Tomaten vorziehen und pikieren
Wenn Du Deine eigenen Tomaten pflanzen möchtest, solltest Du im Frühjahr mit der Anzucht starten. Die Tomatensamen werden dafür in Anzuchtöpfen oder -schalen ausgesät und in der Wohnung auf die Fensterbank gestellt. Manchmal geht das auch im Gewächshaus. Sobald die ersten Tomatenblätter zu sehen sind, musst Du die Tomaten pikieren.
Freiland Tomaten pflanzen
Wenn Du Deine Tomaten draußen pflanzen willst, musst Du sie erst daran gewöhnen, da sie bisher Zimmerpflanzen waren. Stelle die Tomaten etwa 10 Tage vor dem Auspflanzen jeden Tag für einige Stunden an einem schattigen Platz nach draußen. So hilfst Du Ihnen, sich ans Freiland zu gewöhnen. Durch das Abhärten beugst Du vor allem auch Sonnenbrand an Deinen Tomatenpflanzen vor.
Bevor Du Deine Tomaten pflanzen kannst, muss ein geeigneter Standort ausgewählt werden. Tomaten mögen es sonnig und warm. Regen schätzen Tomatenpflanzen nicht, von daher ist ein regengeschützter Standort in einem Gewächshaus, Tomatenhaus oder unter einem Dachvorsprung ideal.
Tomaten sind Starkzehrer, deshalb solltest Du Kompost, Hornspäne, Dünger oder Gartenkalk in den Boden einarbeiten. Dann kannst Du Deine Tomaten ins Gemüsebeet aussetzen.
Achte darauf, dass der Boden nicht zu schwer ist. Bei schwerem Boden bildet sich schnell Staunässe – auch etwas, dass Tomaten nicht lieben.
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Hebe ein Loch für Deine Tomatenpflanze aus. Für einen sicheren Stand, pflanze die Tomate bis zum untersten Blattansatz ein. Der Wurzelansatz ist dann in der Regel 5–10 cm mit Erde bedeckt. Vorteil von dieser Pflanzung ist, dass die Tomate weitere Wurzeln bildet und noch mehr Nährstoffe aufnehmen kann.
Achte im Gemüsebeet auf einen Pflanzabstand von mind. 60 cm, im Gewächshaus von mind. 50 cm. So haben Deine Tomaten genug Platz zum Wachsen und das Risiko von Krankheiten im Gemüsebeet sinkt. Pflanzt Du Deine Tomaten in Reihen, achte auf einen Pflanzabstand der Reihen von 1 m.
Jetzt setze neben die Tomatenpflanze noch einen Tomatenspiralstab oder Holzpfahl ein. Das brauchen in der Regel alle Tomatensorten abgesehen von Buschtomaten. Wenn Du große Tomaten anpflanzt, setze schon beim Pflanzen einen Tomatenpfahl, der die Pflanzen später stützt.
Letzter Schritt beim Tomaten planzen: Angießen.
Tomaten im Topf pflanzen
Garten ist bei Dir Fehlanzeige? Kein Problem. Du kannst trotzdem Tomaten pflanzen – und zwar im Topf. So kannst Du Deine Tomatenpflanzen auch auf Deinen Balkon oder die Terrasse stellen. Besonders geeignete Sorten sind Coktailtomaten und Stabtomaten.
Wichtig beim Tomatenanbau im Topf ist, dass der Blumentopf groß genug für Deine Tomatenpflanzen ist. Denn Tomaten sind Tiefwurzler und brauchen Platz. Demnach sollte Dein Blumentopf einen Durchmesser von 30–40 cm und mind. 15 l Fassungsvermögen haben. Entscheidend ist ein Bodenloch, damit Regenwasser ablaufen und Staunässe gar nicht erst entstehen kann.
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Tomaten im Topf haben ähnliche Ansprüche wie die Tomaten im Freiland: Nimm Deinen Topf und fülle ihn etwa zur Hälfte mit Tomatenerde. Du kannst 1–2 Hände Sand oder etwas Blähton auf die Erde geben und alles gut vermischen. Das sorgt für einen durchlässigen Boden. Du kannst direkt noch Hornspäne mit in den Topf geben, damit Deine junge Tomatenpflanze gut versorgt ist.
Die ersten Blätter sollten beim Einpflanzen in den Topf gerade noch so aus der Erde ragen. Das sorgt dafür, dass die Tomate im Topf sicher steht und mehr Wurzeln bildet.
Knipse dann die ersten Blätter ab. Die Gefahr ist sonst zu groß, dass sie beim Gießen nass werden und Du Dich mit Krautfäule rumschlagen musst. Versenke jetzt noch direkt einen Tomatenstab tief in Deinen Blumentopf, damit Du die Tomatenpflanzen beim Wachsen immer wieder anbinden kannst.
Du bist fertig. Deine Tomate im Topf ist gepflanzt. Raus auf Balkon und Terrasse darf der Topf allerdings erst, wenn die Eisheiligen vorbei sind.
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Standort für Tomaten im Topf
Deine Tomaten im Topf brauchen auf Balkon oder Terrasse den richtigen Standort: Ideal ist ein Platz direkt an der Hauswand mit viel Sonne und Schutz vor Regen. Denk dran, Deine jungen Tomatenpflanzen erst langsam an die Sonne zu gewöhnen. Auf einem Südbalkon kann die Mittagshitze im Hochsommer schon mal zu Sonnenbrand bei Deinen Tomaten führen. Etwas Schatten durch eine Markise oder Sonnenschirm kann da nicht schaden.
Tomatenpflanzen pflegen
Damit Du eine ordentliche Tomatenernte einfahren kannst, gibt es ein paar Faktoren in der Pflege der Tomatenpflanzen, die entscheidend sind:
Dazu gleich mehr.
Grundsätzlich gilt: Tomaten sollten niemals Temperaturen von unter 10 °C ausgesetzt sein. Bilden Deine Tomatenpflanzen Ende August noch Blüten, entferne sie. Die Reifezeit bis zum Frost ist zu kurz.
Vor allem in einem heißen Sommer brauchen Tomaten viel Wasser – allerdings sind Tomaten etwas empfindlich. Deshalb haben wir hier einige Tipps für Dich, damit Du Deine Tomaten richtig gießen kannst:
- Gieße regelmäßig, langsam und immer von unten. Werden die Blätter der Tomate nass, steigt das Risiko einer Pilzerkrankung stark an.
- Wenn möglich gieße Deine Tomaten mit Regenwasser. Bist Du auf Leitungswasser angewiesen, achte darauf, dass es abgestanden und nicht zu kalt ist.
- Morgens ist der perfekte Zeitpunkt zum Gießen Deiner Tomaten.
- Achte darauf, dass der Boden immer nur oberflächlich antrocknet, aber grundsätzlich feucht bleibt.
- Tomaten im Topf, die Du auf Deinem Balkon stehen hast, brauchen im Sommer tendentiell mehr Wasser als Tomaten im Freiland.
- Im Beet kannst Du neben jeder Tomatenpflanze auch einen kleinen Tontopf ohne Bodenloch eingraben. Gieße das Wasser direkt in den Tontopf. Der poröse Ton gibt nach und nach Wasser an den Boden ab.
Tomaten sind Starkzehrer. Der Name lässt es schon vermuten: Tomaten entziehen dem Boden viele Nährstoffe. Deshalb ist es auch so wichtig, Deine Tomaten zu düngen – und zwar schon beim Pflanzen.
Beim Pflanzen kannst Du Dich z. B. für Kompost entscheiden oder Hornspäne in die Erde einarbeiten.
Sobald Deine Tomaten Blüten bilden, dünge alle 14 Tage mit organischem Tomatendünger. Du kannst auch auf selbst gemachte Brennnesseljauche zum Düngen setzen. Dann musst Du Dich aber auf einen strengen Geruch einstellen.
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Tomaten ausgeizen
Damit Du später einen hohen Ertrag hast, solltest Du Deine Tomate ausgeizen. Dabei entfernst Du die so genannten Geiztriebe in den Blattachseln. Wie das genau geht, erfährst Du in unserem Ratgeber.
Kraut- und Braunfäule bei Tomaten
Es fängt mit braunen Flecken an den Blättern und den Stängeln Deiner Tomaten an. Doch dabei bleibt es leider nicht. Die Blätter werden schwarz, vertrocknen und fallen ab. Deine Tomatenpflanzen haben Kraut- und Braunfäule. Was Du dagegen tun kannst, erfährst Du in unserem Ratgeber.
Tomaten ernten
Tomaten veredeln
Du fragst Dich, was Tomaten veredeln bedeutet? Beim Veredeln setzt Du – etwas vereinfacht gesagt – zwei Tomatenpflanzen zu einer neuen, optimierten Tomatenpflanze zusammen. Ziel ist es, eine Tomatenpflanze zu erschaffen, die mehr Ertrag bringt. Experten sagen, dass veredelte Tomaten bis zu 40 % mehr Ertrag bringen können.
Tomaten veredeln – so geht's:
- Beim Veredeln gibt es eine sogenannte Unterlage, also die Basis der Tomatenpflanze, und eine Edelsorte. Säe Unterlage und Edelsorte aus. Je nach Sorten musst Du die Samen zeitgleich aussäen oder zeitlich versetzt.
- Lass Unterlage und Edelsorte wachsen, bis sie etwa 10 cm hoch sind und jede Pflanze 3–4 gut entwickelte Laubblätter hat.
- Die Unterlage schneidest Du mit einem scharfen Messer direkt unter dem ersten Blattansatz. Achte auf einen waagerechten Schnitt. Den abgeschnittenen Teil kannst Du im Biomüll entsorgen. Die Unterlage stellt quasi die Wurzel Deiner optimierten Tomatenpflanze.
- Für die Veredlung von Tomaten gibt es spezielle Keramikstäbchen. Stecke das Stäbchen in den Trieb der Unterlage.
- Durchtrenne jetzt den Stängel der Edelsorte und setze den abgeschnittenen Trieb auf das Keramikstäbchen. Die Schnittstellen müssen sich berühren.
- Befeuchte Deine optimierte Tomatenpflanze mit einem Zerstäuber und setze sie in ein Gewächshaus oder unter eine Glashaube und lasse die Pflanzen zusammenwachsen.
- Nach etwa einer Woche kannst Du damit anfangen, die Glashaube anzuheben. Jeden Tag ein bisschen länger. Nach einer weiteren Woche sollten Unterlage und Edelsorte fest zusammengewachsen sein.
Sollte es nicht klappen, greife als Alternative auf hochwertige unveredelte Sorten wie 'Delicacy' für Gewächshaus und Hochbeet oder 'Romelio' zurück, wenn Du Tomaten im Topf anpflanzen willst.
Unveredelte Tomaten solltest Du übrigens max. zweitriebig ziehen und nicht mehr als 5–6 Rispen auf ein Mal reifen lassen.
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Tomaten pflanzen: häufige Fragen
Was brauchen Tomaten zum Wachsen?
Tomaten brauchen Sonne sowie im Idealfall ein Dach, das sie vor Regen schützt. Im Sommer brauchen Tomaten viel Wasser und als Starkzehrer zum Wachsen auch noch Dünger.
Was mögen Tomatenpflanzen nicht?
Tomaten mögen keinen Schatten. Achte auf einen sonnigen Standort. Genau so wichtig wie die Sonne ist ein durchlässiger, nährstoffreicher Boden. Denn wenn Tomaten eins so gar nicht abkönnen, dann ist das Staunässe. Wichtig ist auch der richtige Pflanzabstand.
Was Tomatenpflanzen auch gar nicht mögen, ist von oben gegossen zu werden. Gieße immer langsam und regelmäßig von unten und achte darauf, die Blätter nicht nass zu machen. Damit beugst Du auch der Kraut- und Braunfäule vor.
Was für eine Erde brauchen Tomaten?
Ideal ist Tomaten- und Gemüseerde.
Wie bekomme ich mehr Tomaten?
Veredelte Tomatenpflanzen bringen bis zu 40 % mehr Ertrag im Vergleich zu unveredelten Tomatenpflanzen.
Ansonsten ist wichtig, dass einfach alle Voraussetzungen stimmen: Der richtige Boden, der richtige Standort und die richtige Pflege inklusive gießen, düngen und ausgeizen.
Sind Tomaten einjährig oder mehrjährig?
Tomaten brauchen vor allem viel Licht und Wärme. Deshalb sind Tomaten in Deutschland einjährig.
Kann ich Tomaten noch im August pflanzen?
Leider nein, um Tomaten zu pflanzen ist der August zu spät. Wenn Du im August noch Gemüse anbauen willst, halte Dich an Herbst- und Wintergemüse wie Grünkohl.
Tomaten Jungpflanzen solltest Du immer schon im Mai nach den Eisheiligen pflanzen.
Sind alte Tomantensorten samenfest?
Ja, alte Tomatensorten sind samenfest. Du kannst aus den Samen einer Pflanze neue Tomatenpflanzen ziehen. Zu den alten Tomatensorten gehören z. B. Andenhorn, Berner Rose, Goldene Königing, Ochsenherz, Moneymaker, Schwarze Krim und Saint Pierre. Sie stammen alle von den ursprünglichen Tomatensorten ab, die bis ins 19. Jahrhundert aus Mittelamerika zu uns kamen.