Anleitung

Vinylboden kleben

Du kniest für niemanden. Nur für Dein Vinyl. Vinylboden ist wärmedämmend und pflegeleicht. Der elastische Bodenbelag sorgt zudem für eine gute Schallisolierung. Gute Gründe, die für die Verlegung sprechen. Erfahre hier, wie Du Vinylboden kleben kannst.

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1 Tag
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1–2
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Vinylboden kleben: selbstklebend oder zum verkleben?

Wenn Du Deinen Vinylboden nicht schwimmend verlegen willst, bleibt Dir die Wahl zwischen selbstklebenden Vinyldielen und Dielen zum vollflächigen verkleben. Beim selbstklebendem Vinylboden ist der Trockenkleber auf der Vinyldiele aufgetragen. Du brauchst keinen separate Kleber und kannst direkt loslegen. Einfach Trägerfolie auf der Rückseite abziehen, Diele ausrichten und festkleben. Fertig. Wenn Du Vinylboden vollflächig verkleben willst, verlegst Du die Dielen in ein Nassbett. Bei dieser Variante wird der Vinylkleber mit einer Zahnspachtel auf den Untergrund aufgetragen und die Dielen werden anschließend eingeklebt.

Beide Varianten verfügen über eine geringe Aufbauhöhe von 2 bis 3 mm. Ein weiterer Vorteil: Da die Vinyldielen nicht durch ein Klicksystem miteinander verbunden sind, kannst Du einzelne Dielen austauschen, sollte mal eine beschädigt sein.

Vinyldielen Vorteile Nachteile
Vinylboden selbstklebend
  • schnelle und einfache Verlegung
  • kein separater Kleber notwenig
  • begrenzte Klebekraft, Vinyldielen können sich lösen
  • wenig hitzeresistent
  • Fugenbildung bei Materialabnutzung
  • Untergrund muss absolut eben und sauber sein
Vinylboden zum verkleben
  • sehr gute Schallisolierung
  • hält hohen Belastungen stand
  • durchgehende Verlegung, ohne zusätzliche Dehnungsfugen
  • für Fußbodenheizung geeignet
  • dehnt sich bei Wäre kaum aus
  • anspruchsvolle Verlegung
  • gute Untergrundvorbereitung notwendig
  • Vinyldielen können nicht einfach aufgenommen werden, das Entfernen ist zeit- und kostenintensiv
  • Vinyldielen können nicht wiederverwendet werden

Selbstklebende Vinyldielen verlegen

Material
    Werkzeuge
      Material- und Werkzeugliste

      Vinylboden selbstklebend verlegen: So geht's

      Vinyl kleben: Sockelleiste entfernen

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      Zuerst wird die alte Sockelleiste entfernt. Falls die alte Sockelleiste angeklebt ist, kann dabei die Farbe oder Tapete über der Sockelleiste einreißen. Um das zu verhindern wird die Tapete bzw. die Farbe oberhalb der Sockelleiste mit einem Teppichmesser eingeschnitten. Verwende zum Abhebeln der alten Sockelleiste einen stabilen Spachtel oder einen Stechbeitel. Wenn die Leiste abgehebelt ist, zieht man die Nägel heraus, sonst besteht Verletzungsgefahr. Übergangsprofile an den Türen werden entfernt – verwahre sie aber, denn Du kannst sie wieder verwenden.

      Alten Bodenbelag entfernen

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      Ein alter Bodenbelag ist als Untergrund für einen neuen nicht geeignet und muss entfernt werden. Schneide ihn dazu mit einem Teppichmesser mit Hakenklinge in schmale Streifen. Dann kannst Du ihn abziehen. Je schmaler die Streifen, desto leichter lassen sie sich abziehen. Den alten Boden kannst Du je nach Menge mit dem Restmüll oder als Sperrmüll entsorgen. Bei großen Flächen lohnt es sich, zum Entfernen des alten Teppichbodens einen Teppichstripper auszuleihen. Schneide die Teppichbahnen in der Breite der Stripper-Klinge in Streifen. Dann fährst Du mit der scharfen Klinge der Maschine mühelos unter den alten Teppich und trennst ihn vom Boden.

      Vinylboden kleben: Untergrundvorbereitung

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      Jetzt werden die verbliebenen Kleberreste des alten Teppichs entfernt. Bei einer kleinen Fläche geht das noch mit einem Spachtel oder einem Stechbeitel, größere Flächen verlangen nach einer Maschine. Entweder nimmst Du einen Exzenterschleifer für den Handbetrieb oder mietest Dir eine Tellerschleifmaschine. Der Schleifstaub und alle losen Teile müssen gründlich entfernt werden. Türen, die in den Raum aufgehen, kannst Du aushängen, dann stören sie nicht. Schütze den Türrahmen mit Kreppband mit Folie.

      Klebevinyl verlegen: Boden grundieren

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      Wenn die Fläche glatt und sauber ist, entscheidet die Wasserwaage, wie es weitergeht. Unebenheiten müssen ausgeglichen werden. Mit Fließspachtel kannst Du die gesamte Bodenfläche in einem Arbeitsschritt glätten und ebnen. Dazu werden umlaufend an den Wänden Randdämmstreifen angebracht, um die Wände zu entkoppeln. Die saubere Bodenfläche wird anschließend grundiert. Verwende für saugfähige Böden Tiefengrund. Trage ihn an den Rändern mit dem Pinsel auf, große Flächen werden gerollt. Den Tiefengrund dann trocknen lassen.

      Boden verspachteln für Klebevinyl

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      Mische die Fließspachtelmasse im angegebenen Mischungsverhältnis an. Du benötigst dazu einen sauberen Mörtelkübel und am besten ein Rührwerk. Die Masse muss klumpenfrei sein. Schütte einen Teil der Masse gegenüber der Eingangstür auf den Boden – beginne in einer Raumecke und unterstütze das Verlaufen mit einer Glättkelle. Gieße immer weiter Masse nach, bis sie sich im Raum gleichmäßig verteilt hat – immer nass in nass arbeiten. Fahre mit einer Nagelwalze über die nasse Fläche, so vermeidest Du Lufteinschlüsse im Fließspachtel.

      Vinylboden kleben: Boden abschleifen

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      Weist die Fläche nach dem Trocknen noch Unebenheiten auf? Dann schleife noch einmal mit dem Exzenterschleifer über diese Stellen. Danach gründlich absaugen und mit Tiefengrund grundieren.

      Untergrund nur mit Nagelsohlen betreten

      Solange der Untergrund nicht vollständig getrocknet ist, kannst Du die Fläche ausschließlich mit Nagelsohlen betreten. Damit kannst Du auf der frischen Masse laufen, ohne Schaden anzurichten. Die Nägel verhindern das Einsinken in die frisch aufgetragene Spachtelmasse.

      Klebevinyl: Materialmenge ermitteln

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      Rechne zuerst die erforderliche Materialmenge aus: Raumlänge mal Raumbreite plus 10 % Verschnitt. Rechne Heizkörpernischen im Raum zu dieser Fläche hinzu. Die Vinyldielen müssen sich vor dem Verlegen 24 Stunden im Verlegeraum akklimatisieren, d. h. an das Raumklima anpassen. Mische sie beim Verlegen aus mehreren Paketen. Verlege dann von der Tür aus, denn das ist die Hauptblickrichtung. Auch wenn die Wände nicht ganz gerade sind – hier muss die erste Reihe exakt gerade verlegt werden. Spanne dazu eine Schlagschnur im rechten Winkel von der Türmitte zur gegenüberliegenden Wand und zeichne damit eine Hilfslinie.

      Vinylboden kleben

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      Der Pfeil auf der Dielenrückseite zeigt die Verlegerichtung an. Sie muss immer gleich sein. Ziehe an der ersten Diele ein Stück der rückseitigen Folie ab und lege die Diele genau an der Hilfslinie an. Dann die restliche Folie weiter abziehen und dabei die Diele am Boden festdrücken.

      Klebevinyl verlegen: Verlegemuster

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      Beginne gleich eine zweite Verlegereihe daneben. So ist es einfacher, den geraden Verlauf einzuhalten. Die zweite Diele wird um mindestens ein Drittel gegenüber der ersten Diele versetzt verlegt. Dadurch entsteht automatisch ein Fugenversatz.

      Vinyl kleben: Dielen zuschneiden

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      An der gegenüberliegenden Wand angekommen, legst Du eine Diele mit Klebeschutzfolie auf die zuletzt verlegte Diele allseits bündig auf. Dazu die Schutzfolie am Rand umknicken, damit sie nicht übersteht. Eine weitere Diele legst Du nun als Schablone oben drauf und schiebst sie bis an die Wand – mit einem Abstand von ca. 2 mm zur Wand. Jetzt kannst Du die mittlere der drei Dielen anritzen und dann abknicken. Diese Diele passt jetzt genau in die Lücke. Du brauchst sie nur noch einzukleben.

      Klebevinyl: Reststück verwenden

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      Der kurze Dielenabschnitt, der vom letzten Arbeitsschritt übrig ist, wird als erste Diele der nächsten Reihe eingeklebt. Komplizierte Zuschnitte am Türrahmen oder in Nischen überträgst Du durch Auflegen einer weiteren Diele oder eines Lineals auf die anzupassende Diele.

      Klebevinyl verlegen: Zuschnitt prüfen

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      Ritze die einzelnen Schnitte nur von der Oberseite an und knicke sie dann entlang der Linien ab. Prüfe, ob der Zuschnitt passt. Dann erst die Folie auf der Rückseite abziehen und den Zuschnitt einkleben.

      Vinylboden kleben um Heizungsrohre

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      An Heizungsrohren überträgst Du die Position der benötigten Löcher auf die Diele und bohrst mit einem Forstnerbohrer die Rohröffnungen heraus. Lege zum Bohren eine Unterlage unter die Diele, z. B. eine Hartschaumplatte. Wähle den Lochdurchmesser etwas größer als den Rohrdurchmesser, dann lässt sich die Diele besser einpassen. Schneide die Stege zwischen den Löchern so auf, dass die Diele über die Rohre gestülpt werden kann.

      Ausschnitte ohne Forstnerbohrer

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      Du kannst die Löcher auch einfach quadratisch anritzen und herausbrechen – wähle die Ausschnitte aber nur so groß, dass sie noch von Heizkörperrosetten abgedeckt werden können. Danach die Stege durchtrennen und die Diele über die Rohre stülpen.

      Vinyl kleben: Endstück anpassen

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      Die letzen Dielen an der Wand werden wieder durch Übereinanderlegen schnell und einfach auf die benötigte Breite gekürzt und eingeklebt. Fertig. Falls jetzt noch komplette und verpackte Dielenpakete übrig sind, kannst Du sie zurückgeben oder – besser noch – als Reserve aufheben, um beschädigte Dielen austauschen zu können.

      Selbstklebende Vinyldiele austauschen

      Falls Du eine Diele austauschen musst, erwärme sie mit einem Föhn. Durch die Wärme löst sich der Kleber, und die Vinyldiele kann herausgenommen werden. Danach einfach eine neue Diele zuschneiden und einsetzen. Fertig.

      Klebevinyl verlegen: Abschlussarbeiten

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      Prüfe vor dem Anschrauben der Sockelleisten, ob die der Wand Leitungen oder Rohre verlegt sind. Ein Ortungsgerät zeigt Dir diese an.

      Vinyl kleben: Sockelleisten anbringen

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      Bei einer Sockelleiste ohne Eckverbindungen schneidest Du die Leiste auf Gehrung. Verwende eine Gehrungsschiene. Auch die Längszuschnitte kannst Du damit zuschneiden. Markiere nun die äußeren Schraubenlöcher ca. 5 cm von den Enden entfernt und halte einen Abstand von ca. 50 cm Abstand zwischen den Schrauben ein. Unterlage unter die Sockelleisten legen und Schraubenlöcher mit dem Holzbohrer in Höhe der Leistenmitte bohren. Leiste an der Wand platzieren und mit einem Steinbohrer durch die Schraubenlöcher die Wand leicht anbohren. Die Leiste zur Seite legen und die Dübellöcher bohren. Bitte Tiefenanschlag an der Bohrmaschine einstellen. Dübel einsetzen und Leisten verschrauben. Zum Schluss das Übergangsprofil verschrauben.

      Vinylboden kleben

      Material
        Werkzeuge
          Material- und Werkzeugliste

          Vinyldielen vollflächig verkleben: So geht's

          Vinylboden kleben: Mittelachse ziehen

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          Eine optimale Flächenaufteilung erreichst Du, indem Du den Raum vor dem Verlegen ausmisst und mittig Markierungslinien anbringst. Am einfachsten geht das zu zweit mit einer Schlagschnur. Die Schnur über die Raumbreite spannen und loslassen. Wenn die Schnur auf dem Boden auftrifft, erzeugt sie eine farbige Linie.

          Vinylkleber auftragen

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          Trage dann den Kleber mit dem vorgeschriebenen Werkzeug, z. B. einem Kleberroller, auf die Bodenfläche auf. Richte Dich dabei nach den Herstellerangaben. Diese geben auch die offene Zeit des Kleber an. Während dieser Zeitspanne kannst Du die Vinyl-Dielen verlegen. Trage nur so viel Kleber auf, wie Du in dieser Zeitspanne verarbeiten kannst.

          Vinyldiele an Markierungslinie ausrichten

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          Lege die Erste Diele in das Kleberbett und richte sie entlang der Markierungslinie in der Mitte aus. Die erste Diele muss exakt sitzen, damit auch die weiteren Reihen gerade werden. Drücke die Diele dann mit einer Andrückrolle in das Kleberbett.

          Klebevinyl verlegen: Laufrichtung beachten

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          Aus Fertigungsgründen haben die Dielen eine Laufrichtung. Diese ist auf der Rückseite der Dielen aufgedruckt. Du solltest die Dielen immer in der gleichen Richtung verlegen. Am besten bereitest Du dir einen Stapel – gemischt aus mehreren Paketen – so vor, dass die Laufrichtung immer gleich ist. Dann musst Du beim Verlegen nicht mehr darauf achten.

          Vinyl kleben: Richtung Wand verlegen

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          Verlege die nächsten Dielen reihenweise in Richtung der Wand. Du kannst erst mit ganzen Dielen arbeiten und die Fläche soweit fertig stellen. Versetze jede zweite Reihe um 15 bis 18 cm. Dann zu der Wandseite hin die Zuschnitte anfertigen und verlegen. Dieses Vorgehen ist rationeller, als in jeder Reihe Zuschnitte anfertigen zu müssen. Lass einen Abstand zur Wand (2 mm).

          Vinylboden kleben: Diele zuschneiden

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          Die letzte Vinyldiele in der Reihe muss nun in der Länge zugeschnitten werden. Das geht am einfachsten, indem Du sie deckungsgleich auf die letzte verlegte Diele legst. Darauf legst Du nun eine dritte Diele bis an die Wand; sie dient lediglich als Maß für den richtigen Abstand und als Schneidekante. Ritze die mittlere Diele mit einem Teppichmesser mit Trapezklinge entlang der obersten Diele an. Lege die oberste Diele beiseite. Die angeritzte Diele kannst Du nun abknicken und mit dem Teppichmesser komplett durchschneiden. Sie passt genau in die verbliebene Lücke. Verlege dann alle weiteren Abschnitte in Deinem Raum.

          Klebevinyl verlegen: Abschlussarbeiten

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          Die letzte Diele Richtung Wand muss ebenfalls geschnitten werden. Die Schnittkante sollte zur Wand zeigen. Lege Dir am besten wieder eine Diele deckungsgleich auf die letzte verlegte Diele und markiere den Zuschnitt mit einer weiteren Diele, die Du Richtung Wand schiebst. Halte auch hier einen Abstand von 2 mm zur Wand ein. Alternativ kannst Du den benötigten Abstand auch mit dem Zollstock abmessen und dann zuschneiden.

          Vinyl kleben: Sockelleisten anbringen

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          Zur fachgerechten Verlegung von Vinyl-Dielen gehören auch Sockelleisten als Randabschluss. Übergänge zu anderen Räumen und Bodenbelägen werden mit Übergangsprofilen ausgeführt

          Anleitung

          PVC verlegen

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