Vor Arbeitsbeginn wird der Materialbedarf ermittelt. Dafür musst Du die Wände und die Decke genau ausmessen. Am einfachsten geht das mit einem Laser-Entfernungsmessgerät. Mit den Maßen hast Du alle Angaben, die Du zum Kauf des Materials in Deinem HORNBACH Markt benötigst.
Wände verputzen
Du hast ausgebaut, renoviert, Schlitze für Steckdosen geklopft, Rohre oder Leitungen verlegt? Dann heißt es jetzt: Wand verputzen! Ran an den Putz, damit die Wand wieder eben wird. Hier erfährst Du Schritt für Schritt alles zum Projekt Wände verputzen und wie Du Decken mit Rollputz bearbeitest.
Wände verputzen: Das brauchst Du
Wand verputzen: Vorbereitung
Bevor Du mit Deinem Projekt Wände verputzen loslegen kannst, musst Du zuerst eine Entscheidung treffen: Welchen Putz nimmst Du? Je nach Einsatzort und -zweck werden verschiedene Putze eingesetzt:
- Kalkzementputz: Dieser universelle Putz wird überwiegend im Außenbereich bei schwerem Mauerwerk (Kalksandstein, Altziegel, Betonsteine) eingesetzt. Für Leichtmauerwerk (Poroton, Porenbeton) gibt es spezielle Leichtputze. Im Innenbereich wird er häufig in Feuchträumen wie Keller oder Bad verwendet.
- Zementputz: Für Flächen mit sehr hoher Feuchtigkeitsbelastung wie Sockelflächen oder in Feuchträumen ist der Zementputz die erste Wahl.
- Gipsputze: Gipsputz darf nur im Innenbereich eingesetzt werden. Er ist vielseitig und kann als Basis für Anstriche, Tapeten oder Fliesen eingesetzt werden.
- Edelputz/Dekorputz: Diese Putze werden als fertige Putze im Eimer oder als mineralische Putze im Sack angeboten. Je nach Produktwahl und Werkzeug kannst Du verschiedene Strukturen erstellen.
Ran an Deine Wand. Jetzt werden Wände verputzt. Los geht´s.
Materialbedarf ermitteln
Raum ausräumen
Räume alles aus dem Raum, was stört. Entferne die Fußleisten und hänge das Türblatt aus. Decke den Boden mit Malervlies ab und lege Milchtütenpapier darüber; so ist er gut geschützt. Verklebe die Bahnen am Rand – und auch miteinander. Drehe anschließend die Sicherung heraus oder lege den FI-Schalter in die Position „Aus“. Prüfe, ob alle elektrischen Anschlüsse im Raum stromlos sind. Erst jetzt dürfen Steckdosen und Lampen entfernt werden – dafür brauchst du einen Fachmann, vor allem, wenn Anschlussdosen entfernt werden müssen. Die Sicherungen bleiben draußen bzw. auf „Aus“, bis Du mit den Arbeiten fertig bist und alle elektrischen Anschlüsse wieder vom Fachmann montiert sind. Klebe alle Steckdosen und Schalter mit Abdeckband ab, die nicht entfernt wurden.
Tapeten entfernen
Du hast noch Tapeten an den Wänden? Die werden jetzt entfernt. Perforiere die Tapeten dazu mit der Igelwalze. Gib Tapetenlöser in ein Drücksprühgerät und fülle es mit Wasser auf. Sprühe die Tapetenflächen mit dem Tapetenlöser ein und lass ihn einwirken. Die Tapeten müssen zum Abziehen nass sein.
Untergrund vorbereiten
Entferne die Tapeten mit einem Malerspachtel. Lässt sich nicht gleich alles ablösen? Dann diese Stellen erneut einsprühen, einwirken lassen und dann die Tapete entfernen. Entferne anschließend den alten Tapetenkleister mit Waschbürste und Spülmittelwasser von Wänden und Decke. Wische die Flächen zum Schluss mit einem Schwammbrett sauber ab.
Schnellputzprofile setzen
Damit Du die Wand verputzen kannst und der Putz über die gesamte Fläche eben und glatt wird, werden alle 40 bis 60 cm Schnellputzprofile gesetzt; zum Seitenrand mit einem Abstand von je 30 cm.
Markiere die Position der Profile: senkrecht und waagerecht. Der Abstand richtet sich nach der Länge der verwendeten Abziehlatte – sie muss von Schiene zu Schiene reichen und dabei auch den seitlichen Randbereich erfassen.
Putzschäden reparieren
Schlage störende Putzreste mit Hammer und Meißel ab oder trage sie mit dem Gitterrabot ab, damit Du Deine Wände verputzen kannst.
Schnellputzprofile auf Länge anpassen
Kürze die Schnellputzprofile mit Winkelschleifer und Trennscheibe auf Wandhöhe, abzüglich 1 cm Abstand oben und unten.
Schnellputzprofile setzen
Nun werden die Schnellputzprofile gesetzt. Nässe dazu die Wand an den Markierungen mit einem Drucksprühgerät vor. Rühre dann den Eckschienenmörtel nach Packungsangabe an.
Trage einige Batzen Mörtel im Abstand von 30 bis 40 cm auf die Wand auf. Drücke die Profile dann in die Mörtelbatzen und richte sie mit der Wasserwaage senkrecht aus. Zueinander müssen sie exakt auf einer Höhe sein – prüfe das mit der Abziehlatte und berücksichtige dabei die gewünschte Putzstärke (z. B. 15 mm): Das ist der Abstand von der vorderen Profilkante bis zur alten Wand.
Eckschienen setzen
Setze an den Fenstern die Eckschienen. Sie erleichtern das Verputzen an den Ecken und schützen die Kanten später vor Beschädigungen. Wird die Nische unter dem Fenster später zugemauert? Dann setze die Schienen nur im oberen Bereich.
Deckenputz anbringen
Möchtest Du nicht nur die Wände verputzen, sondern auch die Decke verputzen? Dann bringe ringsum an der Decke ein selbstklebendes Putzband an – es trennt den Deckenputz vom Wandputz und verhindert so Spannungsrisse.
Wände verputzen: Arbeitsschritte
Wand verputzen: Putz auftragen
Jetzt wird der eigentliche Putz aufgetragen. Nässe dafür die Wand wieder vor. Mische anschließend den Putz sackweise im Mörtelkübel an. Trage im ersten Abschnitt den Putz mit der Glättekelle von unten nach oben auf die Wand auf – etwas dicker, als die Schnellputzprofile hoch sind.
Putz abziehen
Ziehe den Putz mit der Abziehlatte von unten nach oben über die Schnellputzprofile ab. Lassen sich die Randbereiche mit der Abziehlatte schwer bearbeiten? Dann arbeite hier mit dem Fassadenspachtel nach. Arbeite auf die gleiche Weise Abschnitt für Abschnitt bis zum Ende.
Ecken und Fenster ausarbeiten
Arbeite an den Ecken wie der Fensterlaibung mit der Glättekelle. Halte an der waagerechten Kante der zugemauerten Heizkörpernische eine Abziehlatte dagegen, dann gelingt die Kante besser. Darüber wird später die Fensterbank gesetzt.
Reinige die Werkzeuge und lass den Putz anziehen – sobald die Oberfläche angesteift ist, wird sie mit dem Gitterrabot geglättet. Mit dem Gitterrabot wird auch die Sinterschicht von der Oberfläche entfernt; dadurch ist die Fläche gut vorbereitet für die nächste bzw. endgültige Wandbeschichtung.
Prüfe die Wandfläche mit einer Richtlatte. Ist irgendwo noch zu viel Putz aufgetragen? Dann nimm das überschüssige Material jetzt mit dem Gitterrabot wieder herunter.
Trocknungsphase Kalkputz
Kalkputz darf nicht zu schnell trocknen, weil er sonst aufbrennen kann und dann nicht richtig aushärtet. Darum musst Du die Fläche in der Trocknungsphase eventuell noch einmal nässen.
Decke verputzen: Arbeitsschritte
Decke verputzen: Vorbereitung
Die Decke muss für das Verputzen mit Rollputz vorbereitet werden. Entferne zuerst Tapetenreste, Staub und Schmutz, danach auch das Putzband: Schneide es ringsum an der Deckenkante mit dem Abbrechmesser ein und zieh es ab. Spachtle anschließend alle Löcher und Risse zu.
Plattenstöße von Trockenbauplatten werden mit Fugenband armiert, damit es später nicht zur Rissbildung kommt. Mische dazu Holzleim mit etwas Wasser, streiche damit über die Plattenstöße und bette das Fugenband darin ein. Überstreiche das Fugenband anschließend noch einmal mit dem Leimgemisch. Lass die Armierung danach trocknen.
Fuge verspachteln
Wenn die Armierung trocken ist, wird die Fuge auf beiden Seiten gut 20 cm breit mit Spachtelmasse überspachtelt. Wenn auch die Spachtelmasse getrocknet ist, die Fläche mit einem Schleifgitter glätten und abfegen.
Grundierfarbe und Rollputz anbringen
Nun wird noch die Putzgrundierfarbe aufgetragen. Sie sorgt für eine gleichmäßige Oberfläche. Mische die Farbe gut durch und trage sie mit dem Farbroller auf. Wenn die Farbe durchgetrocknet ist, wird mit einem Langflorroller der Rollputz aufgetragen. Mach die Rolle dazu nass und tauche sie tief in den Putz im Eimer ein. Roll die Decke damit so lang, bis eine gleichmäßige Struktur sichtbar wird.
Beim Rollputz gibt es verschiedene Strukturvarianten. Mit einem Flächenstreicher erzielst Du beispielsweise eine Streichputzoptik. Mit der Schaumstoffrolle oder dem Erbslochroller erhältst Du wieder andere Strukturen. Ein feiner Rollputz wird dagegen nur glatt aufgerollt.
Reste von farbigem Putz aufbewahren
Bei farbigem Putz ist es immer gut, wenn Du nach dem Verputzen eine kleine Menge Pulver aufbewahrst, um für spätere Reparaturarbeiten gerüstet zu sein. Putzschäden lassen sich damit gut beheben. Beachte jedoch die Haltbarkeit des Putzes (üblicherweise 6 Monate).