Sukkulenten: Arten
Sukkulenten kommen ursprünglich aus trockenen Gebieten wie Wüsten oder Steppen. Sie sind es gewohnt, dass nicht immer Wasser zur Verfügung steht. Die Strategie vieler Sukkulenten Arten: Wasser und Nährstoffe in den fleischigen Blättern, Stämmen und Wurzeln speichern und damit so wenig Wasser wie möglich verdunsten lassen.
I. d. R. haben Sukkulente dicke, fleische Blätter. Es gibt aber auch Sukkulenten Arten, die auf kleine Blätter setzen und das Wasser in den Trieben speichern.
Kakteen sind Sukkulenten
Kakteen sind die prominenteste Untergruppe der Sukkulenten. Man unterscheidet Sukkulenten grundsätzlich in „Kakteen“ und die „anderen Sukkulenten“. Das Hauptmerkmal der Kakteen sind ihre Dornen, die aus den kissenähnlichen Aureolen erwachsen. Diese Aureolen fehlen den anderen Sukkulenten, deswegen haben sie keine Stacheln.
Sukkulenten kannst Du nach dem Ort unterscheiden, an dem sie das Wasser speichern. Es gibt drei verschiedene Sukkulenten Arten:
- Blattsukkulenten wie Agaven haben wasserspeicherndes Gewebe in ihren Blättern. So wird das Überhitzen der Blätter verhindert, damit sie nicht austrocknen.
- Stammsukkulenten werden leicht mit Kakteen verwechselt. Sie speichern das Wasser in ihren dicken, gerippten Stämmen und sind so bestens gegen lange Dürren gewappnet. Vertreter dieser Gruppe sind zum Beispiel die Wolfsmilchgewächse.
- Wurzelsukkulenten wie die Sauerkleegewächse gibt es vergleichsweise wenige. Ihr Wasserspeichergewebe liegt unter der Erde, in ihren Wurzeln.
Zu den bekanntesten Sukkulenten gehören z. B. Echeverien, Bogenhanf, Aloe Vera, Pfennigbaum, Gasterien oder die Zebra-Haworthie.
Sukkulenten Pflege
Wie bei allen Zimmerpflanzen ist der richtige Standort auch bei Sukkulenten enorm wichtig. Sukkulenten brauchen viel Licht. Ein Fenster auf der Südseite z. B. ist ideal. Die Wohlfühltemperatur für sukkulente Zimmerpflanzen liegt zwischen 15–23 °C im Sommer und 5–10° C im Winter. Für das Winterquartier bietet sich ein helles Treppenhaus oder ein Wintergarten an.
Im Sommer kannst Du Deine Sukkulenten ins Freie stellen. Du solltest ihnen eine kurze Eingewöhnungszeit im Halbschatten zugestehen, damit sie sich an die hohe Lichtintensität gewöhnen können und nicht sofort einen Sonnenbrand bekommen.
Einen gelegentlichen Regenschauer stecken die Sukkulenten gut weg, sollte es aber viel regnen, musst Du Deine Sukkulenten schützen. Sinken die Temperaturen unter 15 °C solltest Du Deine Sukkulenten wieder in Deine Wohnung holen.
Obwohl Sukkulenten gut mit Trockenheit umgehen können, kommen auch sie nicht ohne Wasser aus. Sie aber einfach in die normale Gießroutine einzubinden und ihnen jedes Mal Wasser zu geben wie etwa anderen Pflanzen, könnte schief gehen. Deshalb findest Du hier alles Wichtige zum
Sukkulenten brauchen nicht viele Nährstoffe, trotzdem solltest Du sie hin und wieder düngen. Wichtig ist, dass Du den richtigen Dünger wählst und bestimmte Ruhephasen einhältst, indem Du auf Dünger verzichtest. Hier findest Du die Infos zum
Sukkulente wächst steil in die Höhe?
Deine Sukkulente wächst statt flach am Boden steil in die Höhe und der Stamm wird immer wackeliger? Bekommen Sukkulenten nicht genug Licht, strecken sie sich der Lichtquelle entgegen. Deshalb ist der richtige Standort für Sukkulenten auch so wichtig.
Sukkulenten gießen
Mit diesem Wissen ist auch klar, dass sich Sukkulenten in einem geschlossenen Flaschengarten nicht unbedingt wohl fühlen. Ein offenes Gefäß wie ein Terrarium ist aber ideal, um mehrere Sukkulenten zu pflanzen und damit ein lebendes Kunstwerk zu schaffen.
Sukkulenten düngen
Das bedeutet: In der Wachstumsphase kannst Du Deine Sukkulenten düngen. Allerdings nur etwa ein Mal im Monat. Düngst Du Deine Sukkulenten zu häufig, werden die Triebe weich – und damit schwach.
Für einen angemessenen Nährstoff-Kick verwende immer speziellen Sukkulenten- oder Kakteendünger.
Sukkulenten umtopfen
Die meisten Sukkulenten Arten musst Du nur alle 2–3 Jahre umtopfen, weil das Substrat dann an Struktur verliert. Hat Deine Sukkulente kaum noch Platz im Topf oder ist die Erde komplett durchgewurtzelt, ist das ein sicheres Zeichen, Deine Sukkulente umzutopfen. Die beste Jahreszeit dafür ist der Frühling, wenn langsam die Wachstumsphase beginnt.
Zwei Dinge gibt es beim Sukkulenten Umtopfen zu beachten: das richtige Substrat und ein passendes Pflanzgefäß.
Als Wüsten- und Halbwüstengewächse sind Sukkulenten auf sandige und nährstoffarme Böden spezialisiert. Daher solltest Du sie in spezielle Kakteenerde pflanzen. Das Substrat besteht in der Regel aus lockerer Erde und Sand, sodass das Wasser gut versickert. Außerdem enthält sie – wie die Wüstenböden und im Gegensatz zu normaler Blumenerde – wenig Kalk und Stickstoff.
Achte bei der Wahl des Pflanzgefäßes auf die Art des Wurzelwerks:
- Flachwurzeln sind dünne Faserwurzeln, die man gut in flache Schalen pflanzen kann. Die meisten Kakteen haben dieses Wurzelwerk (z. B. Cereus, Gymnacalycium).
- Rübenwurzeln benötigen ausreichend große und tiefe Töpfe
(z. B. Sulcorebutia, Ariocarpus, Opuntia). - Luftwurzeln hängen aus dem Gefäß heraus. Für diese Pflanzen sind Ampeln geeignet (z. B. Rhipsalis oder Hylocereus).
Um Staunässe im Pflanztopf zu vermeiden, sollte er mindestens ein Ablaufloch haben. Du kannst zusätzlich Tonscherben oder Kieselerde auf den Grund des Topfes legen, damit die Ablauflöcher nicht verstopfen.
Sukkulenten vermehren
Statt neue Pflanzen zu kaufen, willst Du Deine Sukkulenten vermehren? Die ideale Zeit dafür ist von Frühjahr bis Sommer. Je nach Sukkulenten Art gibt es drei verschiedene Methoden: Du kannst sie durch Samen, Stecklinge oder Ableger (Nebensprossen/Kindel) vermehren. Wichtig ist, dass Du die passende Anzucht- bzw. Aussaaterde parat hast. Diese sollte nährstoffarm und keimfrei sein sowie Feuchtigkeit gut speichern. Tipp: Um die Keimfreiheit zu gewährleisten, nutze am besten gereinigte Anzuchttöpfe.
Deine Sukkulenten vermehren kannst Du auch, indem Du Samen aussäst. Da die Keimfähigkeit von Samen sehr unterschiedlich ausfallen bzw. mit der Zeit nachlassen kann, nutzt Du am besten frisches Saatgut aus dem Vorjahr oder kaufst neues.
Säe die Samen in kleinen Töpfen aus und drücke sie leicht in der Erde an. Anschließend streust Du ein wenig frisch gesiebte Aussaaterde darüber. Stell die Töpfe an einen halbschattigen Standort und achte darauf, dass die stets leicht feucht ist. Statt sie zu gießen, stell die Töpfe am besten in eine mit Wasser gefüllte Schale. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 20–25° C.
Tipp: Um Sukkulenten vermehren zu können, stellst Du die Keimtöpfe idealerweise in ein Mini-Gewächshaus oder unter eine Folie, damit die Luftfeuchtigkeit möglichst hoch bleibt. Denkt aber unbedingt daran, sie einmal täglich zu lüften. Sobald die Samen keimen, kannst Du die Abdeckung entfernen.
Manche Sukkulenten Arten kannst Du auch über Stecklinge vermehren. Beim Bogenhanf z. B. schneidest Du am besten ein Blatt knapp über der Erde ab, schneidest es in etwa 10–15 cm große Stücke und steckst diese Stecklinge dann in Wuchsrichtung zu ca. einem Drittel in die Erde. Achte darauf, dass die Stecklinge warm stehen und halte das Substrat feucht, bis Wurzeln entstehen.
Viele Sukkulenten entwickeln regelmäßig sogenannte Kindel, das sind Nebensprossen bzw. natürliche Ableger, durch die Du die Pflanzen leicht vermehren kannst. Dafür musst Du die Ableger abtrennen und in Kakteenerde setzen. Oft reicht schon ein einziges Blatt. Lass' die Schnittfläche zuvor ein wenig antrocknen. Was es dann braucht ist Licht, etwas Wasser und Geduld, bis sie neue Wurzeln schlagen.
Schädlinge an Sukkulenten erkennen
Regelmäßig genauer hinschauen lohnt sich. Wenn Du Schädlinge an Deinen Sukkulenten frühzeitig erkennst, kannst Du Krankheiten vorbeugen oder frühzeitig schlimmere Pflanzenschäden vermeiden.
Das musst Du bei einem Schädlingsbefall an Deinen Sukkulenten beachten:
- Sukkulenten mit Schädlingen separieren, damit sie andere Pflanzen in der Umgebung nicht anstecken.
- Befallene Pflanzenteile gehören nicht in den Kompost, sondern in den Hausmüll.
- Wenn nichts hilft, dann kannst Du den Schädlingen mit einem Pflanzenschutzmittel zu Leibe rücken. Bei Befall mit Viren gibt es aber leider keine Hoffnung mehr.
| Schadbild | Mögliche Ursachen |
|---|---|
| Hautschicht verfärbt sich bräunlich, verkorkt oder verholzt. |
|
| Kleine Insekten im Substrat | Trauermücken |
| Knorpelig verdickte Wurzeln und knollige Auswüchse | Wurzel-Nematoden oder Milben |
| Wurzeln lösen sich auf, leuchtende Rotfärbung der Leitungsbahnen | Fusarium-Pilz |
| Braune Faulstellen, die von der Pflanzenbasis ausgehen | Phytium- und/oder Phytophtora-Pilz |
| Dunkle, leicht eingesunkene, von grauem Schimmel überzogene Faulstellen | Grauschimmelpilz (Botrytis) |
| Fleckig verfärbte Pflanzenteile, immer mehr Gewebe stirbt ab. | Virusbefall |
Winterharte Sukkulenten
Es gibt übrigens nicht nur sukkulente Zimmerpflanzen. Einige Sukkulenten-Arten wie die Fetthenne oder der Hauswurz fühlen sich auch in Deinem Garten wohl. Sie sind frostresistent und damit winterhart.
Hast Du Deine Fetthenne & Co. in einem Topf auf Deinem Balkon oder Deiner Terrasse, stelle den Topf im Winter nur etwas geschützter, damit die winterharten Sukkulenten nicht so viel Regen abbekommen. Sonst könnten sie Dir faulen.
Sitzen Deine Sukkulenten im Garten, ist ein durchlässiges Substrat extrem wichtig, damit im Winter keine Staunässe entstehen kann.
Sukkulenten Pflege: häufige Fragen
Können Sukkulenten vertrocknen?
Obwohl Sukkulenten gut mit Trockenheit zurechtkommen, da sie in ihren Blättern und anderen Pflanzenteilen Wasser speichern, können sie vertrocknen. Besonders dann, wenn die Erde im Sommer deutlich schneller austrocknet. Hier erfährst Du, wie Du
Kann man Sukkulenten in der Wohnung halten?
Sukkulenten sind die optimalen Zimmerpflanzen für Einsteiger und Gießfaule, da sie sehr robust sind und Wasser bedürfen. Du kannst sie in der Wohnung als Erdpflanze oder als
Wie macht man Ableger von Sukkulenten?
Ableger von Sukkulenten zu nehmen ist denkbar einfach, da diese ganz natürlich als Nebensprossen (sogenannten Kindel) an der Pflanze wachsen. Du musst sie dann nur abtrennen und einpflanzen. Hier findest Du eine Anleitung zum
Kann man Sukkulenten in normale Erde pflanzen?
Normale Blumenerde eignet sich nicht für Sukkulenten. Eine gute Drainage ist bei diesen besonders wichtig, da die Wurzeln bei Staunässe schnell verfaulen. Besser ist ein Substrat mit hohem Sandanteil, geeigneter wäre deshalb z. B. Kakteenerde.
Was mögen Sukkulenten nicht?
Wenn Sukkulenten eines nicht mögen, dann ist das Staunässe. Überflüssiges Wasser sollte gut ablaufen können, deshalb achte darauf, dass Du sie in einem Topf mit Abflussloch pflanzt. Ein Irrtum ist zudem, dass Sukkulenten es immer sonnig und warm brauchen. Idealer wäre ein halbschattiger Standort – ein sonniger Standort geht natürlich auch, aber erst nach einer kurzen Eingewöhnungsphase. Und im Winter bzw. nachts mögen es viele Sukkulenten Arten tatsächlich gerne kühler. Mehr Infos dazu findest Du bei
Kann man Sukkulenten im Wasser halten?
Sukkulenten kannst Du auch im Wasser halten. Gut geeignet als Hydrokultur ist z. B. Bogenhanf. Du solltest nur darauf achten, dass einen ausreichend großen Topf von ca. 30–36 cm nutzt, sonst kommst Du aus dem Umtopfen nicht mehr raus. Mehr Infos findest Du unter
Welche Sukkulenten sind winterhart?
Obwohl einige Sukkulenten Arten wie etwa Kakteen Wüstenpflanzen sind, können sie auch den Wintern bei uns standhalten. Folgende Arten kannst Du u. a. das ganze Jahr über im Garten belassen: Opuntien, Hauswurz bzw. Sempervivum-Arten, Yucca, Supervivum (besonders widerstandsfähig und hält Temperaturschwankungen in beide Richtungen aus) sowie der Escobarian-Kaktus, der als besonders kälteresistent gilt.
