Was sind Wollläuse?
Wollläuse, auch Schmierläuse oder Wurzelläuse genannt, sind weiß und zwischen 3-5 mm groß. Ihre Oberfläche ist mit einer pulverigen Wachsschicht mit watteartigen Fäden geschützt. Sie bauen vor allem an den Blattachsen weiße, klebrige Nester und überziehen die Blätter mit einer klebrigen Schicht sowie kleinen weißen Punkten.
Das größte Problem ist, dass die Schädlinge den Pflanzensaft der Zimmerpflanze aussaugen und sie dadurch schwächen. Außerdem enthält ihr Speichel einen Giftstoff, der der Pflanze schadet.
Unterschied Blattläuse
Blattläuse sind im Gegensatz zu Wolläusen grün, schwarz, braun oder rot. Außerdem treten bei Blattläusen keine weißen Gespinste auf.
Wollläuse erkennen
Neben ihrem typischen Aussehen gibt es noch ein paar weitere Anzeichen, an denen Du einen Wolllausbefall erkennen kannst. Hierzu zählen unter anderem:
- Gelbfärbung der Blätter
- Eingerollte oder abgefallene Blätter
- Weiße Gespinste an Blattachsen, auf und unter den Blättern
- Klebriger Honigtau auf der Oberfläche der Blätter
Ursachen von Wollläusen an Zimmerpflanzen
Ein Wolllausbefall ist oft auf falsche Pflege oder das Einschleppen durch neue Pflanzen zurückzuführen. Neue Zimmerpflanzen solltest Du daher immer gründlich kontrollieren, bevor Du sie zu Deinen anderen Pflanzen stellst.
Wollläusen werden zusätzlich durch eine zu trockene und zu warme Luft sowie zu wenig Licht gefördert. Der richtige Standort ist also entscheidend. Denn auch Zugluft kann zu Wollläusen führen.
Wollläuse bekämpfen
Du hast Schmierläuse bei Dir entdeckt? Keine Sorge, Wollläuse bekämpfen ist nicht schwer. Egal, ob Wollläuse Hausmittel, Nützlinge oder Pflanzenschutz. Wir verraten Dir, welche Möglichkeiten es gibt. Generell solltest Du befallene Pflanzen sofort von den gesunden trennen. So verhinderst Du ein Übergreifen.
Nicht immer muss Du direkt zur Chemiekeule greifen. Es gibt einige Hausmittel gegen Wollläuse wie z. B. Spülmittel. Mische es einfach mit einer Schale voll Wasser und wasche dann Deine Pflanze damit ab. Der Spüli-Film hilft dir, die klebrigen Wollläuse besser abwischen zu können und zusätzlich finden verbleibenden Schädlingen keinen richtigen Halt mehr.
Ein weiteres Hausmittel ist Alkohol. Dafür den Alkohol mit einem Wattestäbchen auf die Wollläuse auftragen. Dadurch werden die Schädlinge getötet.
Hast Du es schon mal mit Zitronensaft versucht? Zitronensaft hat natürliche antiseptische Eigenschaften, die gegen Wollläuse helfen können. Mische dafür einfach Zitronensaft mit Wasser und sprühe die Lösung auf die betroffenen Pflanzenteile. Aber Achtung, achte darauf, die Mischung nicht zu stark zu machen, ansonsten kannst Du die Zimmerpflanze schädigen.
Glasreiniger gegen Wollläuse
Glasreiniger enthält Ammoniak, was Wollläuse abtötet. Sprühe dafür einfach eine kleine Menge auf ein Tuch und wische die betroffenen Bereiche der Pflanze ab. Aber Achtung, zu viel kann Deine Pflanze schädigen und nicht alle Glasreiniger enthalten Ammoniak.
Wie bei vielen anderen Schädlingen kannst Du auch bei Schmierläusen Nützlinge einsetzen. Nützlinge gegen Wollläuse an Zimmerpflanzen sind z. B. Florfliegenlarven. Die Florfliegenlarven haben zangenartige Kiefer, mit denen sie die Beute ergreifen und ihnen ein giftiges Sekret einspritzen. Danach wird der Schädling ausgesaugt. Übrig bleibt dann nur die leere Hülle. Nach 2-3 Wochen verpuppen die Larven sich. Aus der Puppe schlüpft dann eine erwachsene Florfliege, die danach den Weg ins Freie sucht. Zu kaufen gibt es sie in so genannten „Pappwaffeln". Darüber klebt ein Vlies. Dieses musst Du vorsichtig Stück für Stück abziehen und die Waffel danach über feuchten Papiertüchern kräftig ausklopfen. Dadurch krallen sich die Florfliegen an der Waffel fest. Danach musst Du sie in der Pflanze verteilen. Wollläuse bekämpfen leicht gemacht!
Wenn Nützlinge und Hausmittel gegen Schmierläuse nicht mehr helfen, kannst Du es auch mit einem Pflanzenschutzmittel mit Neemöl versuchen. Darin ist der Wirkstoff Azadirachtin enthalten. Dieser dämmt die Eiablage ein und blockiert die Entwicklung der Larven. Dafür einfach 20 Tropfen pro Liter ins Gießwasser geben und die Pflanzen damit gießen oder je nach Präparat betroffene Stellen einsprühen.
Wollläuse an den Wurzeln
Befinden sich die Schädlinge an den Wurzeln der Pflanze, musst Du diese schnellstmöglich umtopfen. Das alte Substrat solltest Du komplett austauschen und im Biomüll entsorgen. Das Pflanzgefäß musst Du ebenfalls austauschen oder mit Alkohol desinfizieren.
Wollläusen vorbeugen
Damit es gar nicht erst zu einem Schmierlausbefall kommt, gibt es ein paar Dinge mit denen Du Wollläusen vorbeugen kannst. Einerseits solltest Du neue Pflanzen, bevor Du sie zu Deinen anderen Zimmerpflanzen stellst, immer genau auf Schädlinge untersuchen. So kannst Du ein Einschleppen verhindern.
Was außerdem hilft ist regelmäßiges Abwischen Deiner Pflanzen mit einem feuchten Tuch und der richtige Standort. Meide trockene Plätze mit warmer Heizungsluft.
Wollläuse bekämpfen: häufige Fragen
Was hilft schnell gegen Wollläuse?
Schnell gegen Wollläus helfen zum einen Hausmittel wie Seife oder Alkohol sowie Nützlinge wie z. B. Florfliegenlarven. Aber auch Pflanzenschutzmittel auf Neemölbasis können Abhilfe schaffen.
Woher kommen plötzlich Wollläuse?
Meistens sind Schmierläuse bereits vor dem Kauf schon an der neuen Zimmerpflanzen. Ansonsten fördern trockene Heizungsluft, Pflegefehler und ein zu dunkler Standort einen Befall.
Wie lange dauert es bis Wollläuse weg sind?
Mit der richtigen Behandlung sollte sich der Wolllausbefall innerhalb von zwei Wochen erledigt haben.
Kann man Wollläuse mit Milch bekämpfen?
Milch sorgt zwar dafür, dass die Wollläuse ersticken, allerdings wird sie nach einer gewissen Zeit sauer und stinkt – in Innenräumen keine gute Idee.