzkrankheiten und dem Verwelken vor
  • Lebensdauer der Stauden erhöht sich
  • verhindert die Selbstaussaat, wenn Du die Samenstände entfernst
mittelhohe, im Frühjahr blühende Stauden wie u. a.
  • Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera)
  • Schafgarbe (Achillea)
  • Frauenmantel (Alchemilla)
  • Akelei (Aquilegia)
Ausnahmen: Polsterstauden wie u.a.
  • Schleifenblume (Iberis)
  • Steinkraut (Alyssum)
  • Polsterphlox (Phlox subulata)

Frühsommerschnitt Mitte/Ende Mai
  • schneide die komplette Pflanze auf ca. 1/3 Länge über dem Boden zurück
  • fördert die Bildung neuer Seitenknospen und stärkerer, üppigerer Blüten
hohe Beetstauden wie u. a.
  • Astern (Aster)
  • Sonnenbraut (Helenium)
  • Indianernessel (Monarda)
  • Flammenblume (Phlox)
  • Staudensonnenblumen (Helianthus)
  • Fetthenne (Sedum)
Frühherbstschnitt Juli
  • schneide die Staude auf ca. 30–40 cm Länge zurück
  • fördert die Abwehrkräfte der Stauden im Winter
  • fördert die Bildung von Überwinterungsrosetten
kurzlebige, empfindliche Stauden wie u. a.
  • Malerblume bzw. Kokarden (Gaillardia)
  • Prachtkerze (Gaura)
Nachwinterschnitt bzw. Pflegerückschnitt im Frühjahr
  • schneide die Staude bis unmittelbar auf den Boden zurück
Ausnahmen:
  • Seggen (Carex) und Schwingel (Festuca) kämmst Du aus und erhältst die ausgetriebenen Blätter
  • Samenstände bieten Vögeln und Insekten im Winter Nahrung
  • fördert die Winterhärte
  • Gräser
Ausnahmen:
  • Seggen (Carex-Arten)
  • Schwingel (Festuca-Arten)
Sonderschnitt zur Vorbeugung und Bekämpfung von Pilzerkrankungen im Herbst

Ausnahme: bei Christrosen (Helleborus) vor der Blüte im Dezember
  • schneide vorbeugend das Laub bodennah auf ca. 10 cm Länge ab und entferne es in der Mülltonne
  • im Fall eines Pilzbefalls (zeigt sich z. B. in braunen Flecken auf den Blättern) schneide das Laub bodennah auf ca. 10 cm Länge ab und entsorge es in der Mülltonne
  • beugt Pilzerkrankungen vor: Es verhindert, dass die Pilze im Boden überwintern und sich im Frühjahr neu ausbreiten
  • dämmt bestehende Pilzerkrankungen ein
  • Pfingstrosen (Paeonien)
  • Astern (Aster)
  • Rittersporn (Delphinium)
  • Indianernessel (Monarda)
  • Flammenblume (Phlox)
  • (Steppensalbei) Salvia nemorosa
Ausnahme:
  • Christrose (Helleborus)

Die gute Nachricht: Im Gegensatz zu vielen anderen Beet- und Balkonpflanzen hast Du mit Stauden relativ wenig Arbeit, wenn sie am richtigen Standort gepflanzt sind.

Du darfst dennoch regelmäßig Gießkanne und Harke schwingen, um Dein Staudenbeet gesund und wildkrautfrei zu halten. Die richtige Pflege ist besonders in den ersten zwei Jahren wichtig, solange die Pflanzendecke im Beet noch nicht geschlossen ist.

Das ist zu tun:

  • Einmal im Monat entfernst Du sämtliche Wildkräuter wie Giersch, Löwenzahn & Co mit samt der Wurzel. Nutze dazu eine Grabegabel, einen Distelstecher oder eine Schaufel.
  • Denk daran, den Boden möglichst wenig zu bearbeiten. Frisch geharkt, bietet die Erde die idealen Wachstumsbedinungen für Springkraut, Gräser und andere unerwünschte Wildkräuter. Außerdem trocknet der Boden schneller aus.
  • Bringe eine Mulchschicht von mind. 3–5 cm aus. Mulch verhindert den Wildkrautwuchs und steigert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Tipp: Steingärten mulchst Du mit Split oder Kalkschotter. Achte darauf, dass die Steine dabei nicht in die Erde rutschen. Ggf. deckst Du die Lücken zwischen den Pflanzen mit einem Gartenvlies ab.
  • Ein guter Mulch für Staudenbeete ist Kompost oder Rindenhumus. Bevor Du Rindenhumus ausbringst, dünge den Boden mit Hornmehl bzw. Hornspänen vor, um den Stickstoffgehalt der Erde zu erhöhen. Zu Rindenmulch raten wir erst ab dem zweiten Standjahr der Stauden.
  • Wichtig: Kompost dient gleichzeitig als Dünger. Wer mulcht, sollte weniger düngen!
  • Hohe Stauden wie Stauden-Sonnenblumen (Helianthus) und solche mit schweren Blüten wie Pfingstrosen (Paeonien) befestigst Du an einer Staudenstütze oder einem Pflanzstab. So verhinderst Du, dass Sie umknicken oder schief wachsen. Staudenstützen bringst Du im Frühjahr an, solange die Pflanzen noch niedrig sind.

Die meisten Stauden kommen ohne zusätzlichen Nährstoffe aus. Vorausgesetzt, Du hast Sie am richtigen Standort gepflanzt. Dennoch kann es hin und wieder hilfreich sein, Dünger ins Staudenbeet einzuarbeiten, z. B. um einen ausgelaugten Boden zu reaktivieren.

Der optimale Zeitraum, um Deine Stauden zu düngen, liegt zwischen März und September. Die restlichen Monate sind die Temperaturen für die Bodenlebewesen, die ihn zersetzen, meist zu niedrig. Bleibt zu viel des Düngers ungenutzt, würde das aufgrund einer zu hohen Konzentration an Stickstoff unser Grundwasser mit Nitrat verunreinigen. Besser also, Du düngst nur bei Bedarf.

Tipp: Bei empfindlichen Stauden wie der Buschmalve (Lavatera) genügt es, wenn Du sie einmalig im Frühjahr mit einem Volldünger düngst. Starkzehrer wie z. B. der Flammenblume (Phlox) und Stauden, die in Sandböden wachsen, wiederum vertragen eine Nachdüngung im Juni.

Generell gilt beim Düngen Deiner Stauden die Faustregel: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Bei den meisten fest verwachsenen Staudenbeeten bedeutet das, dass Du sie höchstens einmal jährlich im März nach dem Rückschnitt und Jäten der Beete düngst. Außer bei Steppen- und Präriestauden. Hier reicht es, wenn Du sie max. alle paar Jahre mit neuen Nährstoffen versorgst.

Je nach Pflanzenart ist ein organischer Dünger (z. B. für Steppen- und Präriestauden) oder ein mineralischer Staudendünger geeignet. Arbeite ihn gut in die Erde ein und gieße ggf. die Erde an. Das fördert die Düngewirkung.

Schattenliebende Stauden wie Eisenhut (Aconitum) oder Herbst-Anemonen (Anemone), die unter Gehölzen oder an Gehölzrändern wachsen, sind mit einer regelmäßigen Zugabe von Lauberde oder etwas Rindenkompost ausreichend bedient.

Eine natürliche Düngevariante ist ein gut abgelagerter Gartenkompost. Dieser sollte 1–4 Jahre alt sein. Du kannst ihn einmal im Frühjahr zur Bodenverbesserung oder vor der Neuanpflanzung im Staudenbeet ausbringen.

stauden giessen

Du lässt niemanden auf dem Trockenen sitzen. Erst recht nicht Deine Stauden.

  • lieber seltener, dafür durchdringend wässern
  • immer direkt auf den Boden zielen – das Laub lässt Du trocken
  • je weniger Wurzeln die Staude im Verhältnis zur Verdunstungsfläche hat, desto regelmäßiger und ausgiebiger musst Du gießen

Junge Stauden solltest Du die ersten Monate nach der Pflanzung, je nach Witterung, etwa alle 2–3 Tage kräftig gießen. Ältere Stauden brauchen für gewöhnlich nur in extremen Trockenphasen Wasser. Dass Deine Pflanzen durstig sind, erkennst Du am Laub. Zuerst wird es blass, dann hängt es schlaff herunter. Wenn Du rechtzeitig gießt, raffen sich die Stauden schnell wieder auf.

Die beste Tageszeit zum Gießen Deiner Stauden ist am Morgen. Zur Mittagsstunde würde das Wasser zu schnell verdunsten, während ein feuchtes Beet am Abend Nacktschnecken anlockt und Pilzkrankheiten begünstigt.

Wichtig: Nicht wundern. Manche Stauden reagieren zeitverzögert mit gelben bzw. braunen Blättern und Laubabfall auf die Trockenheit.

Jungpflanzen kannst Du etwa 1 l Wasser geben.

Bei älteren Pflanzen legst Du nach einer langen Hitze- bzw. Trockenphase den Gartenschlauch für ca. 10 min ans Beet und lässt den Boden um die Pflanzen herum beregnen.

Es gibt natürlich Stauden, die auf trockene Standorte spezialisiert sind und bei richtiger Pflanzung nur wenig Wasser benötigen. Dazu gehören mediterrane Sorten, graublau belaubte Stauden oder solche mit einer Wachsschicht auf den Blättern.

Das Wasserbedürfnis vieler Stauden kannst Du an ihren Blättern ablesen. Eine Übersichtstabelle findest Du hier.

Laubart Wasserbedarf
Wenig, kleines und hartes Laub wenig bis gar nicht gießen
Großes, weiches und hellgrünes Laub öfter gießen
Graulaubige Pflanzen, inkl. Verdunstungsschutz wenig gießen
Blatt mit Wachsschicht (z. B. Iris), inkl. Verdunstungsschutz wenig gießen
Dicklaubige Pflanzen (Sukkulente, Sedum und Sempervivum); gut auf Trockenheit eingestellt wenig gießen
Üppiges Laub viel gießen

Die meisten Stauden sind winterfest und treiben mehrjährig aus. Viele bodennahe Sorten sind zudem immergrün und zeigen das ganze Jahr Blätter.

Dass das funktioniert, liegt daran, dass die Pflanzen ihre Energie über den Winter in sogenannten Überdauerungsorganen bündeln. Diese können über oder unter der Erde liegen, z.B. in Form von Rhizomen, Knollen, Zwiebeln oder Stolonen (Ausläufern). Abgestorbene Pflanzenreste solltest Du deshalb erst ab Anfang März entfernen. Sie schützen die Stauden vor der Kälte.

Tipp: Empfindliche Stauden und Jungpflanzen deckst Du zusätzlich mit Tannenreisig oder einem Gartenvlies ab.

Diese Stauden sind robust:

  • Kugeldistel (Echinops ritro)
  • Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
  • Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)
  • Katzenminzen (Nepeta x faassenii, Nepeta racemosa)
  • Herbstastern (Aster novae-angliae, Aster novi-belgii)
  • Farne (Athyrium filix-femina, Dryopteris filix-mas)
  • Ziergräser (Calamagrostis x acutiflora, Molinia)

Altes Laub ist ein guter Winterschutz für Stauden. Deshalb solltest Du sie im Herbst nur in Ausnahmefällen zurückschneiden (z.B. bei einem Pilzbefall) und das Laub erst abräumen, wenn die Frostgefahr vorüber ist.

Immergrüne Stauden, wie u. a. Wermut (Artemisia), Salbei (Salvia officinalis) oder Thymian (Thymus), kannst Du in schneearmen Wintern mit Dauerfrösten zusätzlich mit einer dünnen Laubdecke oder Tannen- bzw. Fichtenreisig abdecken. Die Stauden erfrieren zwar nicht, können unter der Wintersonne aber vertrocknen.

Wichtig: Leg die Schutzdecke nur so lange wie nötig auf das Staudenbeet. Bei warmer Witterung befördert sie Pilzerkrankungen und Mäusebefälle.

Läuse sitzten meistens ab Juni im Staudenbeet. Da kommt man als Gärtner nicht drum herum. Meistens reicht es, wenn Du die Insekten mit einem Taschentuch abstreifst oder die befallenen Pflanzenteile abschneidest. Im Sommer, wenn die Anzahl von Nützlingen wie den Marienkäfern zunimmt, löst sich das Problem oft von selbst. Die haben die Läuse im wahrsten Sinne zum Fressen gern. Willst Du nicht solange warten, gibt es für Dich mehrere Möglichkeiten.

1. Viele Macher schwören auf Knoblauch. Setze ein paar Zehen ins Beet oder in den Topf. Der Geruch vertreibt die Läuse im Nu.

2. Besprühe die befallenen Staudenblätter mit einer selbst gemachten Pflanzenjauche. Das riecht nicht unbedingt gut, ist aber wirksam. Sowohl eine Brennnessel- als auch Rainfarnjauche ist denkbar.

Hier die Rezepte:

  • Für die Brennnesseljauche benötigst Du 500 g frische oder 200 g getrocknete Brennnesselblätter. Schneide sie klein und gib sie in einen Eimer mit ca. 5 l Wasser. Nach dem Umrühren kannst Du etwas Kompost oder Gesteinsmehl dazumischen. Das wirkt geruchshemmend. Decke den Eimer mit einem Jutesack ab und lass den Mix zwei Wochen lang gären. Denk dran, zweimal täglich umzurühren. Sobald keine Blasen mehr aufsteigen, ist die Jauche fertig. Seih die Blätter ab, füll die Jauche in eine Sprühflasche und verdünne sie im Verhältnis 1:10 mit Wasser. Damit sprühst Du die befallenen Stauden ein.
  • Für die Rainfarnjauche benötigst Du 30 g Blüten auf 1 l Wasser. Lass die Jauche 30 min ziehen, bevor Du die Pflanzenteile abseihst und die Jauche unverdünnt auf die befallenen Stauden sprühst. Aber Achtung: Setze die Rainfarnjauche in Maßen ein. Sie schadet nicht nur den Blattläusen, sondern auch den Nützlingen.

3. Alternativ kannst Du Deine Stauden mit einem biologischen Schädlingsabwehrmittel auf Rapsöl- oder Kaliseifen-Basis besprühen.

Eine der größten Plagen im Staudenbeet sind Schnecken. Manche Arten wie der Rittersporn (Delphinium) haben es den Biestern besonders angetan. Da werden die Wurzeln noch vor dem Austrieb abgefressen. Um die Schnecken schnellst möglich aus Deinem Beet zu vertreiben, solltest Du frühzeitig Abwehrmaßnahmen ergreifen.

Schneckenschutz im Staudenbeet:

1. Sobald im Frühjahr der letzte Schnee geschmolzen ist, streust Du um die Beete breitflächig Kalk und Sägemehl aus. Schnecken vertragen keinen Kalk und meiden raue Oberflächen. Denk daran, bei Regen nachzustreuen.

2. Wenn es schnell gehen soll, kannst Du ein Abwehrband aus Kupfer um die Pflanze auslegen. Schnecken meiden i.d.R. den Kontakt mit dem Band.

3. Alternativ stellst Du einen Schneckenzaun auf. Die abgewinkelten Wände des Schneckenzauns sind für die Tiere schwer zu überwinden. Denk aber daran, alle eingezäunten Schnecken zuvor einzusammeln.

Wir empfehlen, Stauden nicht vor dem Frühjahr zu schneiden. Das alte Laub dient den Pflanzen als Kälteschutz. Eine Ausnahme stellen Stauden-Pfingstrosen. Bei diesen entfernst Du das Laub bodennah, um im Falle eine Pilzerkrankung eine Wiederansteckung zu verhindern. Es genügt, wen Du hier das abgefallene Laub aufsammelst.

Manche Stauden wie die Iris (Sibirica) oder Astern verkahlen über die Jahre von innen. Um die Pflanzen zu verjüngen, gräbst Du sie mit der Grabegabel aus, trennst die frischen Seitentriebe ab und setzt diese ins Beet. Das alte braune Ballenstück entsorgst Du auf dem Kompost.

Andere Stauden wie die Indianernessel (Monarda) oder der Sonnenhut (Echinacea) entwickeln mit der Zeit immer weniger Blüten. In diesem Fall hilft es, die Stauden zu teilen und somit das Blütenwachstum neu anzuregen. Zerteile den Ballen mit der Hand oder dem Spaten und pflanze sie in ein mit Kompost aktiviertes Beet.

Wenn eine Staude zu breit oder hoch wird, sodass sie ihren Beetnachbarn denn Platz bzw. die Show stiehlt, ist es Zeit sie umzutopfen.

Stauden umpflanzen: wann?

  • Frühlingsblüher im Herbst
  • Herbstblüher im Frühling
  • Sommerblüher im Frühling oder Herbst

Stauden umpflanzen: wie?

Der Umfang der Blätter bildet den Radius. Mit der Grabegabel oder der Gartenschaufel stichst Du kreisförmig um den Blätterradius in die Erde und hebst die Staude heraus. Wichtig ist, dass Du die Staude im neuen Pflanzloch genauso tief wie im alten einsetzt und durchdringend angießt.

Tipp: Du kannst das Pflanzloch zuvor mit Kompost oder Hornspänen aufbereiten und zum Gießen einen Gießrand um die Staude formen.

Stauden im Garten sind äußerst robust, vielseitig, langlebig und nützlich, da sie Insekten anziehen und teilweise auch essbar sind. So hast Du, sobald sie einmal gepflanzt sind, direkt mehrere Jahre Freude an den Pflanzen.

Damit Dein Staudenbeet möglichst harmonisch ist, solltest Du die Wahl Deiner Stauden aufeinander abstimmen. Sie sollten sowohl in Blütezeit, als auch in Standortansprüchen und Farben zusammenpassen. Hier sind ein paar beispielhafte und schöne Kombinationen:

  • Pracht-Storchschnabel, Pfingstrosen, Türken-Mohn und Frauenmantel
  • Purpur-Wiesenkerbel, Purpurglöckchen und Sterndolde
  • Steppen-Salbei, Katzenminze und Kugeldistel

Prinzipiell gibt es bei der Größe Deines Staudenbeets keine Einschränkungen. Du solltest lediglich darauf achten, dass die einzelnen Pflanzen genug Platz zum Wachsen und Gedeihen haben.

Bodendecker im Staudenbeet sind eine gute Möglichkeit, wenn Du Unkraut unterdrücken möchtest und Deinen Boden gleichzeitig vor Erosion schützen willst. Gut geeignet sind z. B. Teppich-Knöterich, Wollziest, Purpurglöckchen oder Bärenfell-Schwingel.

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